Gemeinsam unterhaken, gemeinsam für Demokratie kämpfen“

Landrat Christian Engelhardt (3.v. re) und die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (2.v. li) mit der Bezirksbürgermeisterin von Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Mitte), den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Knut Mildner-Spindler (rechts) sowie weiteren Repräsentanten der Partnerschaften in Berlin.
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Kreis Bergstraße (kb). – Austausch, Verbundenheit, Voneinander-Lernen – für dies und vieles mehr steht die Partnerschaft, die zwischen dem Kreis Bergstraße und dem Berliner Bezirk Kreuzberg beziehungswiese dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg (seit der Zusammenlegung der Bezirke 2001), die seit nunmehr 50 Jahren besteht. Dies wurde neben dem 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls am vergangenen Wochenende mit einem offiziellen Festakt im Kreuzberger Rathaus – bei dem auch weitere Partnerschaftsjubiläen des Berliner Bezirks gewürdigt wurden – gefeiert. Beim Festakt anwesend waren neben Landrat Christian Engelhardt und der Ersten Kreisbeigeordneten des Kreises Bergstraße, Diana Stolz, auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Partnerschaftsvereine, angeführt vom Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Berlin Friedrichshain-Kreuzberg, Norbert Michalski, und dem Bergsträßer Vertreter Otto Schneider. Bereits vor einigen Wochen waren Vertreter des Berliner Partnerschaftsbezirks anlässlich der bereits fünf Jahrzehnte währenden, gewinnbringenden Partnerschaft in Heppenheim zu Gast gewesen.

Bei genanntem Festakt wiesen die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann und der stellvertretende Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat Knut Mildner-Spindler auf die besondere Bedeutung dieses Tages hin: So sei vor 30 Jahren nicht nur die Mauer gefallen, sondern im November 2019 müsse auch der Sinnhaftigkeit der Partnerschaften, die ebenfalls eine Konsequenz aus dem Mauerbau gewesen waren, gedacht werden. Beide betonten zudem die Bedeutung von Freiheit, Demokratie sowie des Überwindens von Abgrenzendem. Auch der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, sowie die Vorsitzende der Bezirksversammlung, Kristine Jaath, stellten in Bezug auf die Partnerschaften den Gedanken des Zusammengehörens und des Zusammenwachsens heraus.

Seinerzeit waren die Partnerschaften gegründet worden, um angesichts des Mauerbaus und der drohenden Isolation West-Berlins Zeichen der Verbindung West-Berlins mit West-Deutschland zu setzen und die Beziehungen zwischen den jeweiligen Verwaltungsspitzen und Bürgern zu intensivieren. In Zeiten des Kalten Krieges war Kreuzberg daher nicht nur eine Partnerschaft mit dem Kreis Bergstraße eingegangen, sondern auch mit Wiesbaden und dem Landkreis Limburg-Weilburg.

Landrat Christian Engelhardt sprach in seiner Festrede unter anderem die unterschiedlichen Lebensverhältnisse an, die in Deutschland derzeit bestünden: „Wir haben ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen mit denen wir in den verschiedenen Teilen Deutschlands leben“, so der Bergsträßer Verwaltungschef. Doch der Blick sollte stets auch das Verbindende suchen, wie dies im Rahmen der Partnerschaften erfolgt sei: „Wir müssen uns in Ost und West, Nord und Süd, in Großstadt und ländlichem Raum unterhaken, um die besten Ideen für unsere gemeinsame Zukunft zu entwickeln und diese tatkräftig umzusetzen. Und mindestens ebenso wichtig ist es mir, dass wir uns als Demokraten unterhaken und für die Demokratie kämpfen“, appellierte Engelhardt in Berlin.