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Wiesbaden (FU) – Die Frauen-Union (FU) der CDU Hessen hat Diana Stolz (Bergstraße) zur neuen Landesvorsitzenden gewählt. Die 42-Jährige wurde mit dem hervorragenden Ergebnis von 96% in geheimer Wahl als neue Landesvorsitzende bestimmt und führt nun die Frauen Union mit knapp 10.000 Mitgliedern an.

Die Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Bergstraße übernimmt das Amt von der Landtagsabgeordneten Petra Müller-Klepper (Rheingau-Taunus), die sich nicht mehr zur Wahl stellte. Die Teilnehmerinnen des Landesdelegiertentags verabschiedeten die bisherige Vorsitzende nach zwölf Jahren engagierter Arbeit an der Spitze der Frauenvereinigung. Sie bezeichnete die Einführung der Beitragsfreiheit für den Regelkindergarten als zentralen Erfolg, den die Frauen Union in Hessen erzielt habe.

Einstimmig wurde Müller-Klepper zur Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes gewählt. Den Antrag hierzu hatte Claudia Ravensburg, frauenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, gestellt. Dies sei ein besonderer Kniff, Müller-Klepper auf Lebenszeit an die Frauen Union zu binden.

Sowohl die scheidende wie die neue Vorsitzende forderte in ihrer Rede, dass die CDU Hessen der Frauenförderung Priorität einräumen müsse. „Wir haben zu wenig weibliche Mitglieder, zu wenige Frauen in Ämtern und Mandaten.“, waren sich Stolz und Müller-Klepper einig. Nur mit einer angemessenen Mitwirkung der Frauen und ihrer Beteiligung an der Macht werde die Union eine Volkspartei bleiben und sich zukunftssicher aufstellen. Die Frauenfrage ist eine zentrale Zukunftsfrage für die Union und unsere Gesellschaft.

„Hier gibt es kein Erkenntnis-, sondern ein Handlungsdefizit. Die CDU Hessen solle mit einem Maßnahmenkatalog und innerparteilich verpflichtenden Zielgrößen den Frauenanteil in der Mitgliedschaft und in Ämtern und Mandaten Schritt für Schritt erhöhen. Unser Ziel muss es sein, dass künftig die Listen – auf kommunaler Ebene, für die Landtags-, Bundestags- und Europawahl – zur Hälfte mit Männern und Frauen besetzt sind und die Kandidatinnen gleichermaßen auf den vorderen wie mittleren und hinteren Listenplätzen platziert werden“, so Müller-Klepper.

Mit Blick auf die anstehende Regierungsbildung in Hessen forderte auch Diana Stolz, dass mehr Unionsfrauen als bisher dem neuen Kabinett angehören. „Die Frauenquote im Kabinett muss steigen. Unser Ziel bleibt die Parität – gleich viele Frauen wie Männer.“. Die neue Vorsitzende kündigte zudem eine deutliche inhaltliche Positionierung bei Themen wie Schule, Digitalisierung, Frauenrechte, Sicherheit, Gewaltprävention, Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf und der Aufwertung sozialer Berufe an.

Zu Stolz Stellvertreterinnen wurden gewählt: Sabine Bächle-Scholz MdL (Groß-Gerau), Srita Heide (Main-Kinzig) und Sara Steinhardt (Frankfurt am Main); zur Schatzmeisterin: Patricia Emmel (Groß-Gerau); Schriftführerin ist Katja Metz (Hochtaunus); Mitgliederbeauftragte ist Astrid Heller (Wiesbaden) und die Beisitzerinnen im neuen Landesvorstand sind: Jana Edelmann-Rauthe (Schwalm-Eder), Dr. Cornelia Lietz (Darmstadt-Dieburg), Beate Mahr (Offenbach-Land), Birgit Otto (Gießen),Tamara Pfaff (Fulda), Beatrice Schenk-Motzko (Wetterau), Neele Schauer (Offenbach-Stadt), Anna-Maria Schölch (Kassel-Land), Sabine Stuhlmann (Kassel-Stadt), Alexandra Weirich (Hersfeld-Rotenburg), Christine Zips (Limburg-Weilburg).

Die Landesvorsitzende Diana Stolz sagte: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Landesvorstand, der sich aus hochqualifizierten Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammensetzt.“

Neben den personellen Neuerungen beschäftigten sich die Delegierten mit drei wichtigen Themen: Aus dem Kreisverband Wetterau wurde die Forderung gestellt, sich bei der Organspende für die Widerspruchslösung auszusprechen und diese in Hessen zu diskutieren. Der Kreisverband Darmstadt-Dieburg beantragte das Einsetzen für eine einheitliche Ausbildung der Forensic Nurse, einer speziell ausgebildeten Krankenschwester, die darin geschult ist, Verletzungen, die durch Gewaltverbrechen verursacht wurden, entsprechend zu dokumentieren, damit sie vor Gericht verwendbar sind. Dieser Antrag ging dem Gremium nicht weit genug, so dass er beschloss, das Thema vorerst an den neuen Landesvorstand zu überweisen, der es eingebettet in einen größeren Rahmen weiterbearbeiten soll. Zuletzt befasste sich der Delegiertentag mit einem Antrag aus Schwalm-Eder, in dem es um ein übergreifendes Digitalisierungskonzept für digitale Medienerziehung und -bildung an hessischen Schulen mit dem Ziel der Medienmündigkeit hessischer Schülerinnen und Schüler geht, welches die Landesregierung erarbeiten und flächendeckend einführen soll.

Die Hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann überbrachte in ihrer Funktion als stellvertretende Landesvorsitzende die besten Grüße der Parteispitze der hessischen CDU und ging auf die aktuell stattfinden Koalitionsverhandlungen zwischen den Christdemokraten und den Grünen ein. Sie machte anhand von Praxisbeispielen deutlich, in welchen Bereichen beim Thema Sicherheit nachgebessert werden muss, um Opfer besser schützen und Täter überführen zu können.