Viernheim (SPD) – Viernheim ist eine Stadt, in der sich alle wohlfühlen sollen – unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, Herkunft, Behinderung oder sexueller Orientierung. Um insbesondere Letzteres hervorzuheben, bringt die SPD-Fraktion einen Antrag zur Stärkung der Akzeptanz von LSBTQ-Personen (also von Personen, die sich selbst als lesbisch, schwul, bisexuell, trans* oder queer verorten) in die kommende Gremienrunde ein.

Bis zum 17. Mai 1990 hat die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität in ihrem Diagnoseregister als Krankheit geführt, bis ins Jahr 1994 waren sexuelle Handlungen zwischen zwei Männern noch Teil des Strafgesetzbuches und bis 2018 wurde Transsexualität noch als psychische Krankheit bzw. Verhaltensstörung geführt. Glücklicherweise sind vor allem auf bundepolitischer Ebene zunehmende Bemühungen hin zu mehr Gleichstellung von LSBTQ-Personen zu verzeichnen, die ihren Höhepunkt in der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gefunden haben.

Auch in Viernheim möchte sich die SPD dafür einsetzen, dass die Akzeptanz von LSBTQ-Personen erhöht wird. Aus diesem Grund soll die Verwaltung prüfen, welche Aktionen und Veranstaltungen am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie, möglich sind und wie hierfür Aufmerksamkeit gewonnen werden kann.

Weiterhin soll die Einrichtung eines LSBTQ-sensiblen Beratungsangebotes geprüft werden. Dieses Beratungsangebot soll dabei keine psychologische Behandlung ersetzen, sondern LSBTQ-Personen bei spezifischen Herausforderungen, wie beispielsweise dem Coming-Out oder bei Ausgrenzung in der Familie, in der Schule oder am Arbeitsplatz eine Anlaufstelle bieten. In vielen größeren Städten existiert ein solches Angebot bereits. Auch pädagogische Fachkräfte von Viernheimer Bildungseinrichtungen könnten von einem solchen Beratungs- und Fortbildungsangebot hinsichtlich ihrer pädagogischen Arbeit profitieren.

Alles in allem proklamiert die Viernheimer SPD nicht nur Vielfalt in unserer Stadt, sondern möchte sich für diese auch aktiv politisch einsetzen und Viernheim damit gestalten. Hierfür ist der Antrag, für den wir uns eine breite Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung wünschen, ein gelungenes Beispiel.