links nach rechts: Uwe Spitzer und Dr. Michael Meister.
Foto: Dr.M.Meister

Gorxheimertal (Dr.M.Meister) –  Corona ist nach erheblichen Einschränkungen im letzten Jahr derzeit erfreulicher Weise nicht alleine im Vordergrund  in unserer Gemeinde, erklärte Bürgermeister Uwe Spitzer zu Beginn des Gespräches mit dem Bergsträßer Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Meister. Leider gebe es laut Spitzer wenige Ausnahmen, die aufgrund der niedrigen Inzidenz sämtliche Corona-Regeln außer Acht lassen. So meinen diese etwa, man brauche weder Hygienemaßnahmen oder müsse  in der Gastronomie zur Nachverfolgung keine  Daten angeben. Spitzer merkt jedoch ausdrücklich an, dass in seiner Gemeinde die Corona-Regelungen in der Vergangenheit mit einer sehr hohen Prozentzahl umgesetzt  worden seien. Für die Verwaltung war es allerdings schwierig, die Verordnungen der Landesregierung, die sämtlich am Wochenende verkündet wurden, auch sofort umzusetzen. Viel Lob dagegen hat Spitzer für seine Kolleginnen und K im Kreis und für Landrat Engelhardt und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. Die Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen habe vieles erleichtert und Stolz sei gefühlt 24 Stunden am Tag für ihn zu sprechen gewesen. Schwierig sei gewesen, dass die Länder verschiedene Regelungen getroffen hätten. So habe in Hessen etwa die Ausgangssperre um 21.00 Uhr in Baden-Württemberg, wie in der direkten Nachbargemeinde Weinheim,  bereits um 20.00 Uhr begonnen. „Dennoch hätte die Bevölkerung alles gut umgesetzt, sodass wir gut durch die Krise gekommen sind.

Die Finanzen sind durch die Pandemie nicht groß beeinträchtigt worden. „Zum einen ist bei uns das Gewerbesteueraufkommen nicht so hoch, zum anderen wurden die Ausfälle durch die Regierung ausgeglichen.“ Nunmehr sieht Spitzer wieder optimistisch in die Zukunft, da man viele kleine Gewerbesteuerzahler habe, wodurch der Ausfall eines Einzelnen nicht die Stabilität der Gemeinde in Wanken bringt.  Abgesehen von den notwendigen Kindertagesstätten seien die Ausgaben auch der Gemeinde aufgrund der vielen beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen auch nicht so hoch.  Hinzu komme, dass man etwa für die Infrastruktur vergleichsweise nicht so hohe Aufwendungen habe. Seine Gemeinde sei in einem Tal gelegen, weshalb es etwa bei der Abwasserentsorgung und der entsprechenden Bevölkerungsdichte keine weit verzweigten Netze gebe, die mit hohe Kosten permanent unterhalten werden müssten.

Auf Nachfrage von Meister erklärte Spitzer, dass seine Gemeinde bevölkerungstechnisch nicht ganz homogen sei. So bezeichnete er einen Teil als „ städtisch“, den anderen als typische Bewohner einer Odenwaldgemeinde. Dies führe jedoch keineswegs zu Problemen. 

 

Das Ehrenamt macht Spitzer jedoch Sorgen. So fehle es oft am Nachwuchs, gerade bei Feuerwehr oder Rot-Kreuz. Spitzer bemängelt hierbei auch amerikanische Serien über Rettungsdienste, bei dem ein falsches Bild vom Alltag wiedergegeben wird und zudem eine Ausstattung zeigt, die beim potentiellen Nachwuchs nicht erfüllbare Erwartungen wecke. Meister, der selbst lange aktives Mitglied der Feuerwehr war, weiss, dass dies kein Einzelproblem vom Gorxheimertal ist, weshalb er sich für die Stärkung des Ehrenamtes einsetzt.