Die Pflege der Eltern stellt Angehörige oftmals vor große Herausforderungen.
Foto: andreypopov

Viernheim (Stadt Viernheim) – Mit zunehmendem Alter der Eltern brauchen diese immer mehr die Fürsorge und Hilfe ihrer Kinder. Dies ist für beide Seiten nicht leicht. Hilfestellungen für die Versorgung der Eltern im Alter soll nun ein neues Kursprogramm geben, dass das SeniorenBüro in Kooperation mit dem Familienbildungswerk entwickelt hat und sich an Kinder von älter werdenden Eltern, Nichten und Neffen, die sich um einen Onkel oder Tante kümmern, richtet. Der Kurs „EaLTERN-ABEND. Überlebenstraining – wenn die Eltern älter werden“ besteht aus drei Modulen und startet am Donnerstag, den 23. März. Die einzelnen Themen sind miteinander verknüpft und lassen sich auch nicht messerscharf trennen. Trotzdem ist es möglich, an einem einzelnen Modul teilzunehmen, die Kosten betragen 5 Euro pro Termin.

 

Wenn die eigenen Eltern zunehmend älter und irgendwann auch gebrechlicher werden, finden sich die erwachsenen Kinder schnell in einem Chaos der Informationen, Emotionen sowie der Handlungsnotwendigkeiten und Hilflosigkeit wieder. Zunächst scheint die Situation oft unwirklich und es entsteht das Bedürfnis zu sortieren und einen Plan zu machen. Es wird motiviert angepackt, um dann schnell festzustellen, dass man sich in einem Dschungel aus Gesetzen, Zuständigkeiten, Fachbegriffen, Halbwissen und Pflegenotstand befindet. Dazu kommen häufig noch die willensstarken und teilweise uneinsichtigen Eltern, unterschiedliche Meinungen der Geschwister sowie die persönliche Betroffenheit und der eigene Alltag.

 

Fakt ist aber, es muss etwas passieren, um die neue Situation zu bewältigen. Dem gegenüber stehen die Fragen: Wie kann das gehen? Wer packt mit an? Wo bekomme ich Unterstützung? Welche Rolle habe ich jetzt? Was brauche ich, um dabei nicht unter die Räder zu kommen?

Beate Preuss, Leiterin des SeniorenBüros der Stadt Viernheim, erlebt dies zum einen in ihrer täglichen Arbeit, kann aber auch auf ihre persönlichen Erfahrungen zurückgreifen. Sie sagt: „Selbst ich als Profi in diesem Bereich habe sehr schnell lernen müssen, dass diese Lebensphase einen immer wieder an Grenzen bringt und überfordern kann“. Aus diesem Grund hat sie gemeinsam mit drei weiteren Fachfrauen dieses

 

Kursangebot entwickelt, welches die wichtigsten Themen benennt, Erklärungsansätze bietet und den Teilnehmenden neue Lösungen aufzeigt. Immer mit dem Ziel, die Situation zu bewältigen und dabei gut mit sich selbst unterwegs zu sein. „Die Stärkung der Angehörigen ist eine der wichtigsten Aufgaben, die wir als SeniorenBüro leisten wollen und müssen. Die Angehörigen sind nach wie vor der größte Pflegedienst Deutschlands, ohne die die Versorgung der zunehmend älter werdenden Bevölkerung nicht zu leisten wäre“, betont Beate Preuss.

 

Zudem weist sie darauf hin, dass die Versorgung durch pflegende Angehörige nicht erst dann beginnt, wenn Körperpflege geleistet wird. Meistens beginnt diese Phase schleichend: Hier mal eine Begleitung zum Arzt, da Unterstützung bei Anträgen oder die zunehmende Sorge nach den ersten leichteren Stützen sowie Vergesslichkeiten.

 

Der Kurs findet im Familienbildungswerk Viernheim, Wasserstraße 44 an folgenden Terminen jeweils von 19 bis 21 Uhr statt:

 

Modul 1: „Zwischen den Stühlen – Was ist meine Verantwortung?“ am Donnerstag, 23. März

 

Modul 2: „Klartext und Bestandsaufnahme – Wege zur gelingenden Kommunikation und Entdeckung der Ressourcen“ am Mittwoch, 5. April

 

Modul 3: „Viele Köche verderben den Brei?! – Das (Zusammen)-Spiel der Systeme“ am Dienstag, 18. April

 

Weitere Informationen und Anmeldung beim Familienbildungswerk Viernheim im Internet unter www.familienbilungswerk.de oder telefonisch unter 06204 – 929620.