Kreisbeigeordneter Karsten Krug lädt zu Fachtag ein -Zuvor Besichtigung eines gelungenen inklusiven Wohnprojekts in Otzberg

Besuchten das gelungene inklusive Wohnprojekt Heydenmühle in Otzberg: (v.l.n.r.) Karsten Krug, Peter Beier, Steffen Münch, Henning Knapheide, Christina Luhn, Petra Thaidigsmann.
Foto: KB
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Kreis Bergstraße (KB)- Wohnraum ist in Deutschland knapp. Besonders Menschen mit Beeinträchtigung haben oft starke Probleme, eine eigene Wohnung zu finden. Um dies zu ändern, veranstaltet der Kreis Bergstraße am 28. Oktober in Kooperation mit der Behindertenhilfe Bergstraße (BHB), der Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) und der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) den zweiten Fachtag „Schaffung von inklusivem Wohnformen“ im Kreis Bergstraße. Mit dieser Veranstaltung möchte der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Karsten Krug dieses Thema auf Intention der Kreisteilhabekommission, deren Vorsitzender er ist, verstärkt in den Fokus rücken. Eine Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach schriftlicher Anmeldung bis zum 21. Oktober 2020 möglich. Interessierte können sich per E-Mail an inklusion@kreis-bergstraße.de für die Veranstaltung anmelden.

Zu diesem Thema besuchte Kreisbeigeordneter Krug vor Kurzem gemeinsam mit Vertretern der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (kurz EUTB) des Kreises Bergstraße die Heydenmühle bei Otzberg. Dort ist vor über 20 Jahren aus einer Elterninitiative heraus ein vorbildliches und beachtliches soziales Projekt entstanden. „Dies ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass auch Betroffene von Anfang an in eine Projektplanung miteinbezogen werden müssen“, unterstrich Henning Knapheide, der selbst Peer-Berater in der EUTB ist, und verweist damit auf Artikel 19 der UN-Konvention. Dieser besagt, dass auch Menschen mit Behinderung selbst entscheiden dürfen: Wie möchte ich wohnen? Mit wem möchte ich wohnen? Wo möchte ich wohnen?

In dem alten Mühlenanwesen wurden Wohn- und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen, verbunden mit einem Ort der Kultur und Begegnung und somit auch einem inklusiven Ansatz. „Diese Herangehensweise ermöglicht Selbstbestimmung und Beteiligung. Es braucht eine Plattform für alltägliche Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, die über ein bloßes räumliches Zusammensein hinausgehen. Die Konzeption einer inklusiven Wohnform muss darauf abgestellt sein, das Miteinander und die Teilhabe zu fördern,“ ergänzte Petra Thaidigsmann, Leiterin der Beratungsstelle.

Geschäftsführer Peter Beier und Heimleiter Steffen Münch informierten Kreisbeigeordneten Krug und die Mitglieder der EUTB über die Entstehung und die vielen Erfahrungen der letzten Jahre. In dem privat erworbenen und ausgebauten Anwesen wohnen aktuell rund 20 Personen. In den Werkstätten, die sich vor Ort befinden, arbeiten rund 70 Personen. Hinzu kommt noch eine Tagesförderstelle. „Aus den Gesprächen mit den Vertretern der Heydenmühle nehmen wir einige Anregungen für unsere Veranstaltung Ende Oktober mit – insbesondere auch für die Umsetzung eines möglichen Projektes im Kreis“, so Karsten Krug.