Mit 3. Platz in der Sparte Chemie und Chemie-Preis der BASF ausgezeichnet

Viernheim (Alexander-von-Humboldt-Schule) – Beim aktuellen „Jugend-forscht“-Regionalwettbewerb, der für Hessen / Bergstraße vom BASF-Werk Lampertheim ausgerichtet wird, war die Alexander-von-Humboldt-Schule, Viernheim, mit einem Projekt mit Umweltbezug in der Sparte Chemie vertreten.

Modelluntersuchungen zur Eliminierung von Phosphat in Kläranlagen

Die Schülerin Tatjana Hofmann und der Schüler Nico Gregorincic untersuchten im Schullabor, wie Phosphat aus dem Abwasser entfernt werden kann. Für Kläranlagen gibt es hierzu europarechtliche Grenzwerte, weil Phosphat in Gewässern zur Massenvermehrung von Algen, auch Giftalgen, führen kann. Andererseits ist Phosphat ein wichtiger und knapper Rohstoff, der einen unersetzlichen Bestandteil von Düngemitteln darstellt; aktuell werden viele wissenschaftlich-technische Anstrengungen unternommen, um Phosphat aus dem Abfallstrom zu recyceln (siehe z. B. Wissenschaftliches Kolloquium „Phosphat“ der DECHEMA, April 2019 in Frankfurt).

„Rotschlamm – es kommt darauf an, was man draus macht!“

Die beiden Jungforscher testeten die üblichen Fällungsmittel Kalkwasser, Eisensalz und Aluminiumchlorid und verglichen damit eine neue Methode, die Bindung an sogenannten „Rotschlamm“, eine spezielle Eisen-Sauerstoff-Verbindung. Diesen Rotschlamm konnten die Experimentatoren aus üblichen Schulchemikalien vorerst selbst synthetisieren.

Die eigentlich innovative Idee der beiden Zehntklässler ist aber, Rotschlamm aus einer natürlichen „Quelle“ zu verwenden, in der dieser Stoff als Abfallprodukt anfällt: bei der Trinkwassergewinnung in den Wasserwerken, wo er bei der „Enteisenung“ als unlösliche Verunreinigung ausgefällt und abgetrennt wird und dann kostspielig entsorgt werden muss.

Wenn man dieses „Eisen-Oxid- Hydroxid“ als Phosphatbinder verwenden würde, hätte man aus einem Abfallstoff einen Wertstoff generiert.

Die CHEMIE-AG bedankt sich bei der Leitung des Wasserwerkes Käfertal, die den Schülern „natürlichen“ Rotschlamm bereits zur Verfügung gestellt hat, mit denen die AG ihre Versuche fortsetzen wird; insbesondere soll untersucht werden, ob das eisengebundene Phosphat als sog. P-Dünger direkt eingesetzt werden kann, bzw., ob es zumindest zur Rückgewinnung von Phosphat verwendbar ist.

Das Projekt wurde mit dem 3. Platz in der Sparte Chemie ausgezeichnet (ein 1. Platz wurde nicht vergeben); zusätzlich erhielt die Gruppe den Chemie-Preis der BASF (14tägiges Praktikum) außerdem gab es für die Alexander-von Humboldt-Schule den „Neueinsteiger-Preis“ für erstmalige Teilnahme bei „Jugend-forscht“, den die Direktorin, Frau Kohl in Empfang nahm.