Viernheim (BK) – Wie so viele anderen Schulen und Einrichtungen vermissen es die Schüler und Lehrkräfte der Partnerschulen aufgrund der aktuellen Situation, sich gegenseitig zu besuchen und gemeinsam in Projekten mehr über das jeweilige Partnerland und die Geschichte zu erfahren.

Doch so einfach auf bessere Zeiten warten, ist für eine über die Jahre gewachsene Schulpartnerschaft mit persönlichen Freundschaften keine Option.

Wie gut, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich von Fördereinrichtungen und Stiftungen mit Wissen und finanziellen Mitteln unterstützen zu lassen.

Schnell war den UNESCO-Austauschpartnern der Friedrich-Fröbel-Schule und des Jonuciu-Progimnazijums aus Kaunas in Litauen klar, dass man sich wenigstens virtuell begegnen möchte und ein Projekt realisiert, in dem man sich die jeweils nächstgelegenen Welterbestätten gegenseitig vorstellt.

Durch die finanzielle Unterstützung des  pädagogischen Austauschdienstes der Kultusministerkonferenz konnten für beide Schulen 360 Grad-Kameras und VR-Brillen angeschafft werden und damit haben die Schülerinnen und Schüler in dem UNESCO-Projekt die Möglichkeit, „ihre“ Welterbestätten neu zu erschließen und aus einer neuen Perspektive kennenzulernen.

In der vergangenen Woche besuchten die litauischen Partner die erste Hauptstadt Litauens: Die Welterbestätte Kernave mit ihren historischen Wehrhügeln, idyllisch an dem Fluss Neris gelegen und den geographischen Mittelpunkt Europas, ca. 26 km nördlich der Hauptstadt Vilnius.

Die Viernheimer UNESCO-Schülergruppe der 7. Ganztagsklasse besuchte die neugewonnenen Kooperationspartner der Weltkulturerbestätte in Lorsch, dort zeigten die beiden Museumspädagoginnen Frau Strohmenger und Frau Neumeister in einer ausführlichen Führung in einer sehr herzlichen und gastfreundlichen Atmosphäre, wie sich Kinder und Jugendliche in praktischen Workshops das Leben in einem Kloster des Mittelalters erfahrbar machen können. Es wurde dabei vermittelt, wie die jungen Besucher die Techniken der  Schreibschule (Skriptorium), die Heilkunst des Lorscher Arzneibuches und die Rekonstruktion von gefundenen menschlichen Überresten in Workshops  ganzheitlich erfahren können.

Die Schüler freuen sich schon sehnsüchtig darauf, gemeinsam mit den Schulpartnern Urkunden mit Gänsefedern zu schreiben und Naturmedizin selbst herzustellen. Bis dahin werden nun in den nächsten Wochen die 360 Grad- Bilder digital überarbeitet und sich das gemeinsame Welterbe in Präsentationen im virtuellen Austausch vorgestellt.