Der Vortrag mit Historikerin Kristin Zech berichtet vom Zustand Europas während der Pestwelle von 1347 – 1353 und beantwortet Fragen zu Entstehung, Verlauf und Folgen.
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Viernheim (Stadt Viernheim) – Die größte Pestwelle traf Mitte des 14. Jahrhunderts (1347 bis 1353) auf Europa und gilt als eine der verheerendsten Pandemien der Geschichte überhaupt. Woher kam die Pest? Wie versuchten die Menschen, sich zu schützen? Wie veränderte die Pandemie die mittelalterliche Gesellschaft? Der Vortrag von Historikerin Kristin Zech am 16. November um 19.00 Uhr in der Kulturscheune (Am Santonévri-Platz 1) greift neueste Forschungsergebnisse auf und gibt Antworten auf diese Fragen.

Die Bevölkerung auf dem Kontinent war in der Zeit zuvor stark angewachsen, in den Städten lebten die Menschen dicht an dicht. Der Fernhandel, der vor allem über die italienischen Hafenstädte betrieben wurde, brachte nicht nur begehrte Güter in die europäischen Häfen, im Jahr 1347 reiste auch der Pesterreger mit. Die europäische Bevölkerung, auf die er traf, war geschwächt. Am Beginn der sogenannten Kleinen Eiszeit herrschte Hunger infolge von Missernten. Rund ein Drittel der europäischen Bevölkerung starb infolge der Pandemie – für die Zeitgenossen eine Katastrophe mit apokalyptischen Zügen. Auch in den Jahrzehnten und Jahrhunderten nach dem „Schwarzen Tod“ wurde Europa regional immer wieder von Pestepidemien heimgesucht.

Der Vortrag beschäftigt sich zusätzlich mit einer Konstante von Pandemien, nämlich der Suche nach Schuldigen und Sündenböcken und den im 14. Jahrhundert daraus folgenden Pogromen an der jüdischen Bevölkerung.

Frau Kristin Zech ist Historikerin und Doktorandin der Technischen Universität Darmstadt am Institut für Geschichte im Fachgebiet „Mittelalterliche Geschichte“ und beschäftigt sich mit Fragen zur Partizipation und Repräsentation von Handwerkern. Der Arbeitstitel ihres Dissertationsprojektes unter der Betreuung von Professor Dr. Gerrit J. Schenk lautet „Politische und gesellschaftliche Teilhabechancen sozialer Gruppen in der spätmittelalterlichen Stadt: Straßburger Zünfte im Wandel (14.-16. Jahrhundert)“.

Der Eintritt für den circa einstündigen Vortrag beträgt fünf Euro. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Das Museum weist darauf hin, dass nach den aktuellen Corona-Bestimmungen die Kontaktdaten erfasst werden und die geltenden Abstandsregeln einzuhalten sind. Es gilt die 3G-Regel (geimpft, getestet oder genesen).

 

Für Rückfragen und Anmeldungen steht das Museumsteam unter der E-Mail-Adresse museum@viernheim.de oder telefonisch unter 06204-9292071 oder -9292075 gerne zur Verfügung.