Auf Entdeckungstour in der Welt des Abfalls

Foto: ZAKB
Foto: ZAKB

Lampertheim-Hüttenfeld (MR) –  Wie wird aus Grünschnitt und Bioabfall Energie? Warum ist eine korrekte Abfalltrennung wichtig? Und: Was geschieht mit den Wertstoffen, die Bürger und Gewerbetreibende am Wertstoffhof in Viernheim anliefern? Am 25. Juni 2019 gingen Schülerinnen und Schüler der Alexander von Humboldt Schule diesen Fragen nach – und blickten bei einer Führung durch die Biogasanlage Heppenheim und über den Wertstoffhof Viernheim hinter die Kulissen des Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB).

Von Bioabfall, grüner Energie und Würmern

Pünktlich um 9 Uhr ging es los. Nach einer kurzen Einführung im Seminarraum erkundeten die Schülerinnen und Schüler die Biogasanlage: von der Anlieferhalle für den Bioabfall und Grünschnitt, vorbei am Blockheizkraftwerk, über Treppen hinauf zum Schwachgasspeicher, durch die Leitzentrale hindurch und wieder hinunter in die Rotte- und Fermenterhalle – dem Herzstück der Anlage. Dort macht der ZAKB aus den Küchen- und Gartenabfällen der Bergsträßer Strom, Wärme und hochwertigen Kompost. Mit der grünen Energie versorgt er über hundert Haushalte; der Kompost kommt als wertvoller Naturdünger in der Landwirtschaft zum Einsatz und ist für Bürgerinnen und Bürger kostenfrei an vielen Wertstoffhöfen erhältlich.

Daher ist eine korrekte Abfalltrennung auch so wichtig, wie die Schüler bei ihrem Rundgang erfuhren, als sie staunend vor einem riesigen Berg aus Unrat standen, den die Mitarbeiter des ZAKB aus den angelieferten Abfällen herausfilterten. Denn leider landen immer wieder prall gefüllte Plastiktüten in der Biotonne und somit in der Biogasanlage. Dort stören sie die Abläufe und müssen mühsam aussortiert werden. Das kostet Zeit und viel Geld.

Um das große Potenzial von Bioabfällen und den Prozess der Kompostierung noch greifbarer zu machen, übergab der ZAKB den Schülern anschließend das Material und eine Bauanleitung für eine sogenannte Wurmkiste, die die Jugendlichen im Rahmen ihrer Projektwoche selbst zusammenbauen werden. Denn während sich in den Anlagen des ZAKB Bakterien um die Kompostierung kümmern, lässt sich auch mit Hilfe von Würmern hochwertiger Humus herstellen. So erzeugt die Klasse an der Alexander von Humboldt Schule mit der Wurmkiste zukünftig ihren eigenen Kompost für Pflanzen auf dem Schulgelände.

Direkt vor der Haustür: Abfallentsorgung über kurze Wege

Nach dem Besuch der Biogasanlage erkundete die Schülergruppe den Wertstoffhof in Viernheim und nahm die Entsorgungswege der einzelnen Abfälle näher in den Blick: Was passiert mit meinem defekten Spielekonsolen-Controller? Wo landet mein ausrangierter Pullover? Und wie wird mein altes Bett entsorgt? Die Wertstoffhof-Mitarbeiter des ZAKB lieferten den Schülern die Antworten und erklärten ihnen die Funktion der Umschlagplätze. Denn als Teil des ZAKB-Wertstoffhof-Systems im Kreis Bergstraße ermöglicht es der Hof in Viernheim, Bürgern und Gewerbetreibenden ihre Abfälle in Wohnortnähe zu entsorgen – das spart Zeit, Benzin und damit Geld und CO2. Anschließend werden die Abfälle und Wertstoffe weitertransportiert, verwertet oder entsorgt.

Über den Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB)

Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger sammelt, verwertet und beseitigt der ZAKB seit 2002 alle Abfälle aus privaten Haushalten im Kreis Bergstraße. Gemeinsam mit den beiden Tochtergesellschaften, der ZAKB Service GmbH und der ZAKB Energie und Dienstleistungs GmbH, beschäftigt er rund 220 Mitarbeiter/innen und betreibt zahlreiche eigene Anlagen an mehreren Standorten in der Region – von einem Abfallwirtschaftszentrum über Wertstoffhöfe und Sammelstellen bis hin zu einem Energiepark. Durch die Nutzung von Sonne, Biomasse und Deponiegas versorgt der ZAKB jährlich mehrere hundert Haushalte mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energieträgern. So leistet der Zweckverband einen Beitrag zur Energiewende im Kreis Bergstraße