Beim Online-Voting konnten die Teilnehmer ihre persönliche Einschätzung abgeben und mit den statistischen Daten vergleichen.
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(v.r.n.l.) Landrat Christian Engelhardt, Kathrin Kocher und Claudia Blume (beide vom Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft des Kreises Bergstraße) auf der Regionalkonferenz für die Teilregion Bergstraße.
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Kreis Bergstraße (kb) – „Wann sonst haben Sie die Möglichkeit, Ihre Ideen für die Zukunft der heimischen Schullandschaft so wirksam einzubringen? Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, werden für die kommenden Schülergenerationen prägend sein – das sind Ihre Kinder und auch Enkelkinder!“ Die Leidenschaft ist Landrat Christian Engelhardt anzumerken, wenn er über den neuen Schulentwicklungsplan redet – seinen Schulentwicklungsplan PLUS. Engelhardt sind dabei zwei Punkte besonders wichtig: Erstens, er will, dass im Kreis Bergstrasse modernste Schulen entstehen, die als Vorbild für ganz Hessen dienen können, um so den Schülerinnen und Schülern bestens Bildungschancen zu eröffnen. Und zweitens, er möchte den dafür erforderlichen Schulentwicklungsplan mit der größtmöglichen Transparenz gestalten.

In insgesamt vier Regionalkonferenzen und einer zentralen Auftaktveranstaltung hat Engelhardt deshalb nicht nur Fachleute und Schulleitungen, sondern vor allem Schülerinnen und Schüler sowie die Bürgerinnen und Bürger vor Ort aufgerufen, ihre Ideen und Vorstellungen in die Erarbeitung des Schulentwicklungsplans, der 2020 fortgeschrieben werden soll, einzubringen.

Nach den ersten drei Regionalkonferenzen zieht Engelhardt inhaltlich eine positive Bilanz: „Wir haben den Teilnehmern gezeigt, auf welchen Grunddaten und Prognosen unsere Planungszahlen beruhen. Da gab es natürlich auch den ein oder anderen Aha-Effekt. Umgekehrt haben wir dafür viele wertvolle Impulse und Feedback erhalten.“

Neben dem Ausbau bestehender Schulen stand unter anderem im Fokus der bisherigen Regionalkonferenzen der Bau eines möglichen neuen Gymnasiums in Lorsch. Außerdem wurde über die Einrichtung von Angeboten der Ganztagsbetreuung gesprochen und wie die Digitalisierung an den Schulen realisiert werden kann.

Insgesamt könnte der Bergsträßer Landrat mit dem bisherigen Prozess eigentlich sehr zufrieden sein, doch er ist es nicht. Engelhardt wünscht sich eine stärkere Beteiligung vor allem aus der Eltern- und Schülerschaft: „Auf den Regionalkonferenzen stehen wir hauptsächlich mit den Schulleitungen, Experten und Vertretern aus der Kommunalpolitik im Gespräch. Doch nur wenige Eltern und Schüler sind bislang der Einladung gefolgt, dabei bringen sie doch nochmal einen ganz anderen Blickwinkel ein. Und gerade von den Schülern, die bislang teilgenommen haben, haben wir sehr interessante Rückmeldungen erhalten.“ Neben den öffentlich ausgesprochenen Einladungen über die Medien hatte die Kreisverwaltung deshalb nach den Herbstferien über die Schulen eine gesonderte Einladung über die Elternvertreter an die Eltern verteilen lassen.

Engelhardt appelliert an die Eltern- und Schülerschaft wie auch die Bürgerinnen und Bürger, die Möglichkeit sich in den Regionalkonferenzen einzubringen zu nutzen: „Schulentwicklung ist wichtig! Wir legen hier einen der Grundsteine für die Zukunft unserer Kinder!“ Eine gute Gelegenheit für die Beteiligung bietet die vierte Regionalkonferenz, auch für alle, die vielleicht die vorherigen verpasst haben. Sie findet statt am Mittwoch, den 20. November, 18:30 – 21:30 Uhr, in der Mensa der Martin-Luther-Schule, Rimbach. Die Konferenz richtet sich hauptsächlich an die Schulgemeinden Birkenau, Fürth, Lindenfels, Mörlenbach und Rimbach, steht aber auch allen Interessierten offen. Wer sich über den bisherigen Prozess informieren möchte, findet alle Informationen und Detailergebnisse der bisherigen Regionalkonferenzen auf der Webseite des Kreises Bergstraße unter www.kreis-bergstrasse.de: „Schulentwicklungsplan PLUS“.

Zum Hintergrund:

Der Kreis Bergstraße als Schulträger der öffentlichen Schulen im Kreis Bergstraße wird im nächsten Jahr (2020)  seinen Schulentwicklungsplan fortschreiben. Hintergrund ist, dass der bis 2021 geltende Schulentwicklungsplan aufgrund zunehmender Schülerzahlen im Kreis Bergstraße nicht mehr den gegenwärtigen und zukünftigen Bedarfen entspricht.

Ziel der Schulentwicklungsplanung ist es, ein möglichst vollständiges, wohnortnahes und regional ausgeglichenes Bildungsangebot sicherzustellen und auf Veränderungsbedarfe hinsichtlich der Größe, der Organisation sowie der Standorte der Schulen einzugehen. Damit sollen Voraussetzungen geschaffen werden, die es allen Schülerinnen und Schülern, unabhängig von sozialer und kultureller Herkunft, ermöglichen einen für sie optimalen Bildungsabschluss zu erreichen.

Neue pädagogische Ansätze, heterogene Schülerschaften, inklusive Beschulung, differenziertes Lernen und vieles mehr wird sich in den Schulbauten der Zukunft wiederfinden und in die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes mit aufgenommen werden.