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Viernheim (ADFC) – Mit einer gemeinsamen Erstunterzeichnung der Unterschriftsblätter startet in Viernheim die Aktion „Volksbegehren Verkehrswende in Hessen“. Naturfreunde, BUND und der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) tragen in Viernheim gemeinsam die hessenweite Initiative mit. Besonders erfreut waren die Vertreter der Vereine, dass auch Bürgermeister Matthias Baaß es sich nicht nehmen ließ, zu den Erstunterzeichnern zu gehören. Für die Naturfreunde setzte der Vorsitzende Hans Ernst seine Unterschrift auf den Bogen, der BUND war durch Dr. Uwe Pfenning vertreten und seitens des ADFC war Günter Aufdermauer stolz darauf, zu den vier Erstunterzeichnern zu gehören.

Ein Bündnis aus Verkehrs- und Umweltverbänden sowie lokalen Radentscheiden will die Zulassung eines hessenweiten Volksbegehrens beantragen.

Das sogenannte „Verkehrswendegesetz“ soll die Verkehrsmittel des Umweltverbunds – Fuß, Rad und Öffentliche Verkehrsmittel – in Hessen deutlich attraktiver machen.

ADFC Hessen, VCD Hessen und FUSS e.V. Hessen haben gemeinsam mit den Radentscheiden Darmstadt, Frankfurt am Main, Kassel und Offenbach ein Verkehrswendegesetz für Hessen erarbeitet, das geltendes Recht werden soll. In einem ersten Schritt des Verfahrens sammelt das Bündnis Unterschriften wahlberechtigter Bürger:innen in Hessen, um die Zulassung des Volksbegehrens formal zu beantragen.

Das vorgelegte Verkehrswendegesetz soll die Verkehrsarten des Umweltverbundes – zu Fuß gehen, Radfahren sowie Bus und Bahn – so attraktiv machen, dass hierdurch mindestens 65 Prozent des Personenverkehrs in Hessen bewältigt werden. Dazu ist eine Erhöhung um rund 20 Prozentpunkte erforderlich.

Nach Ansicht des Bündnisses ist ein Volksbegehren die beste Möglichkeit, die für eine Verkehrswende notwendigen Voraussetzungen umfassend zu beschleunigen. Wichtige Ziele des Gesetzes sind die Verbesserung der Verkehrssicherheit, besonders auf Schulwegen. Dazu soll es an allen Schulen für die Klassen 1 bis 7 Schulwegpläne geben.

Durch mehr Platz für breite Gehwege und ein Hauptfußwegenetz in jedem Ort erfährt der Fußverkehr eine Aufwertung. Ein hessenweites Radnetz soll die Verbindungen zwischen Städten und Gemeinden für Radfahrende deutlich verbessern. Innerhalb der Ortschaften sollen bessere, breite und durchgängige Radwege die Verkehrswende in Hessen voranbringen.

Auch der Öffentliche Personennahverkehr muss leistungsfähiger werden, mehr Orte bedienen und die Verbindungen so häufig anbieten, dass sich ein Hessentakt ergibt. Zwischen 5 Uhr früh und 23 Uhr abends soll von jedem Ort aus einmal pro Stunde das nächste Mittel- oder Oberzentrum erreichbar sein.

Für Viernheim liegt das 1% Quorum bei 220 Unterschriftten. Alle Anwesenden waren sich einig, dass diese Hürde in Viernheim nicht nur zu schaffen ist, sondern auch deutliche übertreffen werden kann. Spätestens wenn im Frühjahr mit Infoständen und Veranstaltungen wieder nach draußen gegangen werden kann, sollte die erste Hürde genommen werden.

Ein wichtiger Unterstützer der Unterschriftensammlung ist das Radhaus Andreas Hofmann in der Rathausstraße 56. Dort liegen die Unterschriftsbögen aus und können auch wieder direkt abgegeben werden.

Weitere Unterstützer:innen sind sehr willkommen. Der Aufwand ist überschaubar. Sei es durch Auslegen der Unterschriftsbögen in Läden, zur Verfügung stellen des eigenen Briefkasten für den Rücklauf oder Einsammeln der Rückläufer – jede Form der Unterstützung ist willkommen. Ansprechpartner in Viernheim ist Andreas Vondung; Mail: andreas.vondung@adfc-bergstrasse.de. Viele weitere Informationen zum Verkehrswendegesetz gibt es auf der Homepage der Initiative unter www.verkehrswende-hessen.de. Dort findet sich zum Beispiel auch eine interaktive Karte, in der alle Ausgabe- und Sammelstellen für Unterschriftsbögen zu finden sind.