Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) –  „Was hat der Mensch von all seinem Wissen, wenn er nicht weiß, wo sein Brot herkommt.“ Dieses Zitat von Johann Heinrich Pestalozzi fällt im Moment oft auf einer ganz besonderen Weinheimer Baustelle: nämlich im Ortsmittelpunkt des Ortsteils Lützelsachsen auf der Grünfläche hinter der Winzerhalle – mit Blick auf Ortskern und Kirchturm. Dort nimmt das Backhaus langsam Formen an, das künftig zu einem örtlichen und gesellschaftlichen Mittelpunkt des Ortes werden soll – nicht nur für Lützelsachsener, sondern für interessierte Menschen aus der ganzen Stadt.

Der Rohbau ist mittlerweile entstanden, Bäume für die Außenanlage wurden gepflanzt. Die beiden Ideengeber Architekt Michael Metz und Ortvorsteherin Doris Falter haben weitere Mitstreiter gefunden, zum Beispiel Norbert Kramer, der jetzt beim Pflanzen von Obstbäumen geholfen hat. Der Plan ist übrigens, dass dort später einmal Bergsträßer Obstsorten wachsen: die Kuchen dazu können gleich vor Ort gebacken werden.

Ideen gibt es sehr viele, dass liegt auch daran, dass Bäckermeister Michael Kress im Stadtverschönerungsverein an der Seite von Michael Metz das Projekt betreut und schon genaue Vorstellungen hat, was drin und drumherum alles stattfinden kann. Schließlich hat der Brotsommelier und Vater von vier Kindern sogar schon Brotbackbücher für Kinder geschrieben und spezielle Brotbackkurse angeboten. Das Weinheimer Backhaus in Lützelsachsen soll ein Ort werden, in dem sich Generationen gemeinsam mit dem wohl wichtigsten Grundnahrungsmittel beschäftigen können. Auch Schulklassen kann man sich dort vorstellen, oder kulturelle Veranstaltungen rund um das Häuschen mit seinem Holzbackofen. Dabei sollte es, so Kress und Metz, auch um die Jahrhunderte alte Tradition des gemeinsamen Backens gehen.

Jetzt schon sieht man: Das Backhaus wird ein stabiles Gebäude mit historischen Stilmitteln, aber nicht altbacken. „Wir bauen so, dass es die nächsten Generationen nutzbar ist“, verspricht Architekt Metz.

Eine Sandsteinsäule vor dem Eingang wurde auch schon aufgestellt. Darauf könnte man die Spender platzieren, die den Bau möglich gemacht haben.

Und genau daran hängt es im Moment. Zur Fertigstellung des Baus, den Einbau des Holzbackofens und das Herrichten der Außenanlage werden noch rund 65 000 Euro benötigt. Metz, Kress und Falter führen schon Gespräche mit möglichen Spendern. Im vergangenen Jahr wurden bereits Geld- und Sachspenden geleistet, so dass ein Stein auf den anderen konnte. „Wir können aber nur weiterbauen, wenn Geld vorhanden ist“, erklärt Metz für den Stadtverschönerungsverein, der hinter dem Projekt steht und die Spenden auch entsprechend organisieren kann. Auch Spendenquittungen seien möglich; der Verein ist gemeinnützig. Im Moment hofft er auf eine Fertigstellung mit Einweihung in 2024.

 

Wer für das Lützelsachsener Backhaus spenden will kann das auf dieses Konto des Stadtverschönerungsvereins Weinheim tun:  IBAN DE 54 670505050063030600 bei der Sparkasse Rhein Neckar Nord. Bei Rückfragen und weiten Unterstützungsangeboten ist Michael Metz Ansprechpartner unter 0172 7893849.