Heidi Karcher gründete 1972 die Nachbarschaftshilfe in der Weinheimer Weststadt und war damit Vorreiter für die heutigen ehrenamtlichen Begleiter im GRN-Betreuungszentrum und der GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation Weinheim

Heidi Karcher aus der Weinheimer Weststadt gilt als Begründerin der ehrenamtlichen Begleitung im GRN-Betreuungszentrum und in der GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation Weinheim.
(Foto: Callies/GRN)
Heidi Karcher sitzt auf ihrer Lieblingsbank im Garten und denkt an die Zeit zurück, als sie Menschen mit Handicap ehrenamtlich geholfen hat. Sie gilt als Begründerin der ehrenamtlichen Begleitung im GRN-Betreuungszentrum und in der GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation Weinheim.
(Foto: Callies/GRN)

Weinheim (GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar) – Das ehrenamtliche Engagement hat in Deutschland eine große Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es ist unerlässlich für individuelle Teilhabe, gesellschaftliche Integration, Wohlstand, das kulturelle Leben, eine stabile demokratische Struktur und soziale Bindungen. In Deutschland engagieren sich laut Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat über 30 Millionen Bürgerinnen und Bürger freiwillig und unentgeltlich für gesellschaftliche Belange – sei es in Vereinen, bei Organisationen, Unternehmen oder im privaten Bereich. Bis 2017 gehörte Heidi Karcher (82) aus Weinheim noch zu diesen  Ehrenamtlichen. 1972 gründete sie in der Gemeinde St. Marien in der Weststadt die Nachbarschaftshilfe, aus der sich schon ein Jahr später die ehrenamtliche Patientenbegleitung in der damaligen Kreispflege (heute GRN-Betreuungszentrum) in der Viernheimer Straße rekrutierte. Sozialstationen, wie man sie heute kennt, hatte es damals noch nicht gegeben. Ihr Ehrenamt musste Heidi Karcher nach 47 Jahren aufgeben, da sie mit der Pflege ihres kranken Mannes beschäftigt  war. Heidi Karcher rührt – auch wenn sie nicht mehr dabei ist – aber gerne noch die Werbetrommel, wenn es darum geht, für das GRN-Betreuungszentrum und die GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation Weinheim ehrenamtliche Mitstreiter zu finden.

 
Monika Paschke-Koller, katholische Klinikseelsorgerin im GRN-Gesundheitszentrum Weinheim, sucht gemeinsam mit der evangelischen Gemeindediakonin der Weststadtgemeinde, Anne Schüler, aktuell wieder Menschen, die regelmäßig vorbeischauen, sich Zeit für ein kurzes oder auch längeres Gespräch mit Bewohnern oder Patienten, einen Spaziergang oder den gemeinsamen Gottesdienstbesuch nehmen. „Denn“, so Monika Paschke-Koller, „die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Besuchsdienstes leisten einen wertvollen Beitrag, um pflegebedürftigen, körperlich eingeschränkten oder psychisch erkrankten, jungen oder alten Menschen die Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben zu ermöglichen. Und Heidi Karcher ergänzt: „Das Ehrenamt war eine Bereicherung für mein Leben, denn man erlebt Gemeinschaft mit anderen Engagierten, erweitert seinen Horizont und kann sich je nach eigenen Interessen und Begabungen einbringen.“ Dabei komme es vor allem auf ein gutes Team an. Von Anfang an sei man ein gutes Team gewesen. Damals habe man – in Zusammenarbeit mit Pfarrer Albrecht Blank – die Patienten zu den Gottesdiensten in die Kapelle gebracht, habe ihnen zugehört und Zeit geschenkt; ähnlich seien die Anforderungen auch heute noch. „Mir hat das Ehrenamt unheimlich viel gegeben. Ich möchte die vielen Jahre heute nicht missen“, so die Seniorin, deren Glaube an Gott in dieser Zeit noch gefestigt wurde. Auch ihre drei Kinder und mittlerweile sechs Enkelkinder waren und sind kein Hinderungsgrund, sich bis ins hohe Alter für andere Menschen zu engagieren. Im Gegenteil: „Meine Kinder fanden das immer klasse.“
Die ehrenamtlichen Begleiter für Bewohner und Patienten schenken also viel von ihrer Freizeit, bekommen im Gegenzug aber auch viel Anerkennung und Dankbarkeit zurück. All das motiviert und macht, das wird im Gespräch mit Heidi Karcher mehr als deutlich, diese ehrenamtliche Tätigkeit zu einer erfüllenden Aufgabe und zu etwas ganz Besonderem.
INFO: Wer zuverlässig wöchentlich oder 14-tägig zwei bis drei Stunden Zeit erübrigen kann, ist herzlich willkommen. Ein vierteiliger Einführungskurs beginnt am Donnerstag, 25. Juli 2019, 16 bis 18.30 Uhr. Wer Interesse an diesem Ehrenamt hat  – auch wer noch unsicher ist –, kann sich gerne an Monika Paschke-Koller unter Tel. 06201 6006-9775 oder per E-Mail an monika.paschke-koller@grn.de wenden. Einsatzort sind noch bis Ende des Jahres das GRN-Betreuungszentrum und die GRN-Klinik für Geriatrische Rehabilitation in der Viernheimer Straße 27, nach dem Umzug der Einrichtungen dann der neue Standort in der Röntgenstraße neben der GRN-Klinik Weinheim.