Foto: Kath.Kirche Viernheim
Foto: Kath.Kirche Viernheim

Viernheim (DB) – Jetzt, nach zwei Jahren Corona, ist es wieder möglich, nach Taizé zu fahren. So reiste eine Gruppe aus ehemaligen Firmlingen mit Betreuern unter Leitung von Gemeindereferentin Dorothea Busalt über Fronleichnam nach Burgund, um mit anderen Jugendlichen in der Communauté der Brüder von Taizé 5 Tage lang Leben und Glauben zu teilen.

Roger Schutz kam 1940 in den kleinen Ort Taizé, um eine ökumenische „Gemeinschaft von Männern ins Leben zu rufen, die entschlossen sind, ihr ganzes Leben zu geben, und die versuchen, sich stets zu verstehen und zu versöhnen. Eine Gemeinschaft, in der es im Letzten um die Güte des Herzens und die Einfachheit geht.“ Seit dieser Zeit sind Tausende von Jugendlichen aus der ganzen Welt auf den Hügel gepilgert, um nach diesem Vorbild diese Einfachheit in Gemeinschaft und im Glauben  für eine Woche oder ein paar Tage zu leben.

Die Anreise mit Bus und Bahn war zwar lang, aber nachdem das Abendessen gegessen und die Zimmer in den Holzhäusern bezogen waren, war das Abendgebet in der Kirche der Höhepunkt des Tages.

Vielen Christen sind die einfachen Liedrufe wie „Ubi Caritas“ oder „Laudate omnes Gentes“ ein Begriff. Oft werden sie in den Gottesdiensten der Kirchengemeinden gesungen. Ursprünglich stammen sie jedoch aus der Feder eines der Brüder. So ist dieser Gottesdienst mit Gebet und Schriftlesungen und Fürbitten in verschiedenen Sprachen, den mehrstimmigen Gesängen und vor allem der Stille ganz anders wie das, was in den Kirchengemeinden vor Ort gefeiert wird. Dreimal am Tag versammelten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Gruppe gemeinsam mit den 50 Brüdern und den 700 anderen Gästen in der Versöhnungskirche. Freitagabend schloss sich außerdem eine Kreuzverehrung und am Samstagabend eine Lichtfeier an das Abendgebet an.

Zwischen den Gebeten gab es an jedem Morgen in der großen Gruppe für die 15-17 Jährigen eine Einführung von Bruder Douhan aus China zu einen Bibeltext. 

Anschließend wurden die Gruppen gemischt, sodass jede Gruppe aus unterschiedlichen Nationen bestand. Verschiedene Impulsfragen zum Bibeltext, aber auch der Versuch, eine Stunde in die Stille zu gehen und anschließend sich auszutauschen waren Aufgaben in dieser Gruppe.

Andere Angebote wie einen Film über Freré Roger, dem Gründer der Gemeinschaft, oder ein Gespräch mit einem der Brüder über deren Leben und Berufung haben das Programm ergänzt.

Abends gab es die Möglichkeit, sich am Oyak, dem Kiosk, zu treffen und Kontakte zu knüpfen, miteinander zu singen und zu tanzen. Wer es ruhiger haben wollte, konnte in der Kirche die Stille suchen oder Taizélieder singen.

Herausfordernd war für die Jugendlichen das einfache Essen, an das man sich aber gewöhnen kann. Beeindruckt haben sie vor allem die Gebete und vielstimmigen Gesänge in der Kirche, die Stille, das Gespräch mit dem Bruder, und die Gemeinschaft. Viele neue Freundschaften wurden geschlossen. Die besondere Atmosphäre auf dem Hügel hat alle Jugendlichen angesteckt und viele waren sicher nicht das letzte Mal dort.