Corona-Auswirkungen auf die sozialen Lebenslagen und „Altern in Mannheim“ sind Schwerpunktthemen
 

Foto: ®Stadt Mannheim, Foto: Thomas Tröster

Mannheim Stadt Mannheim) – Der Mannheimer Sozialatlas, der vom städtischen Fachbereich Arbeit und Soziales herausgegeben wird, beschreibt die soziale Situation und deren Entwicklung im Zeitverlauf anhand ausgewählter Kennzahlen. Der Kommunalpolitik, der Stadtverwaltung und der interessierten Öffentlichkeit liefert der Sozialatlas in komprimierter Form zuverlässige Informationen über die soziale Entwicklung der Teilräume der Stadt. Er enthält unter anderem Daten zur Altersstruktur der Bevölkerung, zur Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsentwicklung sowie zur Entwicklung und Struktur des Bezugs von Sozialleistungen.
 
Michael Grötsch, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur, und Dr. Jens Hildebrandt, Leiter des Fachbereichs Arbeit und Soziales, präsentierten gestern die neue Ausgabe des Mannheimer Sozialatlasses der Öffentlichkeit. Tobias Korn und Milena Etges-Steidlinger aus dem Fachbereich Arbeit und Soziales, die für dessen Redaktion verantwortlich sind, nahmen ebenfalls an dem Gespräch teil und erläuterten die aktuellen Zahlen und Trends. Die Schwerpunkte der aktuellen Ausgabe sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die sozialen Lebenslagen von Menschen in Mannheim sowie das Thema „Altern in Mannheim“, das die Lage der älteren Menschen analysiert.
 
„Der Mannheimer Sozialatlas stellt die soziale Entwicklung in der Stadt und den einzelnen Stadtteilen dar. Dabei werden insbesondere die aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie und des demografischen Wandels auf die soziale Lage von bestimmten Bevölkerungsgruppen hervorgehoben. Die daraus gewonnenen Handlungsempfehlungen zeigen Ansatzpunkte für die kommunalen Entscheidungsträger. Daher ist der Sozialatlas ein wichtiges sozialpolitisches Instrumentarium“, erklärt Bürgermeister Michael Grötsch.
 
„Die Corona-Pandemie ist für die Mannheimer Stadtgesellschaft eine große soziale Herausforderung. Der Sozialatlas verdeutlicht noch einmal, wie wertvoll eine datenorientierte Armutsberichterstattung ist, um gezielt die Ideen und Ziele des Leitbildes „Mannheim 2030“ umzusetzen: Die Verhinderung von Armut durch Stärkung der sozialen und kulturellen Teilhabe und die Schaffung einer vorbildlichen städtischen Lebensqualität mit hoher Sicherheit als Grundlage für ein gesundes, glückliches Leben für Menschen jeden Alters können mit Hilfe des Sozialatlas ziel- und wirkungsvoll angegangen werden. Die fundierte Analyse des Sozialatlas dient als Richtschnur und Motivation bei der Gestaltung der Lebensbedingungen in unserer Stadtgesellschaft“, fügt Fachbereichsleiter Dr. Jens Hildebrandt hinzu.
 
Im einleitenden Kapitel, das sich den Folgen der Pandemie widmet, wird gezeigt, dass einerseits schon bestehende Herausforderungen, wie beispielsweise Langzeitarbeitslosigkeit oder die räumliche Ungleichheit, noch weiter an Bedeutung gewonnen haben. So hat sich die soziale Ungleichheit in Mannheim verschärft. Dies zeigt unter anderem die erhebliche Spannbreite zwischen den einzelnen Stadtteilen beim Bezug von staatlichen Hilfen. Andererseits bildeten sich neue Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen wie die Nachbarschaftshilfe, die sich als wichtige Stütze in dieser besonderen Zeit erwiesen haben.
 
In dem Sonderteil „Altern in Mannheim – Struktur. Pandemie. Versorgung“ analysiert die Stadtverwaltung die Lage der älteren Menschen in der Quadratestadt anhand einer kleinräumigen Betrachtung sozialstruktureller Merkmale der älteren Bevölkerung. Dadurch konnte man Hinweise zur Weiterentwicklung der pflegerischen Infrastruktur formulieren, damit ein selbstbestimmtes Altern in Würde für alle möglich ist. Dies schließt auch Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie ein, beispielsweise die Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen und der damit einhergehenden sozialen Isolation von Seniorinnen und Senioren.