Gemeinsame Anstrengungen von Kreis und Kommune sichern medizinische Versorgung in Abtsteinach – Landeszuschuss für praxisrelevante Sonderausstattung

Dr. Aylin Büttner (Mitte) übernahm Anfang Juli die Hausarztpraxis von Dr. Rudolf Jung (links), in der auch Dr. Karl-Friedrich Schmitt (rechts) arbeitet.
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Kreis Bergstraße (kb) –  Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in ländlichen Gegenden ist eine Herausforderung mit der sich auch der Kreis Bergstraße konfrontiert sieht. Viele alteingesessene Hausärzte stehen kurz vor dem Ruhestand und suchen dringend Nachfolgerinnen und Nachfolger für ihre Praxen – oftmals ein langwieriges und schwieriges Unterfangen. Dr. Rudolf Jung in Abtsteinach suchte beispielsweise seit 2014 nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für seine Praxis. Die nicht barrierefreien und ins Alter gekommenen Räumlichkeiten erschwerten die Suche erheblich. Doch dank der engen Zusammenarbeit von Kreis, Kommune, medizinischen Akteuren sowie weiteren Kooperationspartnern im „Netzwerk Ortsnahe Versorgung Odenwald“ (kurz NOVO) gibt es einen Erfolg in Abtsteinach: Die junge Allgemeinmedizinerin Aylin Büttner übernahm Anfang Juli die Hausarztpraxis von Dr. Rudolf Jung.

„Die Kreisverwaltung sieht eine der Kernaufgaben von NOVO darin, die Kommunen und die Akteure vor Ort bei ihren Aktivitäten, die ambulante medizinische Versorgung vor Ort zu erhalten, zu unterstützen und zu beraten. Wir stellen beispielsweise Kontakte her oder helfen direkt bei der Beschaffung von Fördergeldern, wie sie zum Beispiel das Hessische Ministerium für Soziales und Integration zur Verfügung stellt“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. „Abtsteinach ist ein hervorragendes Beispiel dafür, welche Vorteile eine koordinierte Netzwerkarbeit, wie sie bei NOVO stattfindet, mit sich bringt.“

So gibt es neben der eigentlichen Fortführung der Praxis einen weiteren  Grund zur Freude für die Hardberggemeinde: Frau Dr. Büttner wird mit ihrer Praxis – voraussichtlich im Herbst – in neue, moderne und barrierefreie Räumlichkeiten umziehen. Diese werden sich im neu gebauten Komplex für Betreutes Wohnen am ehemaligen Standort des Gasthauses „Rose“ befinden. Zudem erhält die Praxis vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration 56.000 Euro Landeszuschuss für die praxisrelevante Sonderausstattung. „Ich freue mich sehr, dass das Land Hessen unsere Bemühungen, die ambulante medizinische Versorgung auf dem Land zu erhalten, mit einem Zuschuss fördert. Frau Dr. Büttner erhält somit die besten Voraussetzungen für ihren Start in den neuen Räumlichkeiten“ hebt Bürgermeisterin Angelika Beckenbach hervor. „Ohne die tatkräftige Unterstützung des Kreises im Rahmen von NOVO wäre dies nicht möglich gewesen.“