links nach rechts: Klaus Schwinn und Dr. Michael Meister.
Foto: Dr.M.Meister

Bensheim-Zell (Dr.M.Meisterr) –  „Wieso betreibst du keine Viehzucht mehr“ wollte der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister von Klaus Schwinn, dem „Eier-Klaus“, wissen. Schwinn und Meister, beide in Zell aufgewachsen, kennen sich seit Kindheitstagen. Auch nach der gemeinsamen Grundschulzeit gab es weiterhin losen Kontakt, der auch heute noch besteht.  Schwinn berichtete, dass die Viehzucht sich unter den ihm vorgegebenen Bedingungen nicht mehr gerechnet habe. Die Bevölkerung erwarte, dass der Landwirt neben der Viehzucht auch noch Landschaftspflege betreibe, seien aber noch nicht einmal bereit, die landwirtschaftlichen Produkte wie etwa Milch angemessen zu vergüten. Gerade auch im hiesigen Raum  stünden den Landwirten nur kleinparzellierte Grundstücke zur Verfügung. Dies seien wirtschaftlich sehr schwierige  Bedingungen. Schwinn richtete daher den dringenden Appell an die Politik, die Landwirte aktiv zu unterstützen und an die Bevölkerung, die Arbeit der Landwirte wieder mehr zu schätzen. Aufgrund dieser schwierigen Voraussetzungen habe er sich vor ca. 4 Jahren  dazu entschlossen, Hühner zu kaufen und keine Viehzucht mehr zu betrieben. Trotz vieler Bedenken von Freunden und Bekannten habe  er diesen Entschluss bis heute nicht bereut. Er war von Anfang an überzeugt, dass der Eierverkauf sich tragen würde. Allerdings war er nur bereit,  selbst zu verkaufen und keinen (Zwischen)Händler einzuschalten, von dem er dann abhängig sei und der nach einiger Zeit dann die Preise diktieren könne. Anfangs habe es etwas gedauert, bis „mein Geschäft richtig gelaufen sei“, nunmehr sei die Nachfrage teilweise höher als sein Angebot. Er habe 750 Hühner, die in mobiler Freilandhaltung leben. Dies bedeutet, dass die Hühner auf ausreichender Fläche leben  und dann, wenn diese verbraucht ist, zu  eine anderen verbracht werden. „Natürlich kam mir auch mein Auftritt bei „Bauer sucht Frau“ zugute“, erklärte Schwinn. Der kurzfristige Boom sei aber längst abgeflacht. Während direkt nach der Sendung Käufer  aus über 100 Kilometer angefahren seien, komme seine Kundschaft jetzt nur aus der direkten Umgebung. Seine Werbung direkt bei der Freilandfläche am sogenannten AOK-Kreisel bringe ihm sehr viel. „Die Kunden schätzen immer mehr, wenn sie sehen, wie der Landwirt arbeitet und wie die Lebensbedingungen der Tiere sind“, so Schwinn.  Daher sieht Schwinn der Zukunft, wie er auf Nachfrage von Meister erklärte, gelassen entgegen. Damit Kunden aber nicht nur der Eier wegen zu ihm kommen, verkauft er auch noch andere landwirtschaftliche Produkte, wie Kartoffel und Honig, auf seinem Hof. Zudem backt seine Lebenspartnerin, die er nicht in der Sendung Bauer sucht Frau kennen lernte, alle 14 Tage Brot, das ebenfalls zum Verkauf bereit steht. Abschließend erklärte er, dass er mit seiner derzeitigen Situation sehr zufrieden sei. Es sei auch toll, dass „der Michael“ ein Politiker sei, der seine Wurzeln noch kenne und schätze. Daher habe ihn dessen Besuch sehr gefreut.