Viernheim (MF) – Nach sechs Jahren Abstinenz schaffte es der 1. PC Viernheim 1984 e.v. in Düsseldorf in die höchste Deutsche Spielklasse aufzusteigen.

Als amtierenden Hessenligameister reihten sich die Viernheimer in die insgesamt zehn Vereine ein, welche Landesmeister wurden. Die Platzierung in der Deutschen Vereinsrangliste diente als Grundlage für die Gruppenzusammensetzung für die Aufstiegsrunde.

Viernheim – vom Papier her auf Rang 3 gesetzt, musste zwei ihrer Stammspieler, Jenny und Olivier Willmann, ersetzen. Coach Michael Schmidt und Sportwart Marcus Faltermann entschieden, die erfahrenen Spieler aus der zweiten Mannschaft, Michael Tekath und Jürgen Puchner mitzunehmen, was sich am Ende als perfekte Entscheidung erwies.

In insgesamt fünf Spielen (jeweils zwei Tripletten und drei Doubletten), wurden die drei Aufsteiger in die Bundesliga ermittelt. Viernheim hatte mit Berlin und Achern (Bawü) zwei Brocken erwischt, dazu die spielstarken Teams von Münster (NRW), Dresden (Ost) und Krähenwinkel (Niedersachsen).

Los ging es Samstag mit der Partie gegen Dresden. Nach den beiden Tripletten stand es 1:1. Somit mussten zwei von drei Doubletten gewonnen werden. Während Steven und Marcus schnell gewannen, ging das zweite leider verloren, sodass das Mixed die Entscheidung bringen musste. Bereits hier gab es ein Herzschlagfinale. Simone und Jürgen spielten sehr stark, behielten die Nerven und gewannen 13:11 und Viernheim damit 3:2.

Danach wartete der Topfavorit Berlin auf das Viernheimer Team. Die Tripletten konnten knapp mit 1:1 ausgeglichen gestaltet werden. Bei den Doublettes wurde ein Spiel schnell verloren. Das Mixed lag lange hinten, kämpfte sich heran und beim Stand von 9:12 hatte Simone die Chance, das Spiel zu unseren Gunsten mit einem Schuss zu entscheiden – leider verfehlte sie knapp. Da auch Steven und Marcus verloren hieß es am Ende 1:4.

Die letzte Runde Samstags fand gegen Münster statt. Die Tripletten gegen die, bis dahin sieglosen NRWler, waren ein hartes Stück Arbeit. Nach dramatischen Spielen konnten wir allerdings doch beide Spiele gewinnen. In den anschließenden Doubletten waren die Münsteraner nicht mehr fokussiert, sodass wir die Begegnung 5:0 gewannen.

Nach Platz 3 am Ende des Samstages, hatte sich die Truppe einen gemütlichen Abend beim ortsansässigen Griechen verdient!

Sonntag morgen ging es los mit dem Spiel gegen Krähenwinkel. Nach dem bisherigen Verlauf ein machbarer Gegner und nach den Trippelten stand es folgerichtig 2:0. Doch unser Gegner kämpfte sich durch zwei Siege bei den Doubletten ins Entscheidungsspiel.

Hier behielten Steven und Marcus beim Stand von 9:9 allerdings die Nerven und konnten den 3. Punkt heimbringen. In der letzten, alles entscheidenden Runde, wartete der Vertreter aus Baden-Württemberg,

Achern. Mit vielen französischen Spielern gespickt, waren die Rollen klar verteilt. Vor dem Spiel wussten wir, dass der Sieger definitiv in die Bundesliga aufsteigen wird und der Verlierer höchstwahrscheinlich leer ausgeht. 

In den Tripletten hatten Steven, Marcus und Manu keine Chance gegen sehr stark aufspielende Gegner. Im zweiten Spiel drehte sich das Spiel nach einer hohen Viernheimer Führung zusehends zu Gunsten der Achener. Durch eine verpasste Chance die Partie zu gewinnen und einer anschließenden, starken Leistung und zwei perfekt gelegte Kugeln durch Madeleine und einem tollen Treffer durch Mahmoud, konnten wir das Spiel doch noch 13:12 gewinnen und einen Zwischenstand von 1:1 halten. In den Doubletten wurde es dann richtig spannend. Während unser Mixed sich gegen erneut starke Gegner strecken musste, schafften es Steven und Marcus nach einem fast aussichtslosen 3:12 durch Nervenstärke und viel Anfeuerung unseres Fanclubs, das Spiel noch in ein 13:12 zu drehen. Die Entscheidung fiel also im allerletzten Spiel. Durch eine Liveübertragung per Internet fieberten auch daheim viele Hessen und Viernheimer mit uns mit. 

Beim Stand von 9:11 wechselte Coach Michael Schmidt unseren Präsidenten, Michael Tekath ein. Durch seine Präsenz wirkte unser Gegner plötzlich verunsichert und beim Stand von 11:11 schafften es die Achener nicht, mit drei Kugeln Vorteil, die Kugel von Manuel Kern zu entsorgen. Durch eine weitere, an die Sau gelegte Kugel durch Manuel war es geschafft – unter großem Jubel in der Halle fielen sich die Viernheimer in die Arme und feierten den Aufstieg in die Bundesliga.

Ein tolles Wochenende mit einer geschlossenen Teamleistung und viel Nervenstärke wird wohl allen Spielern aber auch anfeuernden Vereinsmitgliedern noch sehr lange in Erinnerung bleiben.