Ganz schön großzügig, Herr Landrat!

Viernheim (HF und BL) – „Ich freue mich sehr, dass wir Sie bei diesem tollen Projekt und Ihrer Arbeit unterstützen können“, so Landrat Engelhardt bei seinem Besuch des Viernheimer Tierheims.

Und nun ist der Leser natürlich gespannt, wie die Unterstützung seitens des Landrats bzw. des Kreises Bergstraße wohl aussieht:

250! 250 Euro! Jährlich! 250 Euro jährlich!

Wir nehmen mal an, hier liegt ein Druckfehler vor. Es sollte wohl heißen 2500 Euro!

Lieber Herr Landrat, 2500 Euro sind nun wirklich ein mickriger Beitrag! Wenn man sich all das bewusst macht, was dort im Tierheim geleistet wird, sind 2500 Euro schlicht eine Schande. Wir stellen uns vor, dass 25.000 Euro eine halbwegs angemessene Unterstützung für das Tierheim wären.

Woher das Geld? Selbstverständlich indem von wirklich überflüssigen Projekten Gelder abgezogen werden. Etwa von den neulich erwähnten Millionen für die Volldigitalisierung unserer Schulen, das würde dem geplanten Rundumverblödungsprojekt für unseren Nachwuchs ein wenig Wind aus den Segeln nehmen.

Bedenkt man die Arbeit dieser Tierfreunde und -pfleger kann keinerlei Zweifel bestehen, dass eine solche finanzielle Umschichtung vollauf berechtigt wäre. Man denke nur an den empörenden Umgang vieler Tierbesitzer mit „ihrem tierischen Eigentum“, wie selbstverständlich etwa Hunde und Katzen zur Urlaubszeit mal eben vor dem Tierheim angebunden werden und man sich aus dem Staub macht – die Urlaubsreise muss ja pünktlich angetreten werden. Da sind ja Leute, die sich um „unsere“ Tiere kümmern werden. Oder wie viele Tiere ausgesetzt werden, einfach so, weil der Spaß an ihnen verflogen ist und es auf Dauer anstrengend wird, den tagtäglichen Katzenkot und die Pinkelbollen zu entsorgen! Es sollen ja auch schon Tiere in Tierheime abgegeben worden sein, weil die medizinische Behandlung des bisherigen „Lieblings“ dem „Eigentümer“ zu teuer war!

All diese Laxheit und Gleichgültigkeit fangen die Tierpfleger gelassen auf. Es ist immer erstaunlich, mit welchem Gleichmut, Geduld und Liebe zu unseren Mitlebewesen.

Fazit: Der Herr Landrat sollte also noch einmal in sich gehen und wirkliche Großzügigkeit praktizieren, indem er die 2500 Euro auf 25.000 Euro erhöht!

Helene Freund

Bernd Lukoschik

Viernheim