Erster digitaler Austausch der Steuerungsgruppe Sozialpsychiatrie des Kreises Bergstraße

Kreis Bergstraße (KB) – Corona erfordert neue Kommunikationswege. Darum tauschte sich die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz zum ersten Mal in einer Videokonferenz mit der Steuerungsgruppe Sozialpsychiatrie aus. Mit Hilfe einer solchen Alternative konnten neue Entwicklungen und Herausforderungen auch in Zeiten der Pandemie gemeinsam besprochen werden.

So teilte Prof. Dr. Thomas Rechlin, Ärztlicher Direktor des Vitos Klinikums Heppenheim, während dieser Konferenz mit, dass es in Zeiten der Corona-Pandemie keinen spürbaren Anstieg an Anfragen zu stationären Aufnahmen gebe. Im Gegenteil: Er beobachtete eher eine geringere Nachfrage von Menschen, die sich in eine psychiatrische beziehungsweise psychosomatische Krankenhausbehandlung begeben wollten. Er vermutet, dass bei den Patienten dahinter die Angst stehen könnte, sich möglicherweise im Krankenhaus mit dem Coronavirus zu infizieren. Denn in der Institutsambulanz sähen die Kolleginnen und Kollegen sehr wohl eine starke psychosoziale Belastung der Patientinnen und Patienten durch die Pandemie. Auch gibt es eine hohe Nachfrage nach einer ambulanten psychotherapeutischen Behandlung in der psychosomatischen Ambulanz. Die reduzierten sozialen Kontaktmöglichkeiten sowie die abweichende Tagesstruktur gestalteten sich auch in den Wohnheimen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen als herausfordern.

Im Rahmen der Konferenz berichtete Kirstin Hörberg, Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises Bergstraße, dass dieser auch während der Pandemie durchgehend im Einsatz war und weiterhin ist, um in Problemfällen zeitnah einschreiten zu können. Dabei habe die Zahl der Anfragen an den Sozialpsychiatrischen Dienst kontinuierlich zugenommen. „Durch hervorragende Kooperationen zwischen den Akteuren der psychosozialen Versorgung in unserer Region konnte vielen Menschen in schwierigen Zeiten geholfen werden. Auch in den kommenden Wochen wird dies wichtig sein. Ich danke Ihnen allen daher sehr für Ihre wertvolle Arbeit“, lobte Diana Stolz die Arbeit der Konferenzteilnehmenden und ihrer Teams.

Hintergrund: Die Steuerungsgruppe Sozialpsychiatrie organisiert die psychosoziale Versorgung der Bergsträßer Bürgerinnen und Bürger. Das heißt, sie eruiert, wo Bedarfe bestehen, kümmert sich darum, dass diese gedeckt werden können und schlägt den entsprechenden Akteuren gegebenenfalls Verbesserungen vor. Ihr Ziel ist es, Patientinnen und Patienten bestmöglich in die Hilfsangebote hinein vermitteln zu können. Mitglieder sind neben der Vitos-Klinik, niedergelassene Fachärzte für Psychiatrie, Akteure aus gemeindepsychiatrischen Einrichtungen, wie vollstationäre Wohnheime, betreute Wohneinrichtungen oder Werkstätten der Diakonie, der Caritas oder des Psychosozialen Hilfsvereins (PsH), sowie Vertreterinnen und Vertreter des Landeswohlfahrtsverbandes, des Kreissozialamtes und des Gesundheitsamtes.