Viernheim (MZ) – Nach dem Saisonauftakt vor vierzehn Tagen fieberten die Verantwortlichen und Fans dem zweiten Kampftag entgegen. Der Bundesligist SRC Viernheim e.V. erwartete den SV Johannis Nürnberg in der „Wiegand-Arena“ (Waldsporthalle Viernheim).

 

Die Hausaufgaben waren gemacht; die Halle unter Berücksichtigung der geltenden aktuellen Vorschriften vorbereitet. Trainer Michael Böh hatte seine Mannschaft auf den Gegner eingeschworen. Den 300 angereisten Zuschauern sollte abermals hochwertiges Ringen geboten werden.

Sportchef Sascha Niebler hatte gekonnt auf einen interessanten Mix aus Ringern aus der Region und Athleten gesetzt, die teils auch aus dem Ausland für die laufende Saison zum SRC gestoßen waren.

Das SRC-Team hatte alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen und arbeitete Hand in Hand, und so war es letztendlich nicht überraschend, dass die gesamte Organisation reibungslos über die Bühne ging.

 

Moderator und DJ des Abends, Francesco Limonciello, begrüßte zunächst gekonnt die Zuschauer. Er war es auch, dem es den ganzen Abend immer wieder gelang, das Publikum zu pushen und zum Unterstützen der eigenen Mannschaft zu bewegen. Gut so, denn diese Hilfe von den Tribünen war tatsächlich auch vonnöten.

 

Der 1. Vorsitzende des SRC, Peter Neuß, konnte sogleich einen besonderen Gast begrüßen. Der Bürgermeister der Stadt Viernheim, Matthias Baaß, hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich vorbeizuschauen. Baaß gratulierte dem SRC zu seinem 125. Jubiläum und lobte dabei dessen großes ehrenamtlichen Engagement, auch und gerade während der „Corona“-Phase. Der Bürgermeister hatte ein Kuvert als Gabe der Stadt dabei, welches er Neuß überreichte. Gemeinsam stellten sie die Festschrit vor, die der Verein zu diesem Jubiläum herausgegeben hatte. Die Festschrift kann bei den Vorständen und beim Kiosk Wendel erworben werden.

*Fotos; s.u.*

 

Nun konnte es also losgehen. Gleich im ersten Kampf im Freistiel lieferte SRC’ler Vasyl Ilnytskyi (57kg/Freistil) eine starke kämpferische Leistung gegen den Nürnberger Yelaman Kadyrseit ab, musste sich ihm jedoch mit einem Sieg nach Punkten mit 4:8 geschlagen geben.

 

Eine schwere Aufgabe stand Constantin Hutuleac (130kg/griech.-röm.) bevor, traf der SRC’ler doch auf den mehrfachen EM- u. WM-Teilnehmer sowie Olympiateilnehmer aus 2016, Daniel Ligetti. Hierbei erlebten die Zuschauer einen harten Fight. Die Stimmung – insb. im Nürnberger Lager – war aufgepeitscht. Hutuleac bot den Zuschauern herauragendes Ringen; verlor letztich knapp mit 2:3 nach Punkten.

 

Nun trat Mirko Hilkert (61kg/griech.-röm.) an. Sein Gegner hieß Maximilian Gerlach. Die „Hilkert-Festpiele“ konnten beginnen. Hilkert ließ dem Nürnberger nicht den Hauch einer Chance. In einer Zeit von nur zwei Min. u. zwanzig Sek. zwang er Gerlach durch techn. Überlegenheit in die Knie. Sicherlich eines der Highlights des Abends. Die Halle „bebte“.

*Foto; s.u.*

 

Sebastian Schmidt (98kg/Freistil) tat sich mit seinem Gegner um einiges schwerer. Doch bot er gegen Johannes Mayer eine wirklich großartige kämpferische Leistung, die die Zuschauer auf den Rängen lautstark honorierten. Der Kampf ging über die volle Distanz, endete mit einem 0:2 Punktesieg für den Nürnberger.

 

Im letzten Kampf vor der Pause standen sich in der Klasse 66kg im Freistil der neu für den SRC ringende Pole Krystian Krupinski und der mehrfache EM- u. WM-Medaillen-Gewinner sowie Olympiateilnehmer aus 2016, Vladimir Dubov auf Seiten der Nürnberger gegenüber. Dubov sollte die Punkte mit nach Hause nehmen. Der Kampf ging mit einem Schultersieg beim Stande von 0:14 verloren.

 

Pausenstand: 4:8

Für die Zuschauer verkürzte der aus Mannheim stammende Musiker und Sänger ZiO (Vincenzo Rindone) mit einem Live-Auftritt im Arena-Innenraum die Pausenzeit. ZiO war eigens von Moderator u. DJ Francesco Limonciello für diese Performance nach Viernheim geholt worden.

 

Den sechsten Kampf und somit die zweite Hälfte des Abends eröffneten der Viernheimer Julian Scheuer (86kg/griech.-röm.) und der Nürnberger Anthony Sanders. Sanders war bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren 2018 Erster und 2019 Dritter. Julian Scheuer fightete wie ein Löwe, sehr zum Missfallen des gegnerischen Lagers, welches seinen Unmut nun noch lautstärker zum Ausdruck brachte. Kampfrichter Raffaele Tascillo (RKG Freiburg) griff ein und ermahnte den Trainer der Gäste. Tatächlich gelang es dem Nürnberger Ringer, auch diesen Kampf mit einem Sieg nach Punkten (0:3) für sich zu entscheiden.

 

Nun war es an der Zeit von Pascal Hilkert (71kg/griech.-röm.), Mirko Hilkerts Bruder. Die „Hilkert-Festspiele“, Teil 2. Hilkert traf auf den mehrfachen Medaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften (Jugend u. Männer) Deniz Menekse. Die Stimmung in der Halle war auf dem Höhepunkt angelangt. Hilkert lieferte ein weiteres Highlight des Abends. Er bot eine derart starke Leistung, um in dem Kampf, der über die volle Distanz ging, seinen Gegner mit einem klaren 8:2 Sieg in dessen Schranken zu weisen. Dies geschah auch zum Unwohl der Gäste. Kampfrichter Tascillo reagierte erneut und folgerichtig mit der zweiten Ermahnung, diesmal an den Betreuer der Nürnberger.

*Foto; s.u.*

 

Mit einem mehrfachen Medaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften, nämlich Andeas Walter, bekam es der Viernheimer Matthias Schmidt (80kg/Freistil), Sebastian Schmidts Bruder, zu tun. Schmidt, der gleich zu Beginn in Rückstand geraten war, bewies außergewöhnlich großen Kampfeswillen. Aus einem 0:2 holte er letztlich immerhin nach voller Distanz noch ein 2:3 nach Punkten gegen den Nürnberger heraus.

 

Die beiden letzten Kämpfe des Abends gingen für die Viernheimer verloren.

Arkadiusz Böhm (75Akg/Freistil) unterlag in Techn. Überlegenheit dem Nürnberger Tim Müller (mehrfacher Deutscher Meister) beim Stand von 0:15.

Vasile Alexandru Dosoftei (75Bkg/griech.-röm.) verlor gegen den mehrfachen EM-Medaillengewinner Istvan Levai mit 0:9 nach Punkten.

 

Im Anschluss verkündete Kampfrichter Raffaele Tascillo somit einen Endstand von 6:18 für den SV Johannis Nürnberg.

 

Statement des Sportvorstands Sascha Niebler:

„Das Ergebnis sieht aus meiner Sicht deutlicher aus, als es die Einzelkämpfe waren. Wir haben 3 Kämpfe nur ganz ganz knapp mit 0 zu 1 und zwei Kämpfe mit 0 zu 2 verloren.

Nürnberg hat aber auch aufgrund der 8 Einzelsiege verdient gewonnen.

Aber unsere Mannschaft hat wieder super gekämpft und alles in die Waagschale gelegt.“

*Mannschaftsfoto; s.u.*

 

Zuvor standen bereits die Athleten der zweiten Mannschaft des SRC auf der Matte. Sie treten in der aktuellen Saison in der Verbandsliga Nordbaden an. Diesmal hießen die Gäste KSV Hemsbach.

 

Die Athleten „SRC Viernheim II“ boten den Zuschauern äußerst mitreißenden und spannenden Sport. Nach deren starkem Auftritt vom Auftaktwochende durfte man gespannt, genauso aber auch zuversichtlich an den aktuellen Gegner herangehen. Um es gleich vorwegzunehmen: Der erhoffte Sieg sollte auch diesmal gelingen.

 

Toll mitanzusehen war es, wie Nils Gerber (57kg/Freistil) in Techn. Überlegenheit mit 16:0 in nur einer Min. u. zwei Sek. seinem Gegner Kerem Emin Aycan keine Chance lies.

Spannend war auch der Kampf von Maurice Tandler (61kg/griech.-röm.) gegen Tobias Horneff, den Tandler mit einem Schultersieg beim Stand von 10:8 für sich entschied.

Homajun Schabani Ghasri (98kg/Freistil) siegte durch die verletzungsbedingte Aufgabe des Hemsbachers Dominic Weikinger.

Pascal Kiefer (66kg/Freistil) bot eine herausragende Leistung mit einem 16:6 Punktesieg gegen Bener Ibrahim Kaya.

Auch Finn Strohmer (71kg/griech.-röm.) punktete gegen den Hemsbacher Said Ilhaev mit 5:2.

Norman Balz (80kg/Freistil) errang sich einen Punktesieg mit 7:0 gegen Kevin Fluth.

Der SRC’ler Esmail Hajibabaei (75Akg/Freistil) überzeugte gegen Mahmud-Malik Gül mit einer eindwandfreien Leistung in Techn. Überlegenheit mit 16:0 in nur einer Min. u. 29 Sek.

 

Insgesamt darf der Auftritt der zweiten Mannschaft des SRC Viernheim zu Recht als überragend bezeichnet werden. Der Sieg, den Kampfrichter Valentin Fahrer (KSV Berghausen) mit einem deutlichen Ergebnis von 27:8 für Viernheim verkündete, katapultierte die Mannschaft aktuell an die Tabellenspitze der Liga.

 

Eröffnen durfte das Ereignis allerdings die Jugend. Den Schülerinnen und Schülern gehörte die erste Stunde des Kampftages. Hier beschreitet der SRC Viernheim in dieser Runde neue Wege; man hatte eine Kampfgemeinschaft mit Ziegelhausen gebildet, die auch für die weitere Saison in dieser Form Bestand haben soll.

 

Leider musste sich das neu aufgestellte Team, das auf die Schüler des KSV Hemsbach traf, mit einem knappen Endergebnis geschlagen geben.

Trotz der gewonnen Kämpfe von Pascal Wang (25kg/griech.-röm.) gegen Mehmed Mehmedov (Schultersieg, 4:0), Lionel Schulz (42kg/griech.-röm.) gegen Sedad Emre Aycan (Schultersieg, 4:0), Ali Avsari (63kg/Freistil) gegen Pekay Güner (Schultersieg, 8:0) und und David Jung (63+kg/griech.-röm.) gegen Kerem Ayan (Schultersieg, 4:0) verloren die Viernheimer Schüler erdenklich knapp mit 20:28 gegen die Gäste aus Hemsbach; dürften sich jedoch aus Sicht der Zuschauer „Sieger der Herzen“ nennen.

 

Der SRC Viernheim bedankt sich ausdrücklich bei allen Sponsoren und Helfern, ohne die die Realisierung einer solchen sportlichen Großveranstaltung nicht möglich wäre.

 

Der nächste Kampftag lässt nicht lange auf sich warten. Am Samstag, 16.10.2021 erwarten die Bundesliga-Ringer des SRC den ASV Schorndorf (ebenfalls ein Heimkampf in der Viernheimer Waldsporthalle). Zuvor werden sich am gleichen Tag die zweite Mannschaft mit dem ASV Ladenburg (ebenfalls zweite Mannschaft) sowie die Schüler mit der KG aus ASV Ladenburg/Rohrbach messen müssen.

Auch hier darf man wieder mit einem überaus spannenden und erlebnisreichen Kampftag rechnen.

 

Der SRC Viernheim freut sich bereits heute darauf, am 16. Oktober wieder zahlreiche Gäste zur Unterstützung seiner Mannschaften begrüßen zu dürfen. „Nichts ist wichtiger als das lautstarke Anfeuern von den Tribünen.“