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Vienheim (SPD/A.Hanf) – Die Themen Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung beschäftigen die politischen Gremien der Stadt in den nächsten Wochen. Einen Auftakt hierzu stellte die Beratung der Fortschreibung des Kindertagesstättenentwicklungsplanes im Sozial- und Kulturausschuss Mitte Mai dar.

Um nicht nur die Anzahl der zur Verfügung stehenden Betreuungsplätze im Blick zu haben, sondern auch der Qualität der frühkindlichen Bildung weiterhin Aufmerksamkeit zu widmen, trafen sich kürzlich einige Mitglieder der SPD-Fraktion mit dem Leitungsteam der Bewegten AWO-KiTa Lorscher Straße zu einem Online-Austausch zu der Frage, was Kindertageseinrichtungen heute und in der Zukunft benötigen, um im Sinne von Inklusion ihre Aufgaben nachhaltig erfüllen zu können. Katja Gutperle und Agnes Manka leiten seit Herbst 2020 das 18-köpfige Team der jüngsten Viernheimer Kindertagesstätte. „Wir sind erfreut über das Interesse an unserer Arbeit, auch wenn es natürlich schöner wäre, Gäste in unserer Einrichtung empfangen zu können“, macht die Leiterin Katja Gutperle deutlich.

„Angesichts der laufenden Debatte um die Schaffung weiterer Betreuungsplätze in Viernheim ist es uns wichtig, von den Erfahrungen und dem Wissen der pädagogischen Fachkräfte vor Ort zu profitieren und gut informiert in die Diskussion gehen zu können“, so Peter Neuß, neugewählter stellvertretender Vorsitzender des Sozial- und Kulturausschusses. Die SPD-Fraktion hatte seinerzeit den Bau einer neuen KiTa sehr befürwortet und bereits den Rohbau in der Lorscher Straße besichtigt. „Wir freuen uns, dass wir nun auch die Gelegenheit haben, uns über die Entwicklung der pädagogischen Arbeit in der jüngsten Viernheimer KiTa zu informieren“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Alicia Hanf.

So berichteten die beiden Leiterinnen von den Schwierigkeiten ihrer Arbeit, die durch die anhaltende Corona-Situation hervorgerufen werden. „Wir konnten Kinder teilweise nicht richtig eingewöhnen. Wir sind froh, dass seit Kurzem auch das Außengelände zur Verfügung steht. Das ermöglicht es uns, mehr Abwechslung in den KiTa-Alltag zu bringen und vielfältige Angebote machen zu können“, erzählt Katja Gutperle, „außerdem konnten wir das Konzept der ‚Bewegten KiTa‘ bisher noch nicht in dem Maße umsetzen, wie wir es gerne würden, da wir die verschiedenen Betreuungsformen untereinander derzeit nicht mischen. Trotzdem sind wir zuversichtlich und möchten jedem Kind gerecht werden.“ Ihre Stellvertreterin Agnes Manka unterstreicht: „Damit wir jedes Kind mit seinen individuellen Bedarfen in der Entwicklung, beim Spracherwerb, im motorischen und im sozial-emotionalen Bereich angemessen unterstützen können, würden wir eine noch bessere Personalabdeckung benötigen.“

Auch die Arbeit mit den Eltern nimmt im KiTa-Alltag eine bedeutende Rolle ein. „Perspektivisch möchten wir die Arbeit mit den Eltern aber noch intensivieren und beispielsweise ein Eltern-Café zum Austausch untereinander initiieren“, beschreibt Agnes Manka weiter, die eine zertifizierte Fortbildung zur Elternbegleiterin absolviert hat.

„Als Anregungen möchte ich den Kommunalpolitiker*innen mitgeben, bereits bei der Planung eines neuen KiTa-Gebäudes pädagogische Fachkräfte einzubeziehen, denn diese kennen die Anforderungen an Räume und Gebäude am besten. So fehlen uns hier beispielsweise eine weitere Wickelmöglichkeit in den Räumlichkeiten der Krippe und ein großer Multifunktionsraum für Eltern- bzw. Familienangebote. Eine gute Voraussetzung bei unserem Start war hingegen der Umstand, dass die Leitung bereits einige Wochen vor der Eröffnung angestellt war und wir ausreichend Zeit hatten, das neue Team einzuarbeiten“, macht Katja Gutperle deutlich.

„Diese Hinweise aus der pädagogischen Praxis von Fachkräften, die die Viernheimer Rahmenbedingungen gut kennen, nehmen wir gerne für künftige Beratungen mit und bedanken uns herzlich für das Gespräch“, so der Fraktionsvorsitzende Daniel Schäfer abschließend.