Foto: SPD
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Viernheim (SPD) – Für eine Partei, die die frühkindliche Bildung und mit ihr eine soziale Familienpolitik als eine Herzensangelegenheit empfindet, ist jedes Kind, das ohne Kita-Platz bleibt, eins zu viel. Noch vor den Sommerferien wird Viernheim 137 haben. Obwohl Zahlen normalerweise zu einer Abnahme von Emotionalität führen, bewirken sie hier exakt das Gegenteil. Sie machen bewusst, wie akut dieses Problem ist.

Bereits vor der Wahl hat die SPD Viernheim dies erkannt und sich im Rahmen eines 3-Schritte-Plans für eine Erweiterung der bestehenden AWO-Kindertagesstätte am Kapellenberg ausgesprochen, bevor in einem zweiten Schritt Möglichkeiten für einen Kita-Neubau erörtert werden sollten.

So versammelten sich am vergangenen Mittwoch Mitglieder der SPD-Fraktion, Vertreter*innen der AWO Viernheim, der Stadtverwaltung sowie der Kita-Leitung am Kapellenberg, um sich ein detailliertes Bild von einer potenziellen Erweiterung zu machen. Der Umbau würde zu einer Vergrößerung in Richtung Mannheimer Straße führen und Kindertagesstätte und Krippe über einen gemeinsamen Eingang miteinander verbinden. Die Raumsituation im Allgemeinen würde sich deutlich verbessern: Es könnten drei zusätzliche Gruppenräume und 50 weitere Plätze für Kinder ab 3 Jahren entstehen. Das Defizit von 137 Plätzen wäre damit zwar nicht beseitigt, aber es wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Positiv hervorzuheben ist auch, dass sich die Bedingungen im Kita-Alltag für Erzieher*innen und somit auch für ihre Schützlinge spürbar verbessern würden. So würde eine Erweiterung zusätzlich eine Mensa, einen größeren Multifunktionsraum, ein Elternsprechzimmer und ausreichend sanitäre Anlagen für Erwachsene mit sich bringen. Besonders die Mensa brächte laut Kita-Leitung deutlich mehr Spielraum bei der zeitlichen Organisation der einzelnen Gruppen.

Dieser Aspekt, Erzieher*innen zuzuhören und von Anfang an in solch eine Planung mit einzubeziehen, kann von der SPD nur begrüßt werden. Wie bereits vor wenigen Wochen im Gespräch mit dem Leitungsteam der „Bewegten AWO-Kita Lorscher Straße“ wurde erneut auf die Bedeutung ausreichender räumlicher Kapazitäten hingewiesen. Nur so sei es möglich, jedem Kind gerecht zu werden und auch der Familie hilfreiche und wichtige Angebote zu machen. Ein Ziel, das die Erzieher*innen und die SPD Viernheim gemein haben, da wir im letzten Punkt unseres 3-Schritte-Plans langfristig die Entwicklung von Kitas zu Familienzentren befürworten. Einem Kind kann es nur gut gehen, wenn es auch den Eltern und Großeltern gut geht.

Eine Erweiterung der Kita am Kapellenberg wäre somit wie bereits erwähnt ein Schritt in die richtige Richtung, kann allerdings nicht unser endgültiges Ziel sein. Wir dürfen erst zufrieden sein, wenn die Lücke geschlossen ist. Der SPD-Antrag, 100 000 € für solche Planungen zurückzustellen, die Arbeitsgruppe, auf Anregung des Bürgermeisters ins Leben gerufen, zur Standortfindung eines Kita-Neubaus sowie die direkten Gespräche mit Erzieher*innen sind wichtige Bausteine, diesem Ziel näher zu kommen. Umso erfreulicher ist es, zu sehen, dass andere Fraktionen, die in der Vergangenheit keinen Bedarf für eine weitere Kita gesehen haben, jetzt ihren Weg korrigieren. So viel Zeit darf nicht noch einmal verschwendet werden. Die Erweiterung der Kita am Kapellenberg hätten wir schließlich heute schon realisieren können.

 

Alicia Hanf,

stv. SPD-Fraktionsvorsitzende

 

Peter Neuß,

stv. Vorsitzender des Sozial- und Kulturausschusses