Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Integration lebt. Daher wurde das Integrationskonzept der Stadt Weinheim jetzt im Rahmen eines kleinen Internationalen Kulturfestes bewusst als eine  Bestandsaufnahme vorgestellt, in der das „schon heute grandios Angebot von Vereinen, Initiativen und Organisationen zusammengefasst ist“, so Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just. „Dieses Konzept atmet, und es ist keineswegs in Stein gemeißelt“, betonte der Rathauschef. Auf den prozesshaften Charakter des Konzeptes hatte zuvor auch die Weinheimer Integrationsbeauftragte Ulrike Herrmann im Gespräch mit Kulturbüroleiter Gunnar Fuchs verwiesen.

Das Konzept, so Manuel Just,  sei mit Blick in die Zukunft als Impuls für das zu verstehen,  was in den kommenden Monaten und Jahren folgen muss. Just und Herrmann erinnerten daran, dass ein gesamtgesellschaftliches Wirken innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung mit mehr als 200 Akteuren zum aktuellen Stand des Konzeptes geführt hat. Just: „Und auch wenn wir mit diesem Konzept an einigen Stellen erst am Anfang eines Prozesses stehen ist es vor allem deshalb ein beeindruckendes Werk geworden, weil es eine ganze Fülle von heute schon vorhandenen Angeboten, Einschätzungen, Intentionen und Prozessen bündelt.“ Der Gemeinderat der Stadt Weinheim hatte in einer äußerst offenen Diskussion das Konzept bewusst als Arbeitspapier und Zwischenbericht bereits im Dezember des vergangenen Jahres beschlossen.

Manuel Just verwies darauf, dass sich nicht zuletzt aus den Handlungsempfehlungen ein umfangreicher Arbeits-Auftrag ergibt. Dabei  müsse der Hautaugenmerk weiterhin insbesondere auf den Themen Sprache, Arbeit, Orte und Begegnungsräume, sowie bezahlbarem Wohnraum und Teilhabe liegen.

Auch Stadträtin Stella Kirgiane-Efremidou, Mitglied unter anderem im Internationalen Ausschuss des Gemeinderates und Integrationsexpertin, verwies darauf, dass etwa Viertel der Menschen der Bundesrepublik Deutschland  in irgendeiner Art und Weise eine Integrationgeschichte in ihrer Vita haben. In Weinheim leben Frauen, Männer und Kinder aus 110 Nationen.

Rund 15 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner haben sogar eine ausländische Staatsangehörigkeit. „Eine Gesellschaft ohne Integration ist eine egoistische und arme Gesellschaft ohne Zusammenhalt“, spitzte Oberbürgermeister Just zu.

Für ihn bedeute Integration auch die Angleichung von Chancen und Lebensverhältnissen, die Achtung jedes Menschen ungeachtet seiner Herkunft. Mehr noch müsse es hierbei das Ziel von Integration sein, die durchaus unterschiedlichen Stärken zu verbinden, voneinander zu lernen, Vielfalt zu leben – und uns so gegenseitig und gemeinsam voranzubringen. Der OB: „Nur auf Augenhöhe kann echte Integration gelingen.“

Mit indischer Folklore und einer „Classic-Dance-Performance lockerte Rumki Banerjee das Programm auf. Einen Streifzug rund um den Globus unternahmen – nomen est omen – „The Travellers“, das sind Petra Arnold-Schultz (Kontrabass, Gesang), Anzy Heidrun Holderbach (Gesang, Flöte, Gitarre), Jürgen „Mojo“ Schulz (Gitarre, Gesang) sowie der aus Bulgarien stammende Migel am Akkordeon.