Ab Montag werden auch in Weinheim die ersten Schülerinnen und Schüler wieder vor Ort unterrichtet – Aber alles ist anders

Foto: Stadt Weinheim
Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Es soll ein erster Schritt zur Normalität sein. Aber normal ist das, was in den vergangenen Tagen an den Weinheimer Schulen geschehen ist, sicherlich nicht. Schulleiter, Sekretariate und Lehrkräfte, aber auch die Hausmeister und Mitarbeiter des Bildungsamtes, arbeiten auf Hochtouren, so dass sie ab Montag einen coronogerechten Unterricht und Schulbetrieb anbieten können. Jetzt ist jeder Tag eine Herausforderung.

Wer sich zum Beispiel Ende der Woche in der großen Dietrich-Bonhoeffer-Schule umgeschaut hat, bekam ein Bild davon, wie die Vorbereitungen getroffen worden sind, um den Spagat zwischen Wissensvermittlung und Infektionsschutz irgendwie zu schaffen. Rund 1800 Schülerinnen und Schüler – Abschluss- und Vorabschlussklassen – besuchen wie im ganzen Land seit 4. Mai wieder ihre weiterführenden Schulen (jene des Kreisschulzentrums mitgerechnet). Das sind 30 Prozent der Gesamtschülerzahl. Die restlichen 70 Prozent müssen weiter zuhause mit Online-Unterricht zurechtkommen. Wann auch sie wieder an die Schultische zurückkehren, dazu wagen Schulleiterinnen und Schulleiter wie Andrea Volz (DBS-Gymnasium) und Frank Bausch (DBS-Werkrealschule) noch keine Prognose. Kaum vor Pfingsten, heißt es. Eher nicht vor den Sommerferien.

Die Klassenzimmer sind so hergerichtet, dass maximal elf Schülerinnen und Schüler in einem Raum mit coronagerechten Abständen sitzen können, auf den engeren Fluren stehen Stellwände für eine Einbahnstraßenregelung. Musiktheater und Mensa – die größten Räume im Gebäude wurden zu Klassenräumen umfunktioniert. Die Schülerinnen und Schüler werden in Schichten und nur in den prüfungsrelevanten Fächern unterrichtet. Man kann sich vorstellen, wie sich Schulleitungen den Kopf zerbrochen haben, um die passenden Stundenpläne zu schreiben. Dass sie eher skeptisch sind, haben sie wenige Tage zuvor schon mitgeteilt. Ein hundertprozentiger Schutz sei nicht zu gewährleisten.

Auch wenn die Stadt als Schulträger ihre Hygiene-Vorkehrungen noch einmal deutlich verschärft hat. Es wird öfter geputzt und desinfiziert, an jedem Eingang stehen Behälter zur Handdesinfektion. Lehrer sollen darauf achten, dass sie auch genutzt werden. Auch die Schulsozialarbeit zeigt seit Montag wieder Präsenz; man weiß, dass es Beratungsbedarf geben wird in dieser gesellschaftlichen Ausnahmesituation.

Andrea Volz und Frank Bausch brechen eine Lanze für ihre Lehrkräfte, die sich in der Coronazeit persönlich engagieren, um einen engen Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern zu halten. Über Messenger, E-Mail, Telefonanrufe. Ihre Intention als Pädagogen: „Damit wir niemanden verlieren.“