Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) –  Es war ein Stück Arbeit, aber es ist eine Punktlandung geworden. Rechtzeitig vor dem Weinheimer Frühling am 26. März ist er eingetroffen, druckfrisch und weinheimblau: Der Zweiburgen-Gutschein im Scheckkartenformat. Am verkaufsoffenen Sonntag wird er erstmals ausgegeben werden. Oberbürgermeister Manuel Just nahm jetzt symbolisch das erste Exemplar der Gutscheinkarte entgegen. Kurz zuvor hatte Ada Götz, Marketing-Expertin der Stadtverwaltung, das Paket mit der Lieferung geöffnet.

Sie konnte berichten, dass die Idee auf großes Interesse im Einzelhandel stößt. Mit dem Start der Karte gibt es schon 50 so genannte Akzeptanzstellen. Das sind die Geschäfte, in denen der Gutschein eingelöst werden kann. Etliche Einzelhändler haben jetzt kleine Schulungen angesetzt, um die Mitarbeiter mit dem Umgang vertraut zu machen. Dr. Heiko Pult von Optik Riede in der Bahnhofstraße war der erste, der seine Belegschaft informierte. „Das ist eine tolle Sache für den Weinheimer Einzelhandel“, warb er. Optik Riede wird auch eine der Ausgabestellen sein, wo man die Karte mit einem frei wählbaren Geldwert erwerben kann, um sie dann zu verschenken oder selbst zum bargeldlosen Shoppen in Weinheim zu verwenden. Weitere Ausgabestellen ab dem 26. März sind die Tourist Info am Marktplatz, Christian Mayer, Floristik in der Hauptstraße 113 sowie Pen Schreibwaren in der Kurt-Schumacher-Straße in der Weststadt. Alle teilnehmenden Geschäfte werden auf der Website www.zweiburgen-gutschein.de präsentiert, der Mitte nächster Woche online geschaltet wird.

Manuel Just bedankte sich bei den Projektbeteiligten, zu denen neben den Vertretern der Stadt auch Christian Mayer und Sebastian Kerner vom Verein „Lebendiges Weinheim“, Roland Müller vom Gewerbeverein und Markus Altendorf von der Volksbank Kurpfalz gehören. Die Volksbank mit Sitz in Weinheim ist auch Sponsor des Projektes mit im Boot.

Und so geht es: Der Kunde kauft für sich oder als Geschenk eine Gutscheinkarte mit einem bestimmten Geldwert. Das Einzelhandelsgeschäft braucht nur eine App auf einem Endgerät oder einen Rechner im Internet. Damit kann der Wert auf dem Gutschein abgebucht werden. Für den Kunden entstehen gar keine extra Kosten. „Gutscheinkarten sind beliebte Geschenke, aber auch Marketing-Instrumente“, beschreibt  IHK-Innenstadtberater Timo Cyriax. Denn die Karte binde Kaufkraft in Weinheim und „macht den Einzelhandel sichtbar“. Er weiß auch: „Sechs von zehn Menschen nutzen Gutscheine beim Einkauf, diese Kunden müssen nicht ins Internet abwandern“. Es gibt einige Beispiele, bei denen mit der Gutscheinkarte hohe Umsätze für den Einzelhandelstandort generiert werden konnten So konnte die Stadt Wolfenbüttel  – mit Weinheim vergleichbar im Umfeld der Großstadt Braunschweig  im Zeitraum von August bis Dezember rund 100 000 Euro Umsatz durch  Gutscheine erzielen. Das deutlich kleinere Eberbach im Neckartal in zehn Monaten rund 40 000 Euro.
Roland Müller, Mit-Initiator des Projekts und selbst mittelständischer Unternehmer, argumentiert auch aus einem anderen Blickwinkel: Er verwies darauf, dass Arbeitgeber für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Gutscheinkarte als steuerfreien Sachbezug nutzen können – und gleichzeitig ihren Standort stärken.“ Auch in dieser Hinsicht führt Ada Götz im Moment Gespräche. Er betonte, dass die Karte auch ein praktisches Mittel für bargeldloses Bezahlen zu verschiedenen Anlässen sein kann. Beispiel: „Der Opa schenkt dem Enkel eine Karte mit 20 Euro als Kerwegeld.“
Wer sich an der Gutschein-Karte beteiligen will, kann sich wenden an:
a.goetz@weinheim.de