Tauschten sich gemeinsam über den Ausbau des Radverkehrs im Kreis Bergstraße aus: (v.l.n.r.) Xavier Marc vom ADFC Darmstadt, Landrat Christian Engelhardt, Corinna Simeth, Abteilungsleitung Raumentwicklung, Landwirtschaft und Denkmalschutz beim Kreis Bergstraße, und Norbert Sanden, Geschäftsführer des ADFC Hessen.
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Kreis Bergstraße (kb) „Fahrradfahren ist gut für die Umwelt, aber auch für die Gesundheit“, ist Landrat Christian Engelhardt überzeugt. Damit das Radeln im Kreis Bergstraße noch mehr Freude macht, soll das Radwegenetz im Kreisgebiet ausgebaut werden. Über die Neugestaltung des Radverkehrskonzepts und den Ausbau der überregionalen Radverkehrsinfrastruktur tauschte sich der Verwaltungschef vor Kurzem mit dem Geschäftsführer des ADFC Hessen, Norbert Sanden, und Xavier Marc vom ADFC Darmstadt aus.

„Der Kreis Bergstraße ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den beiden Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar. Die Nord-Süd-Verbindung der beiden Metropolregionen durch einen Radschnellweg ist daher ein wichtiges Anliegen, das ich nach Kräften unterstütze“, betonte der Bergsträßer Landrat. Der neue Radschnellweg, aber auch ein insgesamt gut ausgebautes Radwegenetz seien für die Zukunft wichtig. „Das Verkehrsverhalten wird sich aufgrund des Klimawandels sowie durch neue technische Möglichkeiten, wie beispielsweise E-Bikes, weiter verändern. Bauen wir das Radwegenetz aus, schaffen wir tolle Verkehrsalternativen für unsere Region“, ist sich Engelhardt sicher.

Während ihres Gesprächs stellte Landrat Engelhardt Norbert Sanden und Xavier Marc seine Ideen zur Umsetzung des Radschnellweges vor. Würde der Ausbau unter kommunaler Federführung auf Kreisebene erfolgen, könnte die Kreisverwaltung den Ausbau des Radschnellweges von Weinheim bis Darmstadt koordinieren. Eine Ansiedlung des Vorhabens auf Kreisebene würde sich dabei vor allem auf eine zeitnahe Umsetzung des Radschnellweges positiv auswirken. „Kommunen können dank der kürzeren Entscheidungswege schneller handeln als das Land“, erklärte Engelhardt. Allein der Abstimmungsprozess zwischen dem Land und den einzelnen Kommunen würde viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn das Land die koordinierende Stelle wäre. Eine kommunale Ansiedlung der Umsetzung des Radschnellweges wäre zudem sinnvoll, da das Land die Fahrradwege nicht alleine umsetzen kann: Die meisten Straßen fallen in die Zuständigkeit der Kommunen. Aber auch wenn es sich um eine Bundesstraße handelt, an der der Radschnellweg entlangführen soll, so fallen die Fußgängerwege dort ebenfalls in die Zuständigkeit der Kommunen.

Auch der Ausbau der im Kreis Bergstraße bestehenden Radverkehrsinfrastruktur war Thema des Gesprächs. Die Beteiligten waren sich dabei einig, dass ein intelligentes, geplantes Radwegenetz die Sicherheit der Bergsträßer Radwege verbessert. Ein wichtiger Aspekt, da das Fahrrad lange Zeit das erste und auch einzige Fahrzeug ist, mit dem Kinder und Jugendliche am Straßenverkehr teilnehmen. „Wenn wir Kinder mit dem Fahrrad fahren lassen, müssen wir auch dafür sorgen, dass die Radwege sicher sind! Darum werden wir beim Ausbau unseres Radwegenetzes auf die Sicherheit der Wege achten“, so Engelhardt. Sanden und Marc stimmten dem Landrat zu und ergänzten, dass nicht nur Kinder und Jugendliche von gut ausgebauten und sicheren Radwegen profitierten, sondern alle Bergsträßer Bürgerinnen und Bürger. Eine Idee des Treffens war es, den Radschnellweg etwas abseits der Bundesstraßen verlaufen zu lassen, da so gefährliche Kreuzungen vermieden werden könnten. Zudem könnte eine solche Streckenführung den Radschnellweg auch für Touristen attraktiver machen.

Der Verwaltungschef und die Vertreter des ADFC waren sich darin einig, dass neue Radwege sowie der Ausbau des bereits bestehenden Radwegenetzes in Zukunft intelligent geplant werden sollten. Darüber hinaus wünschen sie sich, dass sich alle Beteiligten differenziert mit der Verkehrswende auseinandersetzen.