Landrat Christian Engelhardt (rechts) lässt sich vom Leiter der schuleigenen Fahrradwerkstatt, dem Lehrer Markus Schmitt, ein Tandem zeigen.
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Landrat Christian Engelhardt besichtigt mit Schulleiterin Veronika Schneider den Pausenhof der Schillerschule.
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Kreis Bergstraße (KB) –  „Um die Schulen als Schulträger optimal zu unterstützen, möchte ich die Denk- und Arbeitsweise der Bergsträßer Schulen kennenlernen und erfahren, wie sie sich selbst sehen. Ich möchte erfahren, welche Stärken sich eine Schule zuschreibt, aber auch, welche Schwächen sie bei sich selbst erkennt. Daher bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, die Bensheimer Schillerschule, aber auch alle anderen Schulen des Kreises bei meinen regelmäßigen Schulbesuchen besser kennenzulernen und mit allen Beteiligten in den Dialog treten zu können“, so Landrat Christian Engelhardt zum Auftakt seines Schulbesuchs in Bensheim. Gemeinsam mit der Schulleiterin Veronika Schneider, der Co-Rektorin Kersten Steiner sowie Vertretern der kreiseigenen Schul- und Gebäudewirtschaft nutzte Christian Engelhardt die Zusammenkunft, selbstverständlich unter Einhaltung der Abstand- und Hygieneregeln, zum gemeinsamen Austausch sowie zur Besichtigung der Grund-, Haupt und Realschule.

 

Ein wichtiges Thema der Zusammenkunft war die Entwicklung des dreigliedrigen Schulsystems. Das Schulleiterteam der Schillerschule beobachtet bereits seit längerem, dass die Zahl der Real- und Hauptschüler abnimmt. Vor allem die Hauptschule würde als Option für die Kinder kaum noch gesehen und so ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler hier relativ gering. Auf Grund der niedrigen Schülerzahl kann meist keine eigene Klasse gebildet werden, sondern es werden in den unteren Klassenstufen „Kombiklassen“ gemeinsam mit den Realschülerinnen und -schülern gebildet. Diese müssten in den oberen Klassenstufen, wenn die Abschlussprüfungen näher rücken, natürlich wieder getrennt werden. Christian Engelhardt, Veronika Schneider und Kersten Steiner waren sich in ihrer Beobachtung einig, dass sich das Schulsystem nach oben verschiebt. Der Besuch eines Gymnasiums und der Schulabschluss mit Abitur wird von vielen Eltern sowie deren Kindern als bevorzugter Schulwerdegang angestrebt. Die Co-Rektorin, die zudem für die Grundschule der Schillerschule zuständig ist, möchte Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern bereits ab der dritten Klasse aufzeigen, welche Möglichkeiten sich mit dem Besuch der Haupt- oder Realschule bieten. Schulleiterin Schneider möchte zudem für eine bessere Vernetzung der vierten und fünften Klassen sorgen. „Die Schillerschule bereitet die Schülerinnen und Schüler auf den Beruf vor“, so die Co-Rektorin Kersten Steiner. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Besuchs waren sich einig, dass das Abitur und gegebenenfalls ein anschließendes Studium nicht der einzige erstrebenswerte Weg für ein Kind sein sollte. Jedes Kind sei für sich zu betrachten und anhand seiner Stärken, Interessen und Träume individuell zu fördern.

 

Die Bensheimer Schule ist stolz auf ihre Unterrichtserfolge. So können viele syrische Schülerinnen und Schüler, welche die Intensivklasse der Grundschule besuchten, an die Gymnasien des Kreises weitergegeben werden. Die Schillerschule legt zudem großen Wert auf die Lernzeiten, in der die Schülerinnen und Schüler selbstständig an Arbeitsplänen lernen. Die Coronavirus-Pandemie hat gezeigt, welch großen Vorteil das frühe, eigenständige Arbeiten mit sich bringt.  „Wir haben festgestellt, dass die Schülerinnen und Schüler mit Lernzeit weniger Probleme während der Pandemie hatten. Sie waren eigenständiges Arbeiten bereits gewöhnt“, berichtet Schulleiterin Veronika Schneider. Darüber hinaus steht den Schülerinnen und Schülern an der Schillerschule ein breites und abwechslungsreiches Angebot zur Verfügung. Neben einem tollen Schulgelände mit spannendem Spielplatz und einer Kletterwand auf dem Schulhof verfügt die Grund-, Haupt- und Realschule über eine eigene Fahrradwerkstatt. Hier lernen interessierte Bastlerinnen und Bastler nicht nur, wie man ein Fahrrad repariert, sondern es werden sogar eigene Fahrräder gebaut. Hier ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Hauptsache es fährt.

 

Landrat Christian Engelhardt lobte zum Abschluss des Besuchs das Engagement und die große Dynamik, die an der Schillerschule herrscht: „Die Schillerschule ist zwar eine unserer kleineren Schulen, kann den Schülern dadurch aber ein sehr behütetes Umfeld bieten. Man spürt die kontinuierliche Entwicklung an dieser Schule. Es ist wichtig, Kindern eigene Visionen zu ermöglichen. Hier wird das verwirklicht.“