Kreis Bergstraße (kb) –  Unter ungewöhnlichen Rahmenbedingungen veranstaltete die Kreisverwaltung vor Kurzem die elfte Lokale Gesundheitskonferenz des Kreises Bergstraße: Zum ersten Mal fand die Konferenz als rein virtuelle Schaltung statt. Dabei tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter der niedergelassenen Ärzte, von Krankenhäusern, Apotheken und der ambulanten Pflege sowie Fachleute des Kreisgesundheitsamtes und Mitglieder verschiedener Netzwerke zu aktuellen Gesundheitsthemen aus. Erstmals nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der örtlichen Krankenkassen teil. Diese waren beeindruckt von der Möglichkeit, wichtige Informationen „aus erster Hand“ erhalten zu können. „Die lokalen Gesundheitskonferenzen bieten uns wertvolle Gelegenheiten, um über wichtige aktuelle Themen zu diskutieren und die gesundheitliche Versorgung im Kreis zu koordinieren. Dies ist gerade in der aktuellen Situation extrem wichtig. Wir müssen alle an einem Strang ziehen und uns gegenseitig unterstützen. Nur so haben wir eine Chance, die Verbreitung des Coronavirus so gut es geht einzudämmen“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz. Besonders jetzt in der Coronakrise machten sich die Netzwerke, die in den letzten Jahren beispielsweise im Bereich Gesundheit ausgebaut wurden, bezahlt, so die Bergsträßer Gesundheitsdezernentin weiter.

Dass sich die Teilnehmenden dieses Mal nicht persönlich treffen konnten, machte die Konferenz dabei nicht weniger wertvoll. Hauptthema war die Corona-Pandemie. Die Teilnehmenden tauschten sich über Erfahrungsberichte, Informationen und Fragen rund um die aktuelle Epidemie aus. Besonders hilfreich empfanden dabei vor allem die anwesenden Ärztenetzwerke aus dem Ried, der Bergstraße und dem Odenwald den direkten Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen. „Ich bin sehr dankbar, dass sich Frau Kaczmarek-Yazdani auf meine Einladung hin bereiterklärt hat, uns für Fragen zur Verfügung zu stehen“, bedankte sich Stolz bei der Teamleiterin des für die Region zuständigen Beratungscenters Darmstadt.

Alle Mitglieder der Konferenz waren sich einig, dass nach einer anfänglich anstrengenden und herausfordernden Phase sowohl die Testungen als auch die medizinische Versorgung der infizierten Patientinnen und Patienten im gesamten Kreis mittlerweile koordiniert und routiniert abläuft. Auch die Versorgung mit ausreichend Schutzausrüstung konnte zwischenzeitlich sichergestellt werden. „Dass wir von mehreren Firmen aus der Metropolregion mit Spenden bedacht wurden, zeigt, wie groß die Identifikation mit unserer Heimatregion auch bei den Betrieben ist. Das ist wirklich überwältigend und ich danke allen Spendern für ihre Unterstützung“, lobte Diana Stolz das Engagement.

Die Gesundheitsdezernentin bat während der Gesundheitskonferenz um rechtzeitige Rückmeldung, falls die Bedarfe an Schutzausrüstung in einem Bereich wieder ansteigen sollten. Auf sehr positives Echo der Teilnehmenden stieß die Meldung, dass Auszubildende in Hessen für diverse Gesundheitsberufe künftig kein Schulgeld mehr zahlen müssen. Diese Maßnahme dient vor allem dazu, dem allgemeinen Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Darüber hinaus informierte die Erste Kreisbeigeordnete die Teilnehmenden über weitere Projekte der Gesundheitsversorgung im Kreis. So befindet sich die kreisweite Versorgungsanalyse derzeit in der Feinabstimmung, bevor sie unter anderem auch mit den Mitgliedern der Lokalen Gesundheitskonferenz abgestimmt wird. Zudem war die Zukunft der „Landpartie 2.0“ in Verbindung mit der im Koalitionsvertrag enthaltenen Landarztquote ein Thema, wie auch die Landesförderung des neuen Netzwerks Ortsnahe Versorgung Ried (NORIE).

Die Lokale Gesundheitskonferenz dient als wichtige Plattform für den regelmäßigen Austausch zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens und zur Koordination der gesundheitlichen Versorgung im Kreis Bergstraße. Zweimal im Jahr treffen sich die Akteure hierzu auf Einladung der Bergsträßer Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.