Weinheimer Stadtgärtner bringen in diesem Frühjahr mehr Grün an die Straßen – Rund 10 000 Stück Exemplare im Stadtgebiet

Foto: Stadt Weinheim
Foto: Stadt Weinheim

Weinheim(Stadt Weinheim) –  Sie sind die Säulen einer grünen Stadt: An die 20 Meter hoch werden die Säuleneichen, die jetzt von den Weinheimer Stadtgärtnern in die Einfahrt zum GRN-Klinikum in der Röntgenstraße gepflanzt worden sind. Charakteristisch ist ihr schmaler, säulenförmiger Wuchs, pro Jahr kommen rund 25 Zentimeter dazu. Die Äste wachsen in spitzen Winkeln straff aufrecht und stehen dicht beieinander, oft sind sie auch etwas wellig gedreht. Wenn man sie nach menschlichen Maßstäben messen wollte, hätten sie einen perfekten Body-Maß-Index. „Besonders für Zufahrten“, findet der Weinheimer Baumexperte Bernhard von Hirschheydt, „ist die Säuleneiche ein sehr attraktiver Baum“. In südlichen Ländern sind oft Hofeinfahrten von Villen so gesäumt.

Das Amt für Klimaschutz, Grünflächen und Technische Verwaltung pflanzt auch in diesem Jahr etliche neue Bäume in der Stadt. Baumexperte von Hirschheydt achtet dabei auf den passenden Standort und die Vielfalt im Stadtgebiet. Die Säuleneichen werden zum Beispiel die Zufahrt zu den GRN-Gesundheitseinrichtungen künftig prägen.

Bei den Bäumen an den Straßen, erklärt er, seien die zuvor ausgehobenen Pflanzgruben besonders wichtig für die Langlebigkeit der Bäume. Besonders in den zurückliegenden trockenen und heißen Sommern spielte der Untergrund eine wichtige Rolle.

Insgesamt sind es 64 Bäume, die in diesem Frühjahr neu gepflanzt werden. „So viele wie seit über 20 Jahren nicht mehr“, beschreibt der gelernte Landschaftsgärtner. Er schaut sich die Standorte zuvor immer genau an, um zu analysieren, welcher Baum an welchem Ort die Chance hat, groß und alt zu werden. Mit den Pflanzungen gleicht die Stadt jedesmal den Verlust von Bäumen aus, der zum Beispiel Baumaßnahmen oder der Verkehrssicherheit geschuldet ist – so wie neulich auch beim Neubau des Schulzentrum West. In den letzten 20 Jahren hat sich der Baumbestand im gesamten Weinheimer Stadtgebiet mit seinen Ortschaften um etwa 2000 Bäume erweitert. Neubaugebiete wirken sich auf diese Bilanz interessanterweise sogar positiv aus. Zwar werden in der Regeln zunächst Bäume geopfert, aber im Gegenzug, so von Hirschheydt, werden stets wieder viele Bäume gepflanzt, Grünanlagen und Spielplätze neu angelegt. Daher:

Unterm Strich wächst die Zahl der Bäume.

In diesem Frühjahr wurden durchaus stadtbildprägende Straßenzüge neu bepflanzt. Eine der ersten Maßnahmen war die Pflanzung von 15 Bäumen am Multring. In zwei Abschnitten vom Multring – Süd gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine Bäume. „Ein echter Zugewinn“, findet von Hirschheydt.  Dann gibt es noch die neu gestaltete kleine Wiese unterhalb des Alten Friedhof. Dort stehen zwei neue Bäume. Entlang der Schlossparkmauer stehen weitere vier weitere Zierkirschen, die im Frühling die Gäste der Stadt mit ihren Blüten begrüßen –  genauso wie die zehn Mandelbäume auf der Wiese am Fuß der Prankelstraße, die durch eine großzügige Spende möglich wurden. Entlang dem Friedrich – Ebert – Ring und der Bushaltestelle Theodor – Heuss – Straße wurden zwölf Bäume verschiedenster Arten gepflanzt und weitere zwölf Bäume stehen an verschiedenen Straßen: Der Humboldtstraße, An der Ziegelhütte und der Kollwitzstraße. Zum Ausgleich von verlorenem Grün im Zuge des Umbaus  der Haltestelle Luisenstraße wurden sogar 25 neue Bäume gepflanzt  – als Ersatz an Ort und Stelle, aber auch an drei anderen Standorten im Stadtgebiet. Und eine blühende Visitenkarten entsteht auf der Wiese vor dem Hauptbahnhof: Hier werden noch im März auf einem neu angelegten Grünstreifen vier Zierapfelbäume gepflanzt.

Das Pflanzen, so der städtische Baumexperte, sei eine Sache. Die Pflege der jungen Bäume nochmal eine ganz andere, vor allem weil die Trockenheit den Gärtnern immer mehr Mühe abverlangt. Von Hirschheydt: „Jetzt liegt das Augenmerk auf der Pflege, vor allem dem Gießen der Bäume, damit alle gut über den Sommer kommen. Die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger ist dabei herzlich willkommen.“