Zusammenarbeit ist fester Bestandteil zum wirksamen Schutz von Kindern geworden

Kreis Bergstraße (kb). – Seit Sommer 2017 arbeiten das Jugendamt des Kreises Bergstrasse und die Klinisch-Forensische Ambulanz des Heidelberger Uniklinikums (Gewaltambulanz) fest zusammen. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht, bei Verdacht auf Misshandlung das betroffene Kind zu schützen und eine rechtsichere Dokumentation der behandelnden Ärzte als Grundlage für weitere Entscheidungen zu erhalten. Denn manchmal können nur medizinische Experten feststellen, wie eine Verletzung tatsächlich entstanden ist.

Im letzten Jahr haben die Mitarbeiter des Jugendamtes das Angebot der Gewaltambulanz in 20 Fällen genutzt. „In einigen Fällen konnte Entwarnung gegeben werden, der Verdacht auf Misshandlung hat sich nicht bestätigt. In anderen Fällen konnte das Martyrium der Kinder aufgedeckt und beendet werden“ sagte Kai Kuhnert, Leiter des Jugendamtes im Kreis Bergstraße. Das Jugendamt lässt alle Kinder, bei denen nach Eingang einer Gefährdungsmeldung Verletzungen entdeckt werden, deren Ursache unklar sei, durch das Ärzteteam der Gewaltschutzambulanz untersuchen.

Besonders schätzen die Mitarbeiter des Jugendamtes dabei die professionelle Vorgehensweise der Ärzte in der Gewaltschutzambulanz. Dies komme nicht von ungefähr, denn für Prof. Dr. Kathrin Yen, Leiterin der Gewaltambulanz, ist ein wichtiges Prinzip der Arbeit, „dass die Untersuchungen so vonstattengehen, wie es für das Kind gut ist, unabhängig von Termindruck oder anderem Stress“. Für die Patienten sei es von enormer Bedeutung, dass sie die Kontrolle über die Situation haben und die Erfahrung machen, dass nichts gegen ihren Willen geschieht.

Nicht nur für Prof. Dr. Yen und Kai Kuhnert ist die Zusammenarbeit beider Institutionen ein Gewinn, auch Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz sieht die Kooperation überaus positiv: „Hier gelingt nachhaltig, Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zum Wohle von Kindern zusammen zu bringen und dazu beizutragen, Kinder zu schützen und ihre Situation zu verbessern. Ohne die Befunde der Gewaltschutzambulanz hätte das Kreisjugendamt in einigen Fällen nicht so schnell handeln bzw. helfen können, wie geschehen. Dafür möchte ich allen Beteiligten auch meinen Dank aussprechen. Der Schutz und das Wohl von Kindern hat bei uns oberste Priorität.“