CDU-Bundestagsabgeordnete informieren sich über den Beitrag des Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) für Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Foto: ZAKB

Lampertheim-Hüttenfeld (ZAKB)  – Die meisten nennen es Müll – für den ZAKB ist vieles davon Wert- und Rohstoff. Täglich sind die Mitarbeiter des kommunalen Entsorgers auf Achse, um die nützliche Fracht in die richtigen Bahnen zu lenken und dafür zu sorgen, dass sie möglichst sinnvoll verwertet wird – als Baumaterial, als Basis für neue Produkte oder zur Energiegewinnung.

Wie das gelingt und welche Rolle die Abfallwirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung spielt, darüber informierte der ZAKB eine Besuchergruppe rund um Dr. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Bildung & Forschung und Marie Luise Dött, Umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion am 12. August 2021 in Lampertheim-Hüttenfeld.

Die Natur als Vorbild

Großes Vorbild für den Abfallkosmos ist die Natur – genauer: ihre geschlossenen Kreisläufe, die Pflanzen wieder zu fruchtbaren Böden oder Regen wieder zu Seen werden lassen. Ein Paradebeispiel für diese Idee ist die Herstellung von Kompost: Aus den Küchen- und Gartenabfällen erzeugt der ZAKB allein in seiner Biogasanlage jedes Jahr Strom für über 800 Haushalte und rund 7.000 Tonnen besten Biodünger. So wird aus vermeintlichem Abfall wieder grüne Energie für Menschen und Pflanzen in der Region.

Der Kreislaufgedanke kommt zudem bei der Herstellung von Holzhackschnitzeln aus dem Grünschnitt der Bürger zum Tragen. Sie dienen als Brennstoff in der ZAKB-Heizzentrale am Kreiskrankenhaus in Heppenheim, die außer der Klinik auch Wohnungen und die Konrad-Adenauer-Schule mit Wärme versorgt. Gleichzeitig nutzt der ZAKB die Kraft der Sonne, um mit einer der größten Freiflächen-Photovoltaikanlage Hessens auf der ehemaligen Kreismülldeponie und auf vielen seiner Anlagendächer Strom zu erzeugen.

Ressourcenschutz auf dem Wertstoffhof

Doch auch mit seinen Wertstoffhöfen leistet der ZAKB einen wesentlichen Beitrag zur Schonung natürlicherer Ressourcen: Als wohnortnahe Anlaufstelle bieten sie Bürgern und Gewerbetreibenden die Möglichkeit, verschiedenste Materialien getrennt nach Fraktionen zu entsorgen – ob Elektrogeräte, Metallschrott, Verpackungen, Papier, Bauschutt oder Altholz, um nur einige zu nennen. Sie werden anschließend an Verwerter und Recyclingunternehmen übergeben, um nutzbare Stoffe wiederzuverwenden. Apropos Recycling: Seit Juli betreibt der ZAKB in seinem Abfallwirtschaftszentrum in Heppenheim eine sogenannte Vorbehandlungsanlage für Gewerbeabfälle. Mit ihrer Hilfe wird der von Handwerkern, Handel & Co. angelieferte Abfall aufwändig sortiert, um noch mehr Wertstoffe zurück in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.

Abfälle, die sich nicht erneut verwenden lassen, übergibt der Zweckverband an Müllheizkraftwerke, wo sie thermisch verwertet werden. So gelangen keine schädlichen Stoffe unkontrolliert in die Umwelt. Als positiver Nebeneffekt entsteht Abwärme, die wiederrum zum Heizen genutzt werden kann.

Zukunftstechnologien stets im Blick

Auch in Zukunft behält der Zweckverband die Chancen für ein nachhaltiges Wirtschaften weiter im Blick – wie zum Beispiel den Einsatz alternativer Antriebe für die Fahrzeugflotte, die Lieferung von Biomassebrennstoff an Unternehmen in der Region oder die konsequente Nutzung des Gaspotenzials der ehemaligen Kreismülldeponie.

Kommunale Unternehmen: Hidden Champions des Klimaschutz

Mit seinen Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist der ZAKB nicht allein: Laut des Spitzenverbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) hat keine andere Branche in Deutschland prozentual eine so hohe Reduktion des Ausstoßes an Klimagasen erreicht wie die Abfallwirtschaft: Um vier Fünftel wurden die direkten Emissionen aus diesem Quellsektor schon gemindert.

Während im Jahr 1990 durch Abfalldeponierung, Abwasserbehandlung sowie biologische Behandlung von festen Abfällen noch gut 38 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente emittiert wurden, waren es 2018 nur noch knapp 10 Millionen Tonnen beziehungsweise ein Viertel so viel – Tendenz weiter sinkend. Die Reduktion der Emissionen in diesem Sektor „Abfall und Abwasser“ um fast 29 Millionen Tonnen entsprach etwa 7 Prozent der insgesamt in Deutschland erreichten Verminderung um nahezu 400 Millionen Tonnen pro Jahr.

Hinzu kommen die Reduktionsmaßnahmen und -erfolge insbesondere durch die energetische Abfallverwertung, von Fernwärmelieferung über Biogas bis zur Wasserstoffproduktion aus erneuerbarem Strom, und der Umstellung der Fuhrparks auf emissionsarme Antriebe.

 

Über den Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB)

Als kommunaler Entsorger sammelt, verwertet und beseitigt der ZAKB alle Abfälle aus privaten Haushalten im Kreis Bergstraße. Gemeinsam mit seiner Tochtergesellschaft, der ZAKB Energie und Dienstleistungs GmbH, beschäftigt er rund 240 Mitarbeitende und betreibt zahlreiche eigene Anlagen an mehreren Standorten in der Region – von einem Abfallwirtschaftszentrum, über Wertstoffhöfe und Sammelstellen bis hin zu einem Energiepark. Durch die Nutzung von Sonne, Biomasse und Deponiegas versorgt der ZAKB jährlich mehrere hundert Haushalte mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energieträgern. So leistet der Zweckverband einen Beitrag zur Energiewende im Kreis Bergstraße.