Foto: WT
Foto: WT

Viernheim (WT) – Wie kann man öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen und auch außerhalb der Stoßzeiten mehr Fahrgäste generieren? Um Antworten auf diese Herausforderungen zu erhalten, haben der Rhein-Main-Verkehsverbund (RMV) und das House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben.

Die Viernheimerin Michelle Theymann und Julian Michalowski aus Birkenau haben als Team „Rhein-Main-Mobility“ am Wettbewerb teilgenommen und konnten sich gegen die zahlreichen anderen Teilnehmer behaupten. Ihr Ansatz war die Frage, wie man die Zeit während der Fahrt effektiver nutzen kann. Arbeiten oder lernen kommt nicht in Frage, dafür reicht die Zeit nicht aus und die Atmosphäre ist unpassend. Ergebnis der Überlegungen und Recherchen war die Idee, ein Spiel als App fürs Handy zu entwickeln, mit der man die Langeweile in Bus und Bahn vertreiben kann.

Die Jury, bestehend aus dem RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat, RMS-Geschäftsführer Jörg Puzicha, HOLM-Geschäftsführer Michael Kadow, RMV-Prokurist Thomas Kern und dem Leiter des HOLM-Innovationsmanagements, Sascha Barthel, vergab für die Idee des Teams „Rhein-Main-Mobility“ den dritten Preis und damit ein Preisgeld in Höhe von 2000,- Euro.

Auf dem ersten Platz landete die Idee für eine App, mit der der Fahrgast nicht nur ein Ticket, sondern auch am Zielbahnhof seine Brötchen und einen Kaffee vorbestellen und bezahlen kann, bevor er sich auf das ebenfalls über die App gebuchte Miet-Fahrrad schwingt. Die Integration verschiedener Anbieter für den Mobilitätsbedarf der Kunden des RMV ist das große Ziel, um den ÖPNV noch komfortabler zu machen. Der erste Platz war mit einem Preisgeld von 5000,- Euro und einem Projektbudget in Höhe von 50.000,- Euro zur Umsetzung der Idee verbunden. Die innovative Idee wird nun im Hintergrund umgesetzt, schon 2020 soll man das Konzept nutzen können.

Den zweiten Platz erhielt das Start-Up Reachlix mit der Idee, mit Hilfe einer App die positiven Effekte der ÖPNV-Nutzung auf die Umwelt zu kalkulieren und diese zu belohnen.

Den Ideenwettbewerb „Zukunftsmobilität“ hatten der RMV und das ÖPNV-Lab@HOLM Mitte Februar 2019 ausgeschrieben. Teilnehmen konnte jeder, der das 18. Lebensjahr erreicht hat. Auch Unternehmen, Start-Ups und Hochschulteams waren zur Teilnahme aufgerufen. Insgesamt nahmen rund 26 Teams am Wettbewerb teil. Gewertet wurden jedoch nur ausgearbeitete, detaillierte Konzepte, bloße Ideen erfüllten nicht die Erwartungen der Jury. Die Bandbreite der Ideen war enorm und reichte von RMV-Erlebnisfahrten bis hin zu technisch anspruchsvollen Ideen, wie zum Beispiel der Lokalisierung von Schlaglöchern beim Busfahren.