Liebe Bürgerinnen und Bürger!

Ein Jahr vor Ende meiner aktuellen Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Viernheim möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich bei der Bürgermeisterwahl am 14. März 2021 erneut kandidieren werde. An diesem Tag entscheiden Sie, welche Person bis 2027 die Stadtverwaltung führt und unsere Stadt nach außen repräsentiert.

Sehr viele von Ihnen kennen mich aus meiner Arbeit für Viernheim persönlich. Mit vielen von Ihnen konnte ich bereits gemeinsam Vorhaben, Projekte und Ideen in die Tat umsetzen. Mein Herz schlägt nach wie vor für Viernheim, ich möchte unsere gemeinsame Heimat für die Zukunft gut aufstellen – weiterhin gemeinsam mit allen, die sich für unsere Stadt engagieren. Herausforderungen gibt es genug.

Der Klimawandel ist da. Wie stellen wir uns in unserem Zusammenleben darauf ein, wie können wir mit örtlichem Handeln persönlich, als Stadt und als Verein oder Organisation dazu beitragen, dass unser Klima stärker geschützt wird? Was müssen wir an persönlichen Lebensveränderungen vornehmen? Die Brundtlandstadt Viernheim hat im Zusammenwirken von Bürgerschaft und Stadt vieles initiiert, was in anderen Städten Nachahmer gefunden hat. Aber wir werden da „noch eine Schippe drauflegen“ müssen. Das neue Klimaschutzkonzept ist erarbeitet, ich möchte es zusammen mit Ihnen in die Tat umsetzen.

Herausragende Bildungsmöglichkeiten in unserer Stadt bieten – das ist für mich ein Pflichtthema. Wir merken es: Globale Trends wirken viel stärker als früher auf das Leben ein, die Anforderungen für unsere Arbeitsplätze ändern sich. Schlüsselkompetenzen sind soziale Fähigkeiten, digitales Arbeiten, Handeln in Netzwerken und Entscheidungsfähigkeit. Der Zugang zu sehr guter Bildung ist essentiell, um heute und noch mehr in Zukunft, wirtschaftliche Risiken für den Einzelnen zu vermindern und den sozialen Frieden und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern. Auch die Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen, die Anzahl der Plätze muss dem Bedarf entsprechen. Vor Ort, in einer Stadt, ist die Arbeit an einer „Bildungslandschaft“ und ein Bildungsmanagement das geeignete Mittel, um sich der Zukunft zu stellen. Ich möchte diese Arbeit mit allen Partnern modellhaft fortsetzen, um die Bildungschancen in der Breite der Bevölkerung zu verbessern.

Digitale Arbeitsmöglichkeiten sorgen in der Corona-Krise gerade dafür, dass viele Menschen auch von zuhause arbeiten können. Diese Veränderung wird weitergehen, ich möchte sie aktiv gestalten. Digitalisierung ist dann gut, wenn für Sie als Bürgerinnen und Bürger, für die Unternehmen in unserer Stadt und für die Mitarbeitenden der Verwaltung ein tatsächlicher Nutzen entsteht. Es muss eine Entlastung von unnötiger Bürokratie bei der Bürgerschaft, Unternehmen und Mitarbeitenden ankommen. Dies aber passiert nicht von selbst, es muss aktiv angestrebt und zur Entfaltung gebracht werden, vielfach zunächst einmal mit einem höheren Aufwand als bisher.

Unsere lokale Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Für das Übernehmen eines Ehrenamts in der Stadtverordneten-Versammlung stehen die Menschen nicht mehr Schlange. Wie aber soll der Gemeinderat seine wichtige Aufgabe erfüllen, wenn die Vorgänge immer verzwickter und die Vorschriften immer enger werden?  Was kann getan werden, damit dieses Ehrenamt wieder für mehr Menschen eine erstrebenswerte Sache ist? Die Stärkung des Bürgerengagements an jeder Stelle in unserer Stadt ist und bleibt für mich eine wichtige Aufgabe, weil nur dann die Demokratie lebendig bleibt und sich vor Angriffen schützen kann.

Die Sportstätten erhalten und modernisieren, das kulturelle Angebot fördern und überhaupt die bauliche Infrastruktur „in Schuss halten“ – all dies mit begrenzten finanziellen Mitteln – auch dies ist und bleibt eine wesentliche Herausforderung für die kommende Zeit. Grundlegend dafür ist es, die vor Ort ansässigen Unternehmen mit unserer Wirtschaftsförderung zu unterstützen, nicht nur, aber eben auch in der Innenstadt. Bestehende private Gewerbebrachen möchte ich „an den Markt bringen“.

Sie wissen es: Das sind alles keine Floskeln. Meine Worte können Sie an den bisherigen Taten messen. Dabei bleibt es auch in Zukunft.

Ihr

Matthias Baaß

Bürgermeister

PS: Normale Wahlen werden es im März 2021 – aller Voraussicht nach – nicht werden. Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass der unmittelbare persönliche Kontakt, der im Vorfeld so wichtig ist, um sich von einem Menschen tatsächlich ein Bild zu machen, nur in einem begrenzten Umfang möglich sein wird. Begegnungen auf Abstand und mit Bedeckung werden für mich im Vorfeld einer Wahl eine neue Erfahrung sein. Wir werden das Beste daraus machen!