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Weinheim (Stadt Weinheim) –  Es gibt Lebenswege, die passen in kein Schema und führen doch nach oben – wenn es gelingt, die Potentiale eines Menschen zu erkennen und zu fördern. Mardjan Muglin, die künftige Leiterin des Personal- und Organisationsamtes der Weinheimer Stadtverwaltung, hat das selbst erfahren. „Meine Begeisterung zum Personalthema hat sich dadurch entwickelt, dass ich Vorgesetzte hatte, die meine Potentiale erkannt haben und mir Aufgaben zugetraut haben, die gar nicht so selbstverständlich waren“, schilderte die 39-jährige Diplom-Verwaltungswirtin und Personalexpertin am Donnerstag im Dienstzimmer von Oberbürgermeister Manuel Just. Der Gemeinderat hatte die gebürtige Heidelbergerin, die mit ihrer Familie in Abtsteinach wohnt, am Mittwochabend in nicht-öffentlicher Sitzung zur neuen Amtsleiterin gewählt. Im Sommer tritt Mardjan Muglin die Nachfolge von Hartmut Neumann an, der in den Ruhestand geht. Sie ist im Weinheimer Rathaus die erste Frau in dieser Position.

Derzeit arbeitet die künftige Personalamtschefin der Stadtverwaltung im Jobcenter der Stadtverwaltung Mannheim als Abteilungsleiterin der Abteilung „Junges Mannheim“ und steuert im Wesentlichen die Eingliederung von jungen Menschen in den Arbeitsmarkt.

Personalwesen in Zeiten des Personalmangels: Drei Schwerpunkte ihrer neuen Tätigkeit hat sie bereits definiert. Die Mitarbeiterbindung, die Fachkräftesicherung und – ganz besonders – die Nachwuchskräftesicherung. Das alles werde immer wichtiger, bestätigte auch Oberbürgemeister Manuel Just, um die Aufgaben der Kommune weiter in der bewährten und geforderten Qualität wahrzunehmen.

Für Mardjan Muglin geht es dabei auch darum, bei der Personalakquise kreativ und offen zu agieren, „auch mal nach rechts oder links zu schauen“, wie sie beschreibt, um die Potentiale der Bewerber zu erkennen. So will sie den Ruf der Weinheimer Stadtverwaltung als moderner und aufgeschlossener Arbeitgeber weiter verbessern und stärken. „Die Integrationsprozesse in den Arbeitsablauf müssen nicht nur auf fachlicher Ebene gelingen sondern auch auf der sozial-emotionalen Ebene“, betont sie. Daher müsse die Stadt als Arbeitgeber eine „Willkommenskultur“ zeigen, die Führungskräfte der Stadtverwaltung will sie dabei in ihren Rollen unterstützen.

Mardjan Muglin ist überwiegend in Wald-Michelbach im Odenwald aufgewachsen. Nach dem Abitur begann sie eine Duale Ausbildung zur Diplom-Verwaltungswirtin bei der Stadt Mannheim, darauf folgte eine betrieblichen Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, danach die Spezialisierung auf das Personalwesen. Mit 25 Jahren war sie jüngste Teamleiterin der Stadtverwaltung Mannheim. Von 2017 bis 2019 belegte sie dann den Studiengang „Management von Arbeitsmarktintegration“ an der SRH Hochschule in Heidelberg und als Befähigung zum höheren Verwaltungsdienst einen berufsbegleitenden Aufstiegslehrgang an der Hochschule der Wirtschaft für Management. Der Titel ihrer Abschlussarbeit lautete: „Integrationsmanagement und Onboarding neuer Mitarbeiter“.

Einige Jahre ihrer Kindheit verbrachte sie wegen einer beruflichen Veränderung ihres Vaters in den USA. Die Grundschule in Los Angeles habe sie als Ort der Kulturen und der Vielfalt positiv geprägt, erklärt Mardjan Muglin, die in ihrer Familie iranische und deutsche Wurzeln hat. „Bei der Integration können wir davon noch viel lernen“, findet sie.