81 Jahre nach der Reichspogromnacht 1938 -Städtische Gedenkstunde am Samstag, 9. November, um 18.30 Uhr in der KulturScheune

Ein Foto aus den 1920er Jahren zeigt Dina Weißmann mit ihrem Mann David beim Verlassen der Viernheimer Synagoge. Vermutlich nahmen sie an einer Feier zu einer Bar Mizwa teil. David verstarb bereits 1935 in Viernheim.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Ein Zeichen setzen gegen Hass und Intoleranz – dies ist die Intention der Gedenkstunde am Samstag, 9. November 2019, um 18.30 Uhr in der KulturScheune (Satonévri-Platz 1). Die Bevölkerung ist hierzu herzlich eingeladen. Wie in den Vorjahren, so wird auch die diesjährige Feierstunde mit einem gemeinsamen Glockengeläut aller Viernheimer Kirchen begonnen.

In Deutschland wie auch vor Ort in Viernheim tragen heutzutage viele Erwachsene und Jugendliche eine aktive Erinnerungskultur mit. Es geht dabei um das Verstehen der geschichtlichen Ereignisse und um das Hinschauen auf aktuelle Entwicklungen.

In Gesellschaft, Politik und Religion engagierte Personen unterstützen die Viernheimer Gedenkstunde seit Jahren durch ihre Beteiligung, auch als Referent*innen und Mitgestalter*innen. Mitgetragen wird die städtische Veranstaltung von dem jüdischen Religions- und Kulturverein „Schalom“, dem Auslanderbeirat, dem Forum der Religionen und Einzelpersonen. Der jüdische Religionswissenschaftler Yuval Lapide gestaltet mit Jugendlichen der Alexander-von-Humboldt-Schule den Gastvortrag. Dr. Lapide engagiert sich europaweit im jüdisch-christlichen Dialog. Formen des Erinnerns und Gedenkens sind der besondere Aspekt der diesjährigen Ausführungen. Die Schülergruppe beschäftigt sich mit unterschiedlichen Schicksalen von Juden, die unter dem Druck des Nationalsozialismus zur Emigration gezwungen waren. Dabei wird ihr unterschiedlicher Umgang mit der Verfolgung und den Erinnerungen daran deutlich.

Eine Viernheimerin, die nicht rechtzeitig fliehen konnte, ist Dina Weißmann. Ihr wurde 1997 auf Beschluss von Magistrat und Stadtverordneten ein Straßennamen im Baugebiet Bannholzgraben gewidmet. Die Stadtverordneten sahen diesen Beschluss auch als Beitrag zur Erinnerung an alle Viernheimerinnen und Viernheimer, die unter der NS-Diktatur ihre Heimat und ihr Leben verloren.