Foto: Stand up for Africa e.V.

Viernheim (Stand up for Africa) – Warum schon wieder ein neuer Förderverein? Gibt es nicht schon mit FOCUS e.V. und Yaa Soma Freundeskreis Burkina Faso e.V. etablierte Vereine in Viernheim zur Unterstützung der Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika? Doch – beide leisten hervorragende Arbeit!

Stand up for Africa e.V. ist zwar als Förderverein neu, nicht jedoch die Unterstützung, welche die Mitgliederinnen und Mitglieder des Vereins bereits in der Vergangenheit für die im Norden Namibias ansässige Kavango Community Development Foundation (KCDF) geleistet haben.

Bedingt durch den Weggang von Pfarrer Angelo Stipinovich aus Viernheim im Februar letzten Jahres, welcher sich als Chairman der Kavango Community Development Foundation für die Unterstützung des Projektes stark gemacht hat, ist das Projekt leider in Vergessenheit geraten. Die Spenden, auf welche das Projekt noch immer angewiesen ist, sind in diesem Jahr nahezu auf Null gesunken.

Im August 2019 brach unsere Tochter Franziska zu einem 6monatigen Freiwilligendienst nach Namibia auf. Durch Ihre laufenden Berichte und verstärkt durch unseren Besuch des Projektes im Oktober 2019, wurde uns deutlich, was es bedeuten würde, das Projekt mit seinen Menschen nicht mehr zu unterstützen: Der Bestand des Waisenhauses sowie der 5 Kindergärten wäre gefährdet. Die Wasserversorgung könnte nicht im heutigen Umfang fortgesetzt werden. – Das gesamte Projekt stände in seiner jetzigen Form auf dem Spiel!

Am 04.12.2019 schlossen sich deshalb 11 Freundinnen und Freunde der Kavango Community Development Foundation zur Gründung eines Fördervereins zusammen, um die Finanzierung der Projekte der KCDF langfristig sicherzustellen: together!

Lasst uns das Projekt nicht vergessen und den Kindern und jungen Erwachsenen in der Kavango Region Namibias durch Bildung und Ausbildung eine Zukunft geben und sie befähigen, den Armutskreislauf aus eigener Kraft zu durchbrechen.

Alle Menschen sind gleich – Wir geben den Menschen Perspektiven

Hände reichen – Initiative ergreifen

»Die Afrikaner sagen: Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit. – Lasst uns gemeinsam die Zeit nutzen, zuerst das Notwendige zu tun, dann das Mögliche und schlussendlich werden wir auch Unmögliches erreichen.«

Wie wir helfen

Stand up for Africa e.V. unterstützt die Kavango Community Development Foundation mit ihren Projekten in der Kavango-Region im Norden von Namibia.

Damit geben wir den Menschen eine Zukunft und befähigen sie durch Bildung und Ausbildung, den Armutskreislauf aus eigener Kraft zu durchbrechen.

Die Projekte der Kavango Community Development Foundation

Im Nordosten Namibias, in der Region Kavango-Ost liegt das Stammesgebiet der Gciriku, dem Wirkungsgebiet der Kavango Community Development Foundation (KCDF). Die Unterstützung des im Jahre 2019 verstorbenen Stammeskönigs Hompa Shiyambi hat das gesamte Projekt in seiner Form erst möglich gemacht.

KCDF ermöglicht mehr als 200 Kindern täglich Zugang zu Bildung

DIE KINDERGÄRTEN

Staatliche Kindergärten gibt es in Namibia seit der Unabhängigkeitserklärung (1990) nicht mehr. Das Verständnis von Kindergärten als wichtige Bildungseinrichtung ist nicht ausgeprägt. Daher sind fast alle in der Republik Namibia vorhandenen Kindergärten in privater Trägerschaft. Sie erhalten vom Staat keinerlei finanzielle Unterstützung.

Im Jahr 2004 wurde mit finanzieller Unterstützung aus Deutschland der erste Kindergarten eröffnet. Heute haben die 4 öffentlichen Kindergärten jeweils Platz für ca. 50 Kinder. Jeweils 2 Erzieherinnen arbeiten mit den Kindern und jeweils eine Köchin kocht täglich eine warme Mahlzeit für alle Kinder. Zusätzlich gibt es auf der Kayova River Lodge noch einen Kindergarten für die Kinder der Mitarbeiter.

Ziel ist, dass die Kinder so früh wie möglich die englische Sprache erlernen, da der Schulunterricht in allen Schulen in englischer Sprache gehalten wird.

Und schenkt Kindern eine Kindheit

DAS WAISENHAUS

Mitte 2010 stellte der Stammeskönig Hompa Kassian Shiyambi der Stiftung ein ca. 30.000 qm großes Grundstück mit der Bitte zur Verfügung, dort etwas für die Aids-Waisenkinder der Region zu tun. Die Kavango Community Development Foundation nahm diese Aufgabe an und eröffnete 2015 ein Waisenhaus mit vier Gebäuden nach dem Modell der SOS Kinderdörfer, welches bis zu 60 Kindern eine neue Heimat bieten kann.

KCDF versorgt über 30.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser

DAS WASSERPROJEKT

Die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Trinkwasser ist nach wie vor nicht durch staatliche Stellen gewährleistet. Die Menschen leben zwar am Kavango-Fluss, aber das Flusswasser ist gesundheitsschädlich und die Krokodile und Nilpferde im Fluss stellen ebenfalls eine lebensbedrohende Gefahr dar.

Sauberes Trinkwasser für die Menschen in der Kavango Region bereitzustellen, ist eine der größten Herausforderungen von Entwicklungsarbeit in Namibia. Die Kavango Community Development Foundation unterhält bereits 6 Bohrlöcher und über 20 Wassertanks sowie zig Kilometer Wasserleitungen, die zum größten Wasserprojekt der Region gehören. Inzwischen werden über 30.000 Menschen in der Kavango Region durch das Wasserprojekt mit frischem Wasser versorgt.

Dass Menschen mit frischem Trinkwasser versorgt werden, ist für die einheimische Bevölkerung lebensverändernd: Ohne die Wasserstellen müssten die Menschen kilometerweit zum Fluss laufen und Wasser in Behältern zurücktragen. Diese Schwerstarbeit war zumeist die Aufgabe von Frauen und Kindern.

KCDF lehrt nachhaltige Landwirtschaft

DAS AGRARPROJEKT

Aufgrund der Größe des Geländes, welches der KCDF für die Errichtung des Waisendorfes zur Verfügung gestellt wurde, wird ein Teil genutzt, um ein Agrarprojekt zu betreiben. Das Projekt dient als Lernprojekt für die Bevölkerung zum Einsatz von natürlichem Dünger in der Landwirtschaft sowie zur richtigen Bewässerung und Pflanzung. Damit Pflanzen unter den klimatischen Bedingungen eine bessere Überlebenschance bekommen, ist es wichtig, die Saat unter Schattentüchern zu pflanzen und erst die so selbstgezüchteten Sätzlinge in den Feldern auszubringen.

Da sich der landwirtschaftliche Anbau der einheimischen Bevölkerung fast ausschließlich auf den Anbau von Mais und Mahangu beschränkt, ist es wichtig, die Bevölkerung im Anbau von anderen Gemüse- und Obstsorten zu schulen, die unter den klimatischen Gegebenheiten gedeihen können und zur ausgewogeneren Ernährung beitragen. Bisher konnten sehr erfolgreiche Ernten von Kohl, Karotten, Tomaten, Kartoffeln, Wassermelonen, Kürbissen, Zucchini, neuerdings auch Bananen und Mangos eingefahren werden.

Aus der Ernte des Projektes werden die Kindergärten, das Waisendorf und die Kayova-River-Lodge mit frischem Gemüse versorgt. Zusätzlich kann selbst angebautes Gemüse und Getreide auf einem Großmarkt im ca. 150 km entfernten Rundu verkauft werden. Der Erlös fließt wiederum in das Projekt.

Und vermittelt handwerkliche Fähigkeiten

DIE WERKSTATT

In 2017 wurde der Ausbau der Werkstatt, die sich ebenfalls auf dem Lodgegelände befindet, vorangetrieben. Dies war und ist notwendig, da alle Reparaturen und Wartungsarbeiten selbst durchgeführt werden. Ebenso dient die Werkstatt als Ausbildungsstätte für Maurer- und Holzarbeiten sowie für Schlosser.

Aufgrund der großen Distanz zur nächst größeren Stadt Rundu ist es notwendig, eine größtmögliche Selbstständigkeit der Lodge und der Projekte herzustellen. Im Gegensatz zu Deutschland ist es in der Kavango-Region nicht möglich, z.B. Elektriker oder Kemptner für Reparaturarbeiten zu finden. Diese Arbeiten müssen deshalb eigenständig geleistet werden. Dies wiederum steht im Einklang mit der Vision der Kavango-Community-Development-Foundation, die lokale Bevölkerung auszubilden und Arbeitsplätze zu schaffen. Selbst die Backsteine, die verbaut werden, werden in Eigenleistung produziert.

KCDF bietet eine Übernachtungsmöglichkeit für Reisende an

DIE LODGE

Kayova River Lodge ist das Herzstück der Kavango Community Development Foundation in Namibia. Von dort aus werden alle sozialen Projekte verwaltet. Das Managerehepaar und seine Familie wohnen auf dem Lodgegelände, um vor Ort alle Arbeiten koordinieren zu können.

Gleichzeitig dient die Kayova River Lodge auch als touristischer Ausbildungsbetrieb.

Sie möchten mehr wissen oder sich mit dem Verein in Verbindung setzten, dann besuchen sie die Homepage:  www.stand-up-for-africa.de