Teilnehmende werden ganzheitlich auf neuen Job vorbereitet – Arbeitslosenzahlen und SGB-II-Zahlen im Kreis sinken weiter

Bei ihrem Besuch machte auch Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (3.v.l.) bei den Power-Yoga-Übungen des GFN-Coachs Mikolas Orban (2.v.l.) mit.
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Kreis Bergstraße (kb) -Um erfolgreich eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt finden zu können, üben Langzeitarbeitslose in Schulungen, wie man Bewerbungen schreibt oder ein Vorstellungsgespräch meistert. In der Fördermaßnahme „Kompetenz Center“, das einen ganzheitlichen Ansatz verfolg und das die GFN AG im Auftrag des Kommunalen Jobcenters Bergstraße „Neue Wege“ durchführt, lernen Arbeitslose noch weit mehr. Bei einem Besuch des GFN-Trainingszentrums in Bensheim machte sich die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Diana Stolz ein Bild von diesem Angebot. Ziel dieses Angebots ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in eine Erwerbstätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt oder eine weiterführende Maßnahme zu vermitteln.

„Uns als Kreis ist es wichtig, die Kundinnen und Kunden in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis zu vermitteln. Dafür nehmen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kompetenz Center Zeit“, betonte Diana Stolz. „Alle, die an diesem Angebot teilnehmen, erhalten eine individuelle Förderung, die sie optimal auf ihren zukünftigen Job vorbereitet.“

Dass der Eigenbetrieb Neue Wege des Kreises Bergstraße insgesamt einen guten Job macht, illustrierten laut Stolz auch die aktuellen Zahlen: So fiel die SGB-II-Quote im Kreis Bergstraße im Vergleich zum Vorjahresmonat von 2,4 Prozent auf 2,1 Prozent. (Quote Hessen: 2,9%) Auch dank der effektiven und innovativen Maßnahmen des Eigenbetriebes.  

Seit einem knappen Jahr gibt es besagte Maßnahme in Bensheim. In dieser Zeit haben circa einhundert Menschen daran teilgenommen. Die Teilnehmergruppe umfasst dabei jeweils durchschnittlich 30 bis 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bis zu zwölf Monaten am Kompetenz Center teilnehmen. Mit diesen Gruppen arbeitet das fünfköpfige GFN-Team, das aus Jobcoachs, sozialpädagogischen und psychologischen Kräften besteht, intensiv. „Unser Ziel ist es, die Zuversicht unserer Teilnehmer zu stärken, ihnen zu zeigen, dass es möglich ist, auch schwere Situationen zu überwinden, selbst wenn der Weg lang und steinig ist“, erklärte der GFN-Coach Mikolas Orban.

Von großem Vorteil ist es dabei, dass zwei der Coaches aus dem Bereich Leistungs- und Gesundheitssport kommen. Sie bereiten die Teilnehmenden nicht nur auf das Verfassen von Bewerbungen oder das Führen von Bewerbungsgesprächen vor, sondern bringen ihnen im weitesten Sinne auch etwas über Sport sowie eine bewusste Lebensweise bei: Sie vermitteln den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Basiswissen über Ernährung, Bewegung und Muskelaufbau aber auch Techniken zur Stressbewältigung und Entspannung. Neben theoretischem Wissen über diese Themen, erlernen die Teilnehmenden auch praktische Übungen, die sie im Alltag nutzen können. Gemeinsame Gruppenaktivitäten, bei denen Bewegung an der frischen Luft im Fokus steht, runden das umfassende Programm ab.

„Sport und Bewegung helfen nicht nur, körperliche Kondition, Beweglichkeit und Kontrolle zu verbessern, sondern auch dabei, einen gesunden Optimismus zu entwickeln“, so Orban. „Beispielsweise ist Wandern eine einfache, preiswerte und gleichzeitig auch flexible Variante, um sich im Freien zu bewegen. Das Gefühl, auch längere Strecken bewältigen zu können, erfüllt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer oft mit neuem Selbstvertrauen.“ Denn genau das brauche man auch, um eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden: Selbstvertrauen. Außerdem fördere das gemeinsame Wandern die Kommunikationsfähigkeit der Teilnehmenden. Das veränderte Umfeld helfe zudem dabei, dass auch über Dinge gesprochen werde, die im Schulungsraum unerwähnt blieben.

Von den langzeitsarbeitslosen Menschen, die im vergangenen Jahr das Kompetenz Center besucht haben, konnte die GFN etwa 25 Prozent in ein Beschäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt vermitteln. Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in Folgemaßnahmen oder auch Sprachkursen weiter gefördert.