Kommunen übernehmen Verantwortung für die Eine Welt – Städte Viernheim, Ladenburg und Brühl werben für Städtepartnerschaften in Burkina Faso/Afrika

: Praktischer Unterricht im Berufs-
ausbildungszentrum in Silly, afrikanische
Partnerstadt von Viernheim.
Foto: FOCUS e.V.

Viernheim (Stadt Viernheim) – Aus Anlass des 25jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft mit Silly in Burkina Faso initiiert die Stadt Viernheim in Zusammenarbeit mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global (Bonn) und mit Unterstützung des Verbandes Region Rhein-Neckar eine Informationsveranstaltung mit dem Titel „Global denken – lokal handeln. Wir übernehmen Verantwortung für die Eine Welt“ für Kommunen und Landkreise aus der Metropolregion Rhein-Neckar. „Ziel ist es, weitere Kommunen sowie Bürger für entwicklungspolitisches Engagement auf lokaler Ebene zu motivieren“, so Bürgermeister Matthias Baaß. Gemeinsam mit dem Direktor des Verbandes Region Rhein-Neckar, Ralph Schlusche und den Bürgermeistern Dr. Ralf Göck (Brühl) und Stefan Schmutz (Ladenburg) informierte er am vergangenen Freitag im Rahmen eines Pressegesprächs über die langjährige Entwicklungsarbeit in den Partnerstädten Westafrikas sowie über die Hintergründe und Inhalte der Veranstaltung, die am Donnerstag, dem 31. Oktober, um 14:00 Uhr im Bürgerhaus in Viernheim stattfindet.

„Aufgrund der aktuellen Migrationsbewegungen auf der Welt ist es enorm wichtig, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern, um so die Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen“, erklärt der Viernheimer Bürgermeister.

„Das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist auch dem Verband Region Rhein-Neckar aufgrund der gefassten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) sehr wichtig“, so der Verbandsdirektor Ralph Schlusche, der das Thema unterstützen und gemeinsam in weitere Kommunen transportieren will.

 

 

 

 

 

 

Städte Brühl und Ladenburg pflegen seit Jahrzehnten Städtepartnerschaften in Burkina Faso

Der Brühler Bürgermeister Dr. Ralf Göck berichtet sehr positiv über die Entwicklungen in der afrikanischen Partnerstadt Dourtenga, die seit 1992 besteht und durch den Förderkreis Dritte Welt e.V. in Brühl überwiegend unterstützt wird.

 

Neben Projekten im humanitären Bereich wie Schulbildung, Gesundheit und Wasserversorgung möchte die Stadt Brühl jetzt auch eine Klimapartnerschaft mit den Themenschwerpunkten Landwirtschaft, Solarinitiative und Bewusstseinsbildung abschließen, um in Dourtenga die nachhaltige Energiegewinnung voranzutreiben.

 

Sie Stadt Ladenburg pflegt bereits seit 1983 eine Partnerschaft mit der Präfektur Garango in Burkina Faso, die sich auf eine Region mit über 150.000 Einwohnern bezieht. Auch hier wird die Städtepartnerschaft seit Jahrzehnten von bürgerschaftlichem Engagement getragen und mit Leben gefüllt. „Der Bau von 19 Grundschulen, 30 Trinkwasserbrunnen und 19 Tiefbrunnen zählen zu den erfolgreichen Projekten des Ladenburger Partnerschaftsvereins“, so Bürgermeister Stefan Schmutz. Wie auch in Brühl und Viernheim werden die Bauprojekte zum Großteil durch Zuschüsse der Bundesregierung finanziell unterstützt. Schmutz: „Aber auch die Kommune muss hier einen Anteil im städtischen Haushalt bereithalten.“ Nächstes Ziel sei es, eine Berufsschule zu bauen, die Akquise von Fördermitteln läuft bereits, so der Ladenburger Bürgermeister.

 

„Wer einmal dort war weiß, was die Projekte in Afrika alles bewegen können“, betont Bürgermeister Baaß, der die gemeinsame Entwicklungsarbeit als immense Wirkung in den Ländern von Westafrika beschreibt.

 

 

Fachtreffen für Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte aus der Metropolregion Rhein-Neckar

Um noch mehrere Kommunen aus der Region für die Entwicklungsarbeit gewinnen zu können und die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen deutschen Kommunen und Kommunen des Globalen Südens aufzuzeigen, lädt die Stadt Viernheim gemeinsam mit dem Verband Region Rhein-Neckar für den 31. Oktober, um 14:00 Uhr alle kommunalen Vertreter aus der Metropolregion Rhein-Neckar zu einem Fachtreffen in das Viernheimer Bürgerhaus ein.

 

Gemeinsam mit dem Partnerschaftsverein FOCUS e.V. wird die Stadt „Best Practice Beispiele“ aus der 25jährigen Städtepartnerschaftsarbeit zwischen Silly und Viernheim aufzeigen.

 

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, die im Auftrag und mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit arbeitet, wird ihre Arbeitsfelder und spezielle Projekt- und Engagementmöglichkeiten für Städte und Gemeinden unter 40.000 Einwohner vorstellen.

 

Viele der in Viernheim gemeinsam mit dem Verein FOCUS e.V. durchgeführten Projekte konnten nur durch die finanzielle Unterstützung der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt und Engagement Global realisiert werden. Hierzu gehören z. B. die Erstellung eines Berufsausbildungszentrums in Silly, die Klimapartnerschaft zwischen Viernheim und Silly sowie die Einrichtung einer Personalstelle bei der Stadtverwaltung Viernheim zur Koordination und Umsetzung entwicklungspolitischen Engagements in Kommunen.

 

 

Informationsveranstaltung für Vereine, Gruppen und interessierte Bürger am 31. Oktober ab 19:00 Uhr

Da die Städtepartnerschaft auch in Viernheim eine sehr hohe Reputation und Mitwirkungsbereitschaft in der Bürgerschaft genießt, findet am gleichen Tag eine weitere Informationsveranstaltung speziell für Vereine, Gruppen und interessierte Bürger ab 19:00 Uhr im Bürgerhaus statt. Neben Informationen und Praxisbeispielen durch den Partnerschaftsverein FOCUS e.V. wird die „Mitmachzentrale“ von Engagement Global vor Ort interessierte Personen über die Möglichkeiten, sich entwicklungspolitisch zu engagieren, beraten. Außerdem wird ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, sich mit den Referenten auszutauschen, offene Fragen zu klären oder mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen.

 

Eingeladen sind hierzu herzlich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Viernheim und der Metropolregion, Partnerschaftsvereine mit einer Verbindung zu Afrika, Eine-Welt-Gruppen und sonstige Interessensgruppen.