Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ setzt auf gemeinsame sportliche Aktivitäten / Sport-Coaches als Bindeglied zwischen Geflüchteten und Institutionen vor Ort

Bei der Vorstellung des Förderprogramms „Sport und Flüchtlinge“: Vize-Landrätin Diana Stolz mit Akteuren aus der Flüchtlingshilfe, Sportvereinen, Gemeindeverwaltungen und der Kreisverwaltung.
Foto: KB

Kreis Bergstraße (kb). Die hessische Landesregierung unterstützt die Landkreise und kreisfreien Städte in ihrer Integrationsarbeit – seit 2006 unter anderem mit dem Programm „Sport und Flüchtlinge des Hessischen Ministerium des Innern und für Sport“. Hier wird Integration über so genannte Sport-Coaches vorangebracht. Diese fungieren als Bindeglied zwischen Kommunen, Flüchtlingsunterstützergruppen, Vereinen und den Geflüchteten, als „Türöffner“. Sie informieren die Geflüchteten über die verschiedenen Angebote der Vereine vor Ort, begleiten die Neubürgerinnen und Neubürger zu den Vereinen oder unterstützen bei der Eingliederung ins Vereinsleben. Die Sport-Coaches ebnen den Geflüchteten damit den Weg in die Gesellschaft. Dahinter steht die Überzeugung, dass gemeinsame sportliche Aktivitäten Menschen zueinander führen und Berührungsängste abbauen können. Mittlerweile nehmen elf Städte und Gemeinden aus dem Kreis Bergstraße am Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ teil und unterstützen die Arbeit eigener Sport-Coaches.

Kürzlich kamen verschiedene Akteure aus dem Bereich Flüchtlingshilfe, der Kreisverwaltung und dem Sportbereich im Landratsamt zusammen, um ein erstes Resümee zu ziehen und um das Förderprogramm den noch nicht beteiligten Gemeinden vorzustellen. Unter den Teilnehmern des Treffens waren auch Vize-Landrätin Diana Stolz, die in Vertretung des Landrats präsent war, und der Programmkoordinator „Sport & Flüchtlinge“, Volker Rehm, von der Sportjugend Hessen. Letzterer hob als entscheidendes Erfolgsrezept für ein Gelingen des genannten Integrationsansatzes die enge Zusammenarbeit von Gemeinde und Sport-Coach hervor. Ziel sei es, den Geflüchteten eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen.

Einblicke in die Praxis eines Sport-Coaches gab Patrick Pruntsch. Er berichtete von seinen positiven Erfahrungen und verschiedenen Aktivitäten aus Lorsch. Auch andere Teilnehmer des Treffens berichteten von positiven Erfahrungen. Ein zusätzlicher Beleg für den Erfolg und die Wirksamkeit des Programmes ist, dass alle am Programm teilnehmenden Gemeinden einen Folgeantrag hierfür gestellt haben. Dass das Förderprogramm einzigartig ist und nicht nur im Kreis Bergstraße Früchte trägt, beweist auch Folgendes: 2018 wurde das Programm „Sport und Flüchtlinge“ von der Europäischen Union mit dem „BeInclusive Sport Award“ ausgezeichnet. Es setzte sich dabei unter 111 Bewerbungen durch.

Die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz zeigte sich überzeugt vom Ansatz sowie von den großen Erfolgen des Förderprogramms: „Unsere Vereine sind eine entscheidende Trumpfkarte, wenn es um Integration geht“, resümierte die Vize-Landrätin. „Es wäre sinnvoll, wenn auch die Städte und Gemeinden, die noch nicht bei dem Programm mitmachen, über eine Teilnahme nachdenken.“

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Bei der Vorstellung des Förderprogramms „Sport und Flüchtlinge“: Vize-Landrätin Diana Stolz mit Akteuren aus der Flüchtlingshilfe, Sportvereinen, Gemeindeverwaltungen und der Kreisverwaltung