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Südhessen (ots/Polizeipräsidium Südhessen) – Zur Halbzeit der aktuellen Motorradsaison 2019 untermauern die Zahlen einen deutlichen Rückgang verletzter Motorradfahrer im Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen. Nach rund der Hälfte der diesjährigen Saison wurden 24 Biker mit Motorrädern über 125 ccm Hubraum schwer- und 72 leichtverletzt. Drei Menschen verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Im Vergleichszeitraum 2018 gab es 41 Schwerverletzte, 92 Leichtverletzte sowie 5 getötete Motorradfahrer. Die überwiegende Anzahl der Motorradfans ist verantwortungsvoll und vernünftig auf den Strecken in Südhessen unterwegs, so die Polizei.

Polizeipräsident Bernhard Lammel sagt in diesem Zusammenhang: „Ich bin hocherfreut darüber, dass sich rund 75 % der Motorradfahrer an die Regeln halten. Jeder verunglückte Motorradfahrer ist aber einer zu viel. Deshalb werden wir in unserer Kontrolltätigkeit nicht nachlassen. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Biker noch immer zu schnell unterwegs sind.“

Insgesamt kontrollierten die Ordnungshüter in den ersten sechs Monaten des Jahres über 1500 Motorradfahrer schwerer Maschinen. 255 davon fuhren zu schnell. Immerhin 33 Fahrern drohen wegen erheblicher Geschwindigkeitsüberschreitungen Fahrverbote.

10 Motorräder stellte die Polizei bei den Kontrollen an Ort und Stelle sicher, weil Manipulationen an den Auspuffanlagen bemerkt wurden. Bei insgesamt 24 Maschinen war aufgrund unzulässiger Veränderungen die Betriebserlaubnis erloschen und 146 Motorradfahrer erhielten Mängelanzeigen, weil sich ihre Maschinen nicht in vorschriftsmäßigem Zustand befanden.

Mit der Präventionskampagne „Du hast es in der Hand“, appelliert die Polizei weiterhin an die Eigenverantwortung der Motorradfahrer. Die Teilnahme am Straßenverkehr durch motorisierte Zweiradfahrer birgt ein hohes Unfall- sowie Verletzungsrisiko. Sich an die Verkehrsregeln zu halten und die Maschine sowie die Ausrüstung vor Fahrtantritt auf einwandfreie Funktionstüchtigkeit überprüfen, sollten hierbei selbstverständlich sein.

Ein besonderes Augenmerk legen die Ordnungshüter auch nach wie vor auf vermeidbaren Lärm, den Motorradfahrer verursachen und der Anwohner zunehmend stört. Für viel zu laute Maschinen mit ausgebauten DB-Killern, ist die Fahrt an der Kontrollstelle beendet.

Polizeipräsident Lammel dazu: „Aus der Bevölkerung haben wir erste Signale erhalten, dass bereits eine spürbare Verbesserung eingetreten ist. Motorradfahrer mit manipulierten Auspuffanlagen können nicht auf Nachsicht hoffen. Die Maschinen ziehen wir sofort aus dem Verkehr!“ Insbesondere von Bürgerinnen und Bürgern im Odenwaldkreis und an der Bergstraße werden die verstärkten polizeilichen Kontrollen in diesem Zusammenhang positiv aufgenommen.

Einen Appell richtet die Polizei aber auch an die Autofahrer: „Achten Sie insbesondere an Kreuzungen und Einmündungen unbedingt auf Motorradfahrer!“ Biker gehören zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern im Straßenverkehr. Sie haben weder Lenkradairbag noch Knautschzone. Jeder kleine Fehler der Wagenlenker könnte für sie schlimme Folgen haben! Motorradfahrer haben eine deutlich kleinere Silhouette, insbesondere bei schwierigen Licht- oder Wetterverhältnissen kann das gefährlich sein. Aus der Entfernung ist ein Kleinkraftrad auch nicht immer von einer schweren Maschine zu unterscheiden. Die Geschwindigkeit wird deshalb häufig unterschätzt. Zudem ist der Bremsweg bei Bikern in der Praxis meist länger als gedacht.