Foto: CB
Foto: CB

Viernheim (CB) – Der Kunstverein Viernheim zeigt ab Freitag, 10. Februar 2023, die skurril schrägen Arbeiten des Hamburger Künstlers Thorsten Tenberken.
Ein Freiluftmaler wird auf einer Wiese von einer renitenten Wolke attackiert und erlebt kurz darauf einen unerwarteten Höhenflug, – ein Urwaldforscher verirrt und verheddert sich auf der Suche nach den Nilquellen im widerständigen Dickicht seiner Souterrain Wohnung, – in einem Garten düngt, rupft und beschneidet eine Horde Gärtner radikal Mensch und Pflanze nach ihren Vorstellungen und im Dachgeschoß eines Hauses geraten Mensch und Dinge scheinbar unaufhaltsam in einen Zustand der Schwerelosigkeit.

In den Arbeiten von Thorsten Tenberken befinden sich die Figuren in absurden Wechselwirkungen und Kämpfen mit der dinglichen Welt.  Eine humorige Gegenwehr im häuslichen Dschungel gegen Müll, Schmutzwäsche, Staubsauger, sowie wild gewordenen Schubladen und Stühlen. Bei Tenberken ist die ironische Auseinandersetzung mit dem menschlichen Selbstverständnis nicht zu übersehen. Der Mensch ist hier nicht mehr die Krone der Schöpfung, sondern der Spielball eigener gescheiterter Vorstellungen.
 
In seinen Videos, Zeichnungen, Skulpturen und Fotoserien wird damit ein Schwebezustand inszeniert, der nicht nur den Widerstreit unterschiedlicher Sichtweisen und Realitätsebenen gleichzeitig erlebbar macht, sondern auch einen transformierenden Prozess der permanenten, gegenseitigen Deutung und Umdeutung. Und hier noch eine Warnung an alle Besucherinnen und Besucher: Ähnlichkeiten mit eigenen Erfahrungen im alltäglichen Leben sind rein zufällig.

Die Ausstellung wird am Freitag, 10. Februar, um 19 Uhr eröffnet. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Kunstvereins Fritz Stier wird die Kunsthistorikerin und Kuratorin Dr. Pamela Pachl in das künstlerische Werk einführen.

Die Ausstellung ist bis einschließlich 11. März im Kunsthaus Viernheim, Rathausstraße 36, zu sehen: Donnerstags und freitags von 15 – 18 Uhr, samstags von 10 -13 Uhr.