Die Zweiburgenstadt Weinheim will mit einer Experten-Konzeption noch mehr zur touristischen Attraktion über die Region hinaus werden

Foto: Daniel Sieler

Weinheim (Stdat Weinheim) – Ein „Ingrid-Noll-Erlebnisweg“, die beiden Burgen noch besser erlebbar, Tasting-Stadtführungen, Veranstaltungen, Entwicklung lokaler Genussprodukte, ein Grüffelo-Pfad, ein Weinheimer Wanderweg um die Stadt, kreative Veranstaltungen, die nur dort sein können, unter den Burgen: Weinheim, die Zweiburgenstadt an der Bergstraße, geht in die Tourismusoffensive. 

Weinheim ist in der Region eines der wichtigsten Ausflugsziele. Hermannshof, Schlosspark, die Burgen, natürlich den Markplatz im Stil einer italienischen Piazza kennt jeder. Aber als Ferienziel, in dem man gerne und oft übernachtet, sollte die Stadt noch attraktiver werden. Dazu geht die Zweiburgenstadt in die Tourismus-Offensive. Ein Meilenstein auf diesem Weg ist eine Tourismuskonzeption, die am Mittwoch im Weinheimer Gemeinderat vorgestellt worden ist. Ein Jahr lang hatten die Akteure der Stadt unter der Leitung des Berliner Tourismusexerten Andreas Lorenz vom Büro „Tourismus Plan B“ an diesem Konzept gearbeitet.

Lorenz sieht großes Potential für Weinheim, ein touristisches Top-Angebot an der Bergstraße zu werden, auch wenn die Übernachtungszahlen in den vergangenen Jahren rückläufig waren. Andreas Lorenz nannte als Ursache hierfür vor allem die Schließung einiger Hotels und der Wegfall von Übernachtungsangeboten. In diesem Zusammenhang bestärkte er die Stadt auf ihrem Weg, ein weiteres Hotel in der Stadt zu ermöglichen. Im Hinblick auf die Coronazeit sagte der Experte voraus: „Das Interesse am Reisen wird bleiben.“ Daher ergebe es Sinn, eine Tourismusplanung über Corona hinaus anzupacken.

Konzeptionell soll die Tourismusarbeit in drei Erlebniswelten ansetzen. Weinheimer Lebensart (mit den Stichworten Genuss und Erholung), Weinheim Entdecken und Naturerlebnis  (wo die Natur zum Erlebnis wird).

Immer wieder taucht der Name der berühmten Krimi-Autorin Ingrid Noll auf, die eine Botschafterin der Stadt ist. Ihre Bekanntheit wäre noch besser zu nutzen, empfiehlt das Konzept. Auch ein Grüffelo-Pfad und sogar ein Kinderbuch-Museum wird angeregt. Auch das Thema Brot könne man am Standort der Akademie des deutschen Bäckerhandwerks noch besser bespielen.

In der Diskussion bezeichneten Mitglieder des Gemeinderates das Konzept als sehr gute Grundlage für weitere Schritte zur Steigerung der Attraktivität. Angestrebt wird zum Beispiel auch ein größerer Wohnmobilstellplatz.

„Die Umsetzung wird umso besser laufen, je mehr Akteure mitarbeiten“, betonte auch Oberbürgermeister Manuel Just und kündigte an, dass die Vorstellung des Konzepts erst der Anfang eines Verbesserungsprozesses sei. Die Umsetzung der Ideen und Projekte soll im Ausschuss für Sport und Freizeit nun jeweils im Detail beraten werden, so dass der Gemeinderat die jeweiligen Maßnahmen beschließen kann.