Viernheim (HV) – Am letzten Samstag, 07. September 2019, waren einige Angehörige des Jahrganges 48/49 mit Freunden und Gästen unterwegs im Schwarzwald. Die anfänglichen Bedenken wegen der angekündigten Schlechtwetterlage sind jedoch nicht eingetreten, so war es bei herrlichem Sonnenschein ein phantastischer Ausflug, aber erst der Reihe nach.

Schon vor der angekündigten Abfahrtszeit um 8:00 Uhr fanden sich die ersten Reisewilligen am Bürgerhaus ein. Nach und nach waren dann alle pünktlich am Parkplatz, so dass nach dem Einbunkern der Bordverpflegung die Fahrt begonnen werden konnte.

In der Stimmung des Wiedersehens ging die Fahrt über die Autobahn in Richtung Süden. Nach der Begrüßung aller Teilnehmer durch das Jahrgangsteam wurden die beabsichtigten Tagesziele besprochen und erläutert. Die lustige Fahrt wurde nach1 ½ Stunden unterbrochen um auf dem Parkplatz der BAB-Raststätte Baden-Baden eine Frühstückspause einzulegen. Die aufgetischten frischen Brötchen, Konfetti, Käse und Viernheimer Wurstspezialitäten wurden von den schon hungrigen Teilnehmer bei einer heißen Tasse Kaffee mit Begeisterung angenommen.

Die Weiterfahrt hat die Teilnehmer zur Auto- und Uhrenmuseum „ErfinderZeiten“ auf der interessanten Museenmeile in Schramberg geführt. Bereits im Bus wurden die wichtigsten Daten dieser Institution den Teilnehmern in kurzen Zügen vermittelt.

Im Auto-und Uhrenmuseum ErfinderZeiten wurden uns auf 5 Ebenen die Zeitgeschichte, Fahrzeugwelt und das Alltagsleben vom Kriegsende bis in die 70´er Jahre eindrucksvoll vor Augen geführt. Der Rundgang begann in der obersten Etage des Museums mit der Zeitreise durch die Geschichte der Uhr im Schwarzwald, von der handwerklich geprägten Hausindustrie bis hin zu der Zeitmessung bei den olympischen Spielen 1972 in München sowie zu den ersten Funkarmbanduhren von 1990 und nicht zuletzt bis zu den aktuellen Produktionen der Neuzeit.

In den weiteren 4 Etagen war eine tolle Sammlung über die Volksmotorisierung und den Alltag des „kleinen Mannes“ vom Wiederaufbau nach 1945 bis in die Wirtschaftswunderzeit ausgestellt.

Nicht nur die 150 Motorräder und Motorroller sowie die 100 für damals große, kleine und kleinste Autos sondern auch die liebevoll und authentisch mit originalen Gegenständen eingerichteten Alltagsszenen wie Einkaufen bei Tante Emma, Kochen, Wohnen, Mode und Kinderfahrzeuge, die den Pioniergeist der 50er Jahre lebendig darstellen, haben die Ausflugsteilnehmer tief beeindruckt. Hier konnten  die Ausflügler die Vergangenheit nochmals nachvollziehen und innerlich wieder erleben.

Natürlich haben alle diese Eindrücke dazu angeregt, die eigenen Erlebnisse von diesen Jahren nochmals in Erinnerung zu rufen und den Anderen humorvoll zu erzählen.

Nach einer kleinen Pause mit Verstärkung aus der Bordküche ging der Ausflug über Schiltach, Alpirsbach, Freudenstadt und Kniebis zu der Vollmer`s Mühle in Seebach/Grimmerswald.

Diese über 250 Jahre alte Mühle ist eine der schönsten Mahlmühlen des Schwarzwaldes. Im Jahre 1976 begann mit der Renovierung der Mühle eine neue Blütezeit. Seit 1978 dreht sich das Mühlrad wieder wie in alten Zeiten. Die Restaurierung  verhalf nicht nur dem alten Beruf des Müllers zu einem immer wieder gegenwärtigen kulturgeschichtlichen Ansehen, sondern wurde gleichzeitig eine einmalige touristische Attraktion für die Gemeinde Seebach.

Im Laufe der Jahre konnten viele tausend Gäste aus nah und fern die ansprechend renovierte Mühle besuchen. Auch die Gruppe um die 48/49er hat an diesem Nachmittag ein interessantes und lehrreiches Brauchtumsprogramm mit Buttern im Butterfass, Kienspanschneiden, Spinnen am Spinnrad und Ziehharmonikamusik erlebt, das an die beschriebenen alten Zeiten erinnerte. Dazu wurde die gerade zuvor selbstgemachte Landbutter mit knusprigem Holzofenbrot und kulinarischen Köstlichkeiten des Schwarzwaldes mit  Apfelsaft und Apfelmost aus eigener Herstellung gereicht. Natürlich durfte ein Mühlenwässerle (Edelbrand, Schnaps) nicht fehlen.

Bei der Führung mit  aufschlussreichen Erklärungen zum Aufbau, Funktion und des Betriebes der Mühle sowie der Mehlentstehung wurde das Programm beeindruckend abgerundet.

Gegen Abend trat die Runde dann in bester Laune, die auch durch den ganztägigen Sonnenschein noch mehr gefördert wurde, die Heimreise an. Zu erzählen gab es ja genug, der Tag war ein Erlebnis.

In zwischenzeitlich verregnetem Viernheim angekommen war der Abschied angesagt, alle mit dem Wunsch und der Hoffnung auf das kommende Wiedersehen und den nächsten Ausflug in gleicher Harmonie.