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Weinheim (Stadt Weinheim) –  Für Eltern und ihre Kinder am Übergang von der Schule in den Beruf finden derzeit Gespräche zur Berufsorientierung an der Dietrich-Bonhoeffer-Werkrealschule (DB WRS) und der Friedrich-Realschule (FRS) statt. Zur Vorbereitung auf diese Familienberatungen veranstaltet das Bildungsbüro/IC Weinheim im Vorfeld regelmäßig zweisprachige Elterninfocafés. Geladen sind Eltern, deren Kinder sich in den Klassen 8, 9 und 10 befinden.

Fachstellenleiterin Agathe Haastert erklärt den Hintergrund für dieses Angebot: „Das Schul- und Ausbildungssystem in den Heimatländern vieler Eltern, die die Mitarbeiterinnen des Bildungsbüros im Rahmen ihrer Arbeit beraten und begleiten, unterscheidet sich oft wesentlich von dem in Deutschland. Vor allem die duale Ausbildung und die damit verbundenen Berufschancen sind nicht vertraut.“

Im Rahmen der Elterninfocafés geben die mehrsprachige Elternberaterin Halise Yüksel und die Sprach- und Kulturmittlerinnen Güller Yildiz, Ahlam Ibrahim und Aseniya Cappiello einen Einblick in Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen mit einer dualen Ausbildung. Unterstützt werden sie von Kooperationspartnern wie Berufsorientierungs-Lehrkräften, Schulsozialarbeiterinnen, Jugendberufshelferinnen von JobCentral, der Berufsberatung der Agentur für Arbeit sowie der Ehrenamtsinitiative Weinheimer Unterstützerkreis Berufsstart (WUB).

Die Rückmeldung der Eltern und ihren Kindern sei durchweg positiv, berichtet Agathe Haastert. „Ich will, dass meine Kinder es besser haben“, beschreiben die Eltern oft. „Ich habe immer gedacht, nur mit Studium kann man hier Karriere machen. Jetzt habe ich erfahren, dass es gute Zukunftsberufe zum Beispiel im Handwerk gibt, bei denen man Aufstiegschancen hat und gut verdienen kann“, berichtete ein Vater.

Vertraute Ansprechpartnerinnen – das Tandem aus Elternberaterin und Sprach- und Kulturmittlerin – und eine wertschätzende Atmosphäre bilden den Rahmen für offene Gespräche, beschreibt die Fachstellenleiterin. Dabei werden Informationen, wenn nötig, durch die jeweilige Sprach- und Kulturmittlerin in die Herkunftssprachen der Familien übersetzt. Eine Mutter brachtes es auf den Punkt: „Ich war sehr neugierig auf diesen Abend. Der Austausch mit den anderen Eltern und Jugendlichen hat mir gut gefallen, weil wir in unserer Sprache sprechen konnten. Ich habe viele Tipps bekommen, von den Profis aber auch von den Eltern. Wir wissen nicht so gut Bescheid in Deutschland, aber wir haben Berufserfahrung. Zusammen können wir unseren Kindern helfen.“

Das Elterninfocafé ist Teil eines Informations- und Beratungsangebots für Familien zur beruflichen Ausbildung ihrer Kinder sowie zur Aus- und Weiterbildung von Erwachsenen. Bekannt ist es unter dem Namen TEMA. Gefördert wird es durch die Firma Freudenberg, ihr internationales Programm e² und die Stadt Weinheim.