Freiwillige Feuerwehr Weinheim braucht einen neuen Termin für die Jahreshauptversammlung – Reinhold Albrecht bleibt in Erinnerung

Foto: Florian Fath

Weinheim (Ralf Mittelbach) – Die Weinheimer Feuerwehr hatte im letzten Jahr viel zu tun und auch in den ersten Monaten 2019 sind die Frauen und Männer der Einsatzabteilung stark gefordert. Und im Ernstfall gehen die Einsätze vor Regularien –  auch wenn diese von Zeit zu Zeit auch wichtig sind.

Davon war auch die diesjährige Jahreshauptversammlung betroffen. Von den 294 Feuerwehrfrauen und Männer fanden nur 92 die Zeit, um an der Versammlung in der Mehrzweckhalle in Hohensachsen teilzunehmen. Das stellte die Feuerwehrführung mit den Abteilungskommandanten aber vor ein formales Problem, denn die Versammlung kann nur stattfinden, wenn nach der Weinheimer Feuerwehrsatzung mindestens ein Drittel der Einsatzkräfte anwesend ist. Daher fiel die Tagesordnung mit den Tätigkeitsberichten aus und es muss nun ein neuer Termin gefunden werden. Die Ehrungen und Beförderungen wurden trotzdem durchgeführt und Bürgermeister Torsten Fetzner übernahm das Grußwort.

Er ging auf das Jahr 2018 ein, das der Feuerwehr auch organisatorisch schwierige Aufgaben stellte. Mit Reinhold Albrecht habe man einen engagierten Menschen verloren, der in Weinheim als Führungskraft jahrzehntelang Verantwortung für die Feuerwehr und Stadt Weinheim übernommen hatte. Fetzner betonte das Reinhold Albrecht an vielen Stellen nicht nur menschlich, sondern auch als fachkundiger Berater fehlt. Für die neue Feuerwehrführung rund um Kommandant Lillig sei es deshalb zurzeit nicht leicht, das Schiff „Feuerwehr“ auf Kurs zu halten und in ruhiges Fahrwasser zu lotsen.

Fetzner erklärte: Entgegen der ursprünglich vorliegenden Informationen aus der Landesfeuerwehrschule sind nun doch umfangreiche Ausbildungsschritte notwendig, ehe Sven Lillig als Brandschutzsachverständiger und mit allen erforderlichen Ausbildungen als Kommandant zur Verfügung steht. Dafür, so Fetzner, dürfe man nicht Sven Lillig eine Schuld geben; dieser leide selbst am meisten unter der Situation.

Aufgrund der Situation und der besonderen Umstände warb der Erste Bürgermeister um Verständnis für die schwierige Situation und rief zu noch mehr Unterstützung für den Sven Lillig auf. Fetzner: „Vergessen Sie nicht, dass Lillig ein Mitarbeiter der Stadt Weinheim und kein Angestellter der Freiwilligen Feuerwehr ist.“ Man verstehe sich in der Arbeit für die Feuerwehr als Team, zu dem auch die beiden stellvertretenden Kommandanten Ralf Mittelbach und Volker Jäger gehören. Auch in der Vergangenheit habe man schwierige Wege gemeinsam zurückgelegt, erinnerte Fetzner unter anderem an den Feuerwehrbedarfsplan. Dabei hätten Stadt und Feuerwehr immer wieder Lösungen gefunden und seien einander mit Respekt begegnet.

Kameradschaft zeichne sich dadurch aus, dass man in schwierigen Phasen zusammenhält. Eine weitere Herausforderung, welche die Wehr beschäftigt, sei die räumliche Enge im Feuerwehrzentrum. Hierzu erklärte Fetzner, dass die Raumnot kurzfristig durch Provisorien abgepuffert werden könne. Mittelfristig werde man aber um eine Erweiterung nicht herumkommen.

Die Mitgliederzahlen und die technischen Ausstattungen der Ortsteilwehren entwickelten sich sehr gut, betonte der Bürgermeister und Feuerwehrdezernent. Er sei froh, dass er sich schon 2006 nach intensiven Gesprächen und Diskussionen für den Erhalt der einzelnen Abteilungen entschieden habe und sich gegen bereits bestehende Fusionspläne durchsetzen konnte. So werde es zumindest in seiner Amtszeit auch bleiben.

Als „hervorragend“ lobte Fetzner die Zusammenarbeit mit den Wehren der Nachbargemeinden und der Werksfeuerwehr der Firma Freudenberg. Aktuell werde bei Freudenberg über einen neuen Standort innerhalb des Industrieparks diskutiert. Nun wolle man untersuchen, inwieweit sich durch den Standortwechsel Synergieeffekte ergeben könnten.

Für Ihre langjährige Mitgliedschaft ehrte die Feuerwehr folgend Feuerwehrangehörige mit der Landesehrung:

  • 15 Jahre Lina Albrecht, Hauptfeuerwehrfrau, Abteilung Stadt
  • 15 Jahre Eike Fischer, Oberfeuerwehrmann, Abteilung Sulzbach
  • 15 Jahre Florentine Gosdzik, Hauptfeuerwehrfrau, Abteilung Sulzbach
  • 15 Jahre Robin Göhrig, Oberfeuerwehrmann, Abteilung Oberflockenbach
  • 15 Jahre Patrick Pfrang, Oberfeuerwehrmann, Abteilung Rippenweier
  • 15 Jahre Christian Quintel, Hauptfeuerwehrmann, Abteilung Stadt
  • 15 Jahre Matthias Renner, Oberfeuerwehrmann, Abteilung Oberflockenbach
  • 25 Jahre Sebastian Knörr, Hauptfeuerwehrmann, Abteilung Rippenweier
  • 25 Jahre Sascha Lösch, Hauptfeuerwehrlöschmeister, AbteilungSulzbach
  • 25 Jahre Klaus Neitzel , Oberbrandmeister, Abteilung Stadt
  • 25 Jahre Manuel Schmidt, Oberlöschmeister, Abteilung Stadt
  • 25 Jahre Wolfram Sittig, Hauptfeuerwehrmann, Abteilung Stadt
  • 40 Jahre Steffen Frank, Oberbrandmeister Abteilung, Rippenweier
  • 40 Jahre Matthias Schmitt, Hauptlöschmeister, Abteilung Rippenweier
  • 40 Jahre Thomas Paul, Oberbrandmeister, Abteilung Lützelsachsen-Hohensachen