Zeigt Lena Dieter (r.) zusammen mit Guide Delia Blaess (l) nach dem ITU World Cup Rennen in Funchal 2019.
Foto: TSV Amicitia 1906/09 Viernheim e.V.
Zeigt Lena Dieter in den Vereinsfarben des TSV Amicitia Viernheim, sowie mit der Sportplakette und Anstecknadel.
Foto: TSV Amicitia 1906/09 Viernheim e.V.

Viernheim (B.Schnitzler) – Jährlich ehrt das Land Hessen verdiente Persönlichkeiten aus der Welt des Sports mit der Sportplakette des Landes Hessen. Eine der geehrten Sportler*innen in diesem Jahr ist Lena Dieter, die für ihre herausragenden Leistungen im Bereich Para-Triathlon ausgezeichnet wird. Die 23-Jährige kam 2002 über ihre Mutter, die selbst Triathlon betreibt, zu diesem Sport und betreibt ihn seitdem beim TSV Amicitia Viernheim. Die Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen absolviert Lena Dieter in Wettkämpfen mit einem Guide, der sie führt, denn Lena ist von Geburt an blind. Auch im Training ist sie oft auf einen Partner angewiesen, der sie meist durch ein Gummiband am Handgelenk leitet. Aktuell sind ihre beiden Guides Lena Kämmerer und Delia Blaess, zwei Triathletinnen ebenfalls groß geworden beim TSV Amicitia Viernheim, auch der FSJler des Vereins Benedict Schnitzler unterstützt sie bei vielen Trainingseinheiten. Trainiert wird sie von Stefan Haas, der auch Jugendtrainer beim TSV Amicitia Viernheim ist.
Die Sportplakette des Landes Hessen wird jedes Jahr an zehn Sportler*innen und je fünf Trainer*innen und Ehrenamtliche verliehen, „zur Anerkennung hervorragender sportlicher Leistungen und zur Anerkennung besonderer Verdienste um den Sport in Hessen“, so heißt es im Erlass zur Verleihung der Sportplakette des Landes Hessen. Sie ist damit die höchste Auszeichnung, die ein*e Sportler*in durch das Land Hessen verliehen bekommen kann. Dementsprechend nimmt Lena Dieter diesen Preis mit Hochachtung entgegen: „Ich habe mich geehrt gefühlt und weiß das auch sehr zu schätzen.“ Zu den früheren Sportlern die mit der Hessischen Sportplakette ausgezeichnet wurden, gehört auch Patrick Lange, der IronMan-Weltmeister 2017 und 2018 und Sieger des Viernheimer V-Card-Triathlons 2015 und 2016.
Keine Feierstunde: Plakette kommt per Post
Üblicherweise wird diese Auszeichnung ihren Träger*innen in einer Feierstunde überreicht. Dieses Jahr hingegen wurde die kupferfarbene Plakette zusammen mit einer Anstecknadel und einer Urkunde per Post verschickt. In seinem Anschreiben schreibt der Hessische Minister für Inneres und Sport, Peter Beuth: „Ich bedauere sehr, dass durch die anhaltende Corona-Virus-Pandemie eine persönliche Verleihung und Würdigung in diesem Jahr nicht stattfinden kann.“ Auch Lena Dieter hätte sich sehr, so sagt sie, über eine Feierstunde gefreut, doch gleichzeitig zeigt sie auch Verständnis: „Wär‘ schon cool gewesen, wenn man vor Ort gewesen wäre und auch andere Sportler kennen gelernt hätte, aber ich verstehe es natürlich, dass es nicht anders geht.“ Um dennoch die diesjährigen Preisträger*innen der Öffentlichkeit näher zu bringen, arbeitet das Ministerium an einem Zusammenschnitt von Videobotschaften.

Ziel Paralympics in Tokio
Lena Dieter wird insbesondere für ihre nationalen und internationalen Erfolge der letzten Jahre im Bereich Para-Triathlon geehrt. Zu den Erfolgen der Viernheimerin zählen unter anderem die seit 2012 durchgängige deutsche Meisterschaft über die Sprintdistanz, eine Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in Kitzbühel 2017 und ein Sieg beim World Cup Rennen in Besançon im selben Jahr.
Lena Dieter gehört dem Nachwuchskader Para-Triathlon der Deutschen Triathlon Union an und wird dort durch den Bundestrainer Tom Kosmehl betreut. Aktuell arbeitet sie auf ihr nächstes großes Ziel hin, die Teilnahme an den Paralympics in Tokio. Lena ist deshalb auch Teil des „Team Tokio“ der Metropolregion Rhein-Neckar, das sie und ihre Teammitglieder unterstützt, ihre sportlichen Ziele in Hinsicht auf die Olympischen Spiele zu erreichen. Im Moment trainiert Lena für die kommende Saison, in der sie dann noch wertvolle Welt Cup Punkte sammeln möchte, um sich für Tokio zu qualifizieren.