links nach rechts: Rainer Janssen, Michael Krieger, Gabriele Rauxloh und Dr. M. Meister.
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Neckarsteinach (Dr.M.M.) – Wie ist die Firmengruppe Krieger für die Zukunft aufgestellt, wollte der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete  Dr. Michael Meister bei seinem Besuch wissen. Der geschäftsführende Gesellschafter Michael Krieger und Prokurist Peter Janssen sind nur kurz in die 130 jährige Geschichte der Firmen eingegangen, da Meister, der in Begleitung von Gabriele Rauxloh von der örtlichen CDU kam, die Firma schon näher kennt. Krieger wies darauf hin, dass dieser die Firma schon besuchte, als noch sein Vater Geschäftsführer war. Zwischenzeitlich habe es nur wenige Änderungen gegeben. Unter anderem produziert die Firmengruppe seit dem Jahr 2020 nun auch in der Rhein-Neckar-Region Beton unter eigenem Namen.

Krieger erklärte dann, dass seine Firma ein traditionelles Familienunternehmen und die Firma somit Teil der Familie sei.  So denke man nicht kurzfristig an finanzielle Erfolge, sondern daran, die Firma langfristig zu entwickeln. Aufgrund der langen Genehmigungsverfahren zur Gewinnung von Rohstoffen, die teils bis zu 20 Jahren in Anspruch nähmen, müsse die  Bürokratie unter Sicherung der inhaltlichen Qualität vereinfacht und die Verfahren schneller werden. Er hoffe, dass dies mit fortschreitender Digitalisierung zum Tragen komme.  Krieger ist zudem ein Verfechter von regionaler Rohstoffgewinnung. Es sei aufgrund von Umweltschutzgedanken abwegig, Rohstoffe mit hohen Kosten und vor allem hohem CO2-Ausstoß weit zu transportieren. Seine Firma produziere auch Beton, der gerade in Zeiten von Wohnungsnot in kurzen Wegen zu den Baustellen der Region gelange. Auch das Recyceln wird bei Krieger groß geschrieben. Schon jetzt liegen in Baden-Württemberg Recyclingquoten von über 90% vor. Die Renaturierung nach beendeten Abbau  gehört ebenfalls zum Selbstverständnis seiner Firma. Die Firma sei zudem bereit, in Zusammenarbeit mit Universitäten oder Instituten alternative Arbeitsprozesse oder Einsparungen von Energien in Zukunft zu übernehmen.

Krieger ist sich bewusst, dass die Gewinnung  von Steinen, Kiesen und Sanden  auch immer ein Eingriff in die Natur ist. So sucht seine Firma im Vorhinein immer den Dialog mit Bürgern. Deswegen arbeite man aktiv in der Initiative „KIWI“ (Kieswirtschaft im Dialog) mit, um im Vorhinein nicht nur für den Abbau und deren Verwendung (z.B. Wohnungs- und Straßenbau) zu werben, sondern auch Ängste oder Bedenken der Bürger im Vorfeld aufzugreifen.

Der Verlängerung der Schleusen im Neckar sieht Krieger positiv entgegen. Die Transportschiffe der Fa. Krieger seien so beschaffen, dass sie alle Schleusen im Neckar  bis Stuttgart ohne Probleme passieren können. Zum jetzigen Zeitpunkt solle der Fokus aber primär  darauf gerichtet werden, dass die Schleusen durchgehend betriebsbereit sind, um kostenintensive Staus und Verspätungen zu vermeiden.

Die Pandemie hat die Firma bisher gut überstanden. Abgesehen von kleinen Einbrüchen sei man finanziell gut über die Runden gekommen. Infizierungen von Mitarbeitern habe es nur im privaten Bereich gegeben, die Reglungen im Betrieb seien so gut gewesen, dass Ansteckungen untereinander nicht vorgekommen seien. Die Impfbereitschaft der Mitarbeiter sei sehr hoch gewesen, so dass man von einer fast hundertprozentigen Impfquote sprechen könne.

Natürlich bildet die Firma auch Auszubildende aus. Janssen bemängelte hierbei, dass es ein starres Länderdenken gebe, das verändert werden müsse. So könne es nicht sein, dass ein(e) 17 jährige(r) Auszubildende(r) nach Lampertheim (Hessen) in die Berufsschule bei einer Fahrtdauer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von weit über einer Stunde, nicht eine Berufsschule in Eberbach (Baden-Württemberg), wo er mit öffentlichen Verkehrsmitteln in 20 Minuten sei, besuchen könne. Janssen bat Meister, auch wenn er kein Landespolitiker sei, dieses Anliegen weiterzuleiten. Meister versprach, dies seiner Kollegin Birgit Heitland, die Mitglied in Hessischen Landtag sei, weiterzuleiten.

Meister bedankte sich abschließend bei Krieger und Janssen für den interessanten Dialog und war vor allem davon fasziniert, dass auch ein Transport- und Rohstoffgewinnungsunternehmen die eigene Zukunft wie auch die des Klimas im direkten Fokus hat.