Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim)Wie und wo will ich wohnen, wenn ich in Weinheim älter und alt werde? Wie sehen nachhaltige Siedlungskonzepte aus? Wo kommt nachhaltige Energie her? Wo kann ich mich mit gleichaltrigen Menschen treffen, aber auch über die Generationen hinweg? Wie schafft man Wohnraum, ohne Natur zu verbauen?  Fragen wie diese wurden bei den Workshops der Arbeitsgruppe „Wohnen und Leben“ im Rahmen der Weinheimer Zukunftswerkstatt in den vergangenen Monaten diskutiert.

Wie in den anderen Themenbereichen „Gewerbe und Arbeiten“, „Mobilität und Verkehr“ sowie „Freiraum“ trafen sich an zwei Terminen Interessensvertreterinnen und Interessensvertreter sowie Zufallsbürgerinnen und Zufallsbürger, um gemeinsam mit Mitarbeitenden des Weinheimer Amtes für Stadtentwicklung unter externer Unterstützung und mit Fachgutachtern offen Ideen zu sammeln und zu diskutieren.

Schon in der ersten Workshop-Runde konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Leitlinien entwickeln, die in der zweiten Runde vertieft wurden.

Weinheim habe viel Potenzial im Siedlungsbestand, war man sich einig. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass dieses Potenzialaktiviert und gut genutzt werden sollte, um weiteren Flächenverbrauch zu vermeiden. Innerstädtische Grünflächen sollten in jedem Fall erhalten und gepflegt, wo möglich auch ausgebaut werden. So könnten auch größere Grünräume mitten in der Stadt entstehen. Wichtig war allen Anwesenden, dass eszukünftig Wohnraum für jedes Alter und jeden Geldbeutel gibt.

Der Generationswechsel auf dem Immobilienmarkt sollte gezielt durch dezentrale kleine Wohnungen unterstützt werden. Dies ermögliche gerade älteren Menschen, in ihrem vertrauten Umfeld zu bleiben, ohne dringend für Familien benötigten Wohnraum zu beanspruchen. Eine weitere Leitlinie, die in den Arbeitsgruppensitzungen entstand, macht deutlich: Die Wohnquartiere sollten lebendig gestaltet werden, als Treffpunkte der Generationen und Familien.

Als eine mögliche Maßnahme einer nachhaltigen Wohnraumentwicklung wurden  quartiersbezogene Energienetze ins Gespräch gebracht. Auch die Nachverdichtung etwa durch Aufstockung von Gebäuden sollte  durch eine höhere Flexibilität bei den Bauvorschriften leichter möglich gemacht werden, so der Appell Richtung Stadt. Weil Wohnraum knapp ist, entstand in der Arbeitsgruppe „Wohnen und Leben“ außerdem die Idee, bestehende ebenerdige Parkplätze zukünftig für Wohnraum zu nutzen. Die Autos sollten indessen in Parkhäusern unterkommen. Geäußert wurde auch der Wunsch nach flexiblen Wohnformen und der Schaffung von kleinen Wohnungen in Reihenhäusern und Doppelhäusern, so dass das Wohnen auf der „eigenen Scholle“ auch platzsparend möglich wäre.

Generell wünschen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe gerade im Hinblick auf ein unternehmungslustiges und aktives Älterwerden Treffpunkte in Wohnraumnähe, das gleiche aber auch für Jugendliche.

Wie geht’s weiter mit der Zukunftswerkstatt? Am Donnerstag, 15. September, 19 Uhr, findet in der Stadthalle Weinheim für alle Interessierten ein öffentliches Forum statt. Dort werden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen vorgestellt – aber auch konkrete Ideen für die zukünftige Entwicklung Weinheims, die die Gutachterinnen und Gutachter nach den Vorschlägen der Arbeitsgruppen entwickelt haben. Alle Teilnehmenden sind an diesem Abend herzlich eingeladen, diese Vorschläge zu diskutieren. Die Stadt bewirbt die Veranstaltung mit einer Plakat- und Anzeigenkampagne und hofft auf eine große Resonanz.

Zeitgleich wird eine Online-Beteiligung starten, die in den Wochen nach dem öffentlichen Forum alle Weinheimer*innen einlädt, die Vorschläge und Zukunftsvisionen zu kommentieren. Danach treffen sich die Mitglieder aller vier Arbeitsgruppen der Zukunftswerkstatt Weinheim nochmals für einen gemeinsamen digitalen Termin zur Diskussion offener Punkte. In der ersten Jahreshälfte 2023 soll der städtebauliche Rahmenplan, das Produkt der Zukunftswerkstatt, vom Weinheimer Gemeinderat verabschiedet werden.

Mehr Informationen zum öffentlichen Forum, die Dokumentationen aller Arbeitsgruppensitzungen sowie (ab dem 15. September) die zweite Online-Beteiligung finden sich auf www.zukunftswerkstatt-weinheim.de